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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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Zeit der Wahlkampagne widmen, und ihr Team besprach stundenlang, wie man diese Zeit am besten nutzen könnte. Man kam überein, daß sie die großen Städte, wo die ersten drei Vorwahlen stattfanden, regelmäßig besuchen sollte. War sie in New Hampshire, einem traditionell konservativen Gebiet, erfolgreich, wollte man die weiteren Pläne entsprechend festlegen.
    Zwischen häufigen Reisen nach New Hampshire, Vermont und Massachusetts versuchte Florentyna, so viel wie möglich von ihrer Senatsarbeit zu erledigen. Edward hatte ihr einen sechssitzigen Lear-Jet gemietet, und zwei Piloten standen jederzeit zu ihrer Verfügung, so daß sie Washington, wann immer sie wollte, verlassen konnte.
    Die Wahlzentralen in den drei Vorwahl-Staaten arbeiteten mit Hochdruck, und wohin Florentyna auch kam, sah sie ebenso viele »Kane«- wie Pete Parkin-Plakate.

    In sieben Wochen sollte die erste Vorwahl stattfinden, und Florentyna verbrachte den Großteil der Zeit damit, den einhundertsiebenundvierzigtausend registrierten Demokraten des Bundesstaates nachzujagen. Edward erwartete nicht mehr als dreißig Prozent der Stimmen für sie, meinte jedoch, das könne genügen, um die Vorwahl zu gewinnen und Zweifler davon zu überzeugen, daß sie ein gutes Zugpferd sei. Florentyna brauchte vor ihrer Reise in die Südstaaten jeden einzelnen Delegierten, um, wenn möglich, die magische Zahl eintausendsechshundertsechs-undsechzig überschritten zu haben, wenn der Parteikonvent in Detroit stattfand.
    Die ersten Anzeichen waren ermutigend. Ihr privater Meinungsforscher war überzeugt, daß sie ebensogut im Rennen lag wie der Vizepräsident, und die beiden anderen Institute bestätigten diese Ansicht. Nur sieben Prozent der Wähler erklärten, unter keinen Umständen eine Frau wählen zu wollen; Florentyna aber wußte um die Wichtigkeit von sieben Prozent, wenn es im Endkampf knapp herging.
    Florentyna stattete mehr als hundertfünfzig der zweihundert Kleinstädte von New Hampshire einen kurzen Besuch ab, und trotz der Hektik lernte sie die alten Städte von New England lieben, die Bärbeißigkeit der Farmer und die rauhe Schönheit der Winterlandschaft.
    Sie eröffnete ein Schlittenhunde-Rennen und besuchte die nördlichste Siedlung an der kanadischen Grenze. Sie lernte die Klugheit der lokalen Zeitungsherausgeber respektieren, die, bevor sie sich hierher zurückgezogen hatten, oft wichtige Posten bei nationalen Zeitungen innegehabt hatten. Ein Problem klammerte sie aus bei ihren Reden, als sie erfuhr, daß die Bürger von New Hampshire eine lokale Einkommenssteuer eisern ablehnten und damit viele gutverdienende Bewohner von Massachusetts anlockten.

    Edward berichtete, daß das Geld in ihr Hauptquartier in Chicago ströme, und daß in jedem Staat Büros zur Unterstützung ihrer Kampagne aus dem Boden schössen.
    Manche hatten mehr freiwillige Mitarbeiter, als sie unterbringen konnten; dieser Überschuß verwandelte Dutzende Wohnzimmer und Garagen in provisorische Wahlwerbebüros.
    In der letzten Woche vor der Vorwahl wurde Florentyna von den bekanntesten Journalisten interviewt und war in allen Nachrichtensendungen zu sehen. Andy Miller, ihr Pressesekretär, meinte, zweiundfünfzig Millionen Menschen hätten ihr Interview mit Barbara Walters gesehen; die gleiche Anzahl Hände zu schütteln, hätte Hunderte Jahre gebraucht. Dessenungeachtet wurde sie von ihren lokalen Betreuern angehalten, fast alle Altersheime von New Hampshire zu besuchen.
    Florentyna trottete durch die Straßen der kleinen Städte, schüttelte die Hände von Arbeitern und sprach mit den Leuten, die vor den Skiliften Schlange standen. Die berühmten Wintersportorte ließ sie aus, weil die Mehrzahl der Besucher aus New York oder Massachusetts kamen.
    Sie wußte genau, daß ihre Glaubwürdigkeit als Kandidatin in Frage gestellt wäre, wenn sie in diesem kleinen Wahlkreis an der Nordspitze von Amerika versagte.
    Wann immer sie in einer Stadt ankam, wurde sie von Edward in Empfang genommen, der ihr keine Minute Ruhe gönnte, bis sie wieder ins Flugzeug stieg. Er behauptete, man müsse dem Himmel dankbar sein für die Neugierde, die ein weiblicher Kandidat immer noch erweckte; sein Team hatte, wo immer Florentyna sprach, keine Mühe, den Saal zu füllen.
    Pete Parkin, dem der glückliche Umstand zugute kam, daß er einer Reihe von Begräbnissen beiwohnen mußte, zeigte, daß der Vizepräsident kaum etwas anderes zu tun hatte; er verbrachte noch mehr Zeit in New Hampshire als

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