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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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unter der Dusche und lächelte über die Besorgnis seiner Mutter. Immer schon hatte er Harvard absolvieren wollen, und zwar noch etwas besser als sein Vater. Er freute sich auf die Business School im Herbst, obwohl er zugeben mußte, daß er sich genauso auf die Ferien mit Mary Bigelow freute. Er hatte sie in der Musikgesellschaft kennengelernt, und beide wurden aufgefordert, im Streichquartett der Universität mitzuspielen. Die kecke kleine Person aus Vassar spielte die Geige wesentlich besser als er das Cello. Als er die widerstrebende Mary endlich im Bett gehabt hatte, mußte er feststellen, daß sie trotz ihrer angeblichen Unerfahrenheit versierter war. Und er hatte auch entdeckt, daß sie ein zartbesaitetes Geschöpf war.
    Richard stellte die Dusche auf kalt, trocknete sich ab und zog den Smoking an. Zufrieden betrachtete er sich im Spiegel: zweireihig. Vermutlich war er heute abend der einzige, der die neueste Mode trug – nicht, daß es eine Rolle spielte, wenn man ein Meter achtzig groß, schlank und dunkel war. Mary hatte einmal gesagt, daß er in der Unterhose ebensogut aussah wie im Cut.

    Er ging hinunter in das Westzimmer. Seine Mutter erschien, und der Butler servierte Drinks.
    »Ach, sind zweireihige Anzüge wieder modern?«
    erkundigte sie sich.
    »Ja, Mama, der letzte Schrei.«
    »So etwas, ich erinnere mich…«
    Der Butler räusperte sich vernehmlich. »The Honourable Henry Cabot Lodge.«
    »Mein lieber Henry«, sagte Richards Mutter.
    »Meine liebe Kate.«
    Er küßte sie auf die Wange. Kate lächelte. Ihr Vetter trug einen zweireihigen Smoking.
    Richard lächelte, weil dieser Smoking offensichtlich zwanzig Jahre alt war.

    Richard und Mary Bigelow kehrten braun wie die Eingeborenen von den Barbados zurück. In New York trafen sie Richards Eltern zum Dinner, die mit seiner Wahl überaus zufrieden waren. Schließlich war Mary Alan Lloyds Enkelin, des Nachfolgers von Richards Großvater als Präsident der Familienbank.
    Nachdem Richard ins Red House, der Residenz auf Beacon Hill, zurückgekehrt war, begann er sich sofort auf die Business School vorzubereiten. Jeder hatte ihn gewarnt, es sei das schwerste Studium der Universität, und die Zahl derer, die es aufgaben, sehr hoch.
    Als das Semester begann, blieb ihm kaum Zeit, sich mit irgend etwas anderem zu beschäftigen; Mary war unglücklich, daß er nicht mehr im Streichquartett spielen konnte und sie einander nur mehr am Wochenende sahen.
    Nach dem ersten Jahr schlug sie wieder gemeinsame Ferien vor und war enttäuscht, daß er in Boston bleiben und weiterarbeiten wollte.
    Im zweiten und letzten Jahr der Business School war Richard entschlossen, unter den zehn Besten seines Jahrgangs zu sein, und sein Vater warnte ihn, daß er ihn, wenn er nicht unter diesen zehn Besten sei, nicht in seine Bank aufnehmen würde. Niemand sollte ihn des Nepotis-mus beschuldigen können.
    Zu Weihnachten fuhr Richard drei Tage zu seinen Eltern nach New York, dann kehrte er wieder nach Boston und zu seinem Studium zurück. Seine Mutter fand diesen Ehrgeiz übertrieben, doch der Vater tröstete sie, es dauere nur noch sechs Monate, und dann könne er für den Rest des Lebens abschalten. Kate war nicht ganz seiner Meinung; in fünfundzwanzig Jahren hatte sie es nicht erlebt, ihren Mann entspannt zu sehen.
    Zu Ostern rief Richard seine Mutter an, um ihr mitzuteilen, daß er in Boston bleibe, aber wenigstens überredete sie ihn, zum Geburtstag des Vaters nach New York zu kommen.
    Richard traf kurz nach vier Uhr nachmittag in East 68th Street im New Yorker Haus seiner Eltern ein und wurde von seinen beiden Schwestern Virginia und Lucy begrüßt.
    Die Mutter fand, er sehe müde und überarbeitet aus; wenn diese Prüfungen nur endlich vorüber wären. Richard wußte, daß der Vater auch an seinem Geburtstag die gewohnte Routine einhalten würde; vor sieben Uhr abends kam er nie nach Hause.
    »Was hast du Vater zum Geburtstag gekauft?« fragte Virginia.
    »Ich wollte deinen Rat haben«, sagte Richard galant. In Wahrheit hatte er vergessen.
    »Du machst wirklich alles erst im allerletzten Moment.
    Ich habe mein Geschenk vor drei Wochen gekauft.«

    »Ich weiß, was dein Vater braucht«, sagte die Mutter,
    »ein paar Handschuhe. Die alten sind unbrauchbar.«
    »Dunkelblaues Leder, glatt«, sagte Richard lachend.
    »Ich gehe sofort zu Bloomingdale’s und kaufe ein Paar.«
    Er schlenderte die Lexington Avenue hinunter und dachte an die väterliche Bank, in die er im Herbst

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