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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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wirklich nicht leicht als Generaldirektor deiner Gruppe.«
    »Ich weiß, mein Schatz, und zu denken, daß du nur deshalb so leiden mußt, weil du mit der Präsidentin schläfst.«

    Um sieben Uhr saß Richard an seinem Schreibtisch und veranlaßte die telegraphische Überweisung von achthunderttausend Dollar an Fraser and Company in London, Albemarle Street. Das Geld würde wesentlich rascher in London eintreffen als er selbst. Um halb acht ließ er sich zum Flughafen bringen. Flug 747 startete pünktlich, und um zehn Uhr abends war Richard in Heathrow. Sir Colin Dudley hatte Wort gehalten; ein Chauffeur wartete, um ihn in das Baron Hotel zu bringen.
    Der Direktor hatte ihn in der Davis-Leroy-Suite untergebracht. Die Präsidentensuite sei leider an Mr.
    Jagger vergeben, erklärte er. Die übrige Gruppe habe den ganzen neunten Stock gemietet.
    »Ich glaube, ich kenne diese Gruppe nicht«, sagte Richard. »Auf welchem Gebiet arbeitet sie?«
    »Sie singt«, sagte der Direktor.
    Die Rezeption übergab Richard eine Nachricht von Sir Colin; er erwarte Richard am folgenden Tag um neun Uhr in der Bank.
    Richard ließ sich ein Abendessen aufs Zimmer bringen, und bevor er zu Bett ging, rief er Florentyna an, um sie auf dem laufenden zu halten.
    »Kopf hoch, Mr. Kane. Unser aller Wohlergehen liegt in Ihren Händen.«
    Richard erwachte um sieben Uhr und packte, bevor er zum Frühstück hinunterging. Sein Vater hatte immer von den Bücklingen in London geschwärmt, und Richard bestellte sie jetzt voller Neugierde. Als er den letzten Bissen vertilgt hatte, wußte er, daß auch er seinen Sohn jahrelang mit der gleichen Geschichte langweilen würde.
    Um die Zeit totzuschlagen, ging er nach dem Frühstück im Hydepark spazieren. Der Rasen war dunkelgrün, und in den Blumenbeeten blühten die Rosen. Ein Vergleich mit dem Central Park fiel nicht zugunsten New Yorks aus.
    Punkt neun betrat Richard die nur ein paar hundert Meter vom Baron Hotel entfernte Bank in der Albemarle Street.

    Ein Sekretär führte ihn in Sir Colin Dudleys Büro.
    »Dachte mir, daß Sie pünktlich sein werden, alter Knabe.
    Alles ist vorbereitet. Ich erinnere mich, daß Ihr Vater einmal neben den Milchflaschen vor der Tür saß. An diesem Tag mußten alle schwarzen Kaffee trinken.«
    Richard lachte.
    »Ihre achthunderttausend Dollar kamen gestern vor Büroschluß an, also muß ich nur noch die Aktienzertifikate vor einem Zeugen unterschreiben.«
    Sir Colin drückte auf einen Knopf. »Können Sie kommen, Margaret?«
    Sir Colins Privatsekretärin sah zu, wie der Präsident der einen Bank die Transferunterlagen für ein Aktienpaket unterschrieb, damit der Empfänger Präsident der anderen Bank werden konnte.
    Richard prüfte die Dokumente, unterzeichnete und erhielt eine Empfangsbescheinigung für achthunderttausend Dollar.
    »Wir wollen hoffen, daß sich Ihre Mühe, selbst herzukommen, gelohnt hat, und Sie Präsident der Lesterbank werden, alter Junge.«
    Richard starrte den älteren Mann mit dem weißen Walroßschnurrbart verblüfft an. »Ich ahnte nicht, daß Sie wissen…«
    »Möchte nicht, daß Ihr Amerikaner glaubt, wir schlafen hier. Und jetzt ab mit Ihnen, damit Sie das Elf-Uhr-Flugzeug erreichen. Damit kommen Sie bestimmt zu Ihrer Versammlung zurecht. Nicht viele meiner Kunden zahlen so prompt wie Sie. Und übrigens: meinen Glückwunsch zu dem Mondkerlchen.«
    »Was?« fragte Richard verständnislos.
    »Sie haben einen Mann auf den Mond gebracht.«

    »Du lieber Himmel.«
    »Nein, noch nicht ganz«, sagte Sir Colin, »aber ich bin überzeugt, daß das der nächste Schritt der NASA ist.«
    Richard lachte und bedankte sich nochmals. Vor sich hin summend, ging er zum Baron Hotel; jetzt wußte er genau, wie sich ein Mann auf dem Mond fühlen muß. Er hatte seinen Koffer beim Portier gelassen, so daß er rasch das Hotel verlassen konnte; Sir Colins Chauffeur brachte ihn zum Flughafen. Richard erreichte Terminal Three rechtzeitig für den Elf-Uhr-Flug. Nach seiner Ankunft in New York würden ihm noch vierundzwanzig Stunden Zeit bleiben; hätte sein Vater eine solche Transaktion durchgeführt, bevor er Präsident wurde, die Angelegenheit hätte mindestens zwei Wochen gedauert.
    Richard saß in der Clipper Club Lounge, trank einen Martini und las in The Times über Rod Lavers vierten Sieg in Wimbledon. Daß sich draußen der Nebel über das Flugfeld senkte, sah er nicht. Dreißig Minuten später kam die Mitteilung über den Lautsprecher, daß alle Flüge etwas

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