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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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doppelt schwer. Zuerst musste er herausfinden, wie alles zusammengehörte und dann war es noch ungemein hinderlich, mit nur einer Hand die ganzen Riemen festzumachen. So war er immer noch nicht bereit, als die anderen schon alle fertig waren.
    „Wir müssen los!“, drängte Ravenor ungeduldig.
    Farat kam Eryn zu Hilfe. „Wir sind als Gruppe dran, schon vergessen? Du hättest ja auch helfen können.“
    „Fällt mir nicht im Traum ein.“
    „Natürlich. Manchmal kannst du ein ganz schöner Arsch sein, Ravenor. Dir hat natürlich nie jemand geholfen.“
    „Natürlich nicht!“, schnauzte Ravenor zurück.
    Was keineswegs der Wahrheit entsprach, denn Deren und Farat hatten ihm genauso gezeigt, wie es bei der Truppe lief.
    Spöttisch bemerkte Farat: „Wie wunderbar ist so ein schlechtes Gedächtnis. Nichts bleibt in der Erinnerung haften.“
    Endlich waren sie fertig und eilten nach draußen. Dabei kamen sie gerade noch rechtzeitig. Die ganze V. Kompanie war auf dem Platz und Exerzieren war der Inhalt der Übung. Sie marschierten auf der Stelle, drehten in alle Richtungen, schwenkten ab, und alles im Gleichschritt. So war es zumindest gedacht. Mehr als einmal stieß Eryn unfreiwillig mit seinen Nachbarn zusammen. Das Ganze stellte sich als schwieriger heraus, als er zunächst angenommen hatte. Dazu scheuerte die Rüstung und vor allem die neuen Stiefel drückten an etlichen Stellen. Die Rüstung war – wie er gestern schon festgestellt hatte – verdammt schwer. Schweiß lief ihm am Körper hinunter und brannte noch zusätzlich in den offenen Scheuerstellen.
    So eine Scheiße, dachte er.
    Und dann war es zum Glück erst mal vorbei. Die Züge traten einzeln weg. Als sie an die Reihe kamen, deutete Sir Galden auf Deren, Ravenor, Farat und Eryn.
    „Sie vier, hiergeblieben! Die anderen wegtreten!“
    Der Zugführer baute sich vor Eryn auf.
    „Da haben wir eine ganze Menge nachzuholen. Sie üben mit ihren Kameraden zusammen eine weitere Stunde.“
    „Jawohl, Sir!“, brachte Eryn leise hervor.
    „Lauter, Rekrut!“
    „JAWOHL, SIR!“
    Ravenor gab einen missbilligenden Brummlaut von sich, der ihm augenblicklich Sir Galdens Aufmerksamkeit einbrachte.
    „Haben Sie was dazu zu sagen, Rekrut Ravenor?“
    „Nein, Sir.“
    Der Zugführer musterte Ravenor genauer: „Haben Sie heute vergessen, sich zu rasieren?“
    „Mir wächst doch sowieso kein Bart, Sir.“
    Kann der nicht einfach seine Schnauze halten, dachte sich jeder der anderen drei Männer.
    „Das war nicht meine Frage. Wenn ich es mir nun überlege, sind zwei Stunden weitere Übung wohl besser. Dann haben Sie auch genügend Zeit, über respektvolles Verhalten und gepflegtes Äußeres nachzudenken.“
    Diesmal kam kein weiterer Kommentar mehr von Ravenor.
     
    Die Zeit verging quälend langsam. Als die zwei Stunden um waren, schafften es die vier gerade noch zur Essensausgabe. Erst dann gingen sie auf die Stube. Eryn tat alles weh. Diese Ausrüstung ist eine Tortur. Er dachte an seine weiche Lederkleidung und die warmen, anschmiegsamen Stiefel, die er in den Bergen getragen hatte. Selbst das Kettenhemd, das ich besessen habe, ist bei weitem komfortabler gewesen. Mühsam schälte er sich aus der Rüstung und streifte sich die Robe über, die ihm Gorsch mitgegeben hatte.
    „Seht, unser Weichei hat schon genug vom Soldatspielen“, kam es aus Ravenors Ecke.
    Was ist dein Problem, Arschloch? „Hast du Sir Galden vorhin nicht gehört? Ich habe mich jetzt bei den Magiern zu melden. Aber natürlich hast du seine Worte nicht verstanden, du konntest ja seine Frage heute Morgen auch nicht einfach beantworten.“
    „Geht das schon wieder los“, brummte Farat dazwischen, schnappte sich ein Kissen und hielt es sich über das Gesicht.
    „Wenigstens kann ich geradeaus laufen.“
    „Und wozu soll dieses sinnlose Rumgestampfe überhaupt gut sein? Im Kampf ist doch alles nicht mehr als ein wirrer Haufen, wenn Stahl aufeinander trifft.“
    „Bei den Waldmenschen vielleicht, die von den Bäumen springen und mit Stöcken auf den Boden schlagen. Aber in der siegreichen Armee von Ardeen machen Kampfaufstellungen schon Sinn.“
    Klugscheißer! „Zum Glück muss ich los, das bewahrt mich vor weiterem dummem Gerede.“
    Eigentlich habe ich noch Zeit, doch wenn ich noch länger bleibe, dann prügle ich mich mit dem Deppen und das muss nach dem Zusatzdienst nicht auch noch sein.
     
    Der Weg zu den Magiern war quälend weit, zumal Eryns Füße voller Blasen waren. Leider hatte

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