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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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dich niemand bemerkt. Natürlich musst du immer in den Kristall sehen, wegen der Erinnerung. Ich muss mir jetzt ein Alibi besorgen und wenn ich zurückkomme, dann fangen wir an. Das Buch mit den Kopierzaubern für Heilmagier hast du hoffentlich gut durchgelesen. Macht es für mich einfacher.“ Eryn bestätigte das und Harkon fragte weiter: „Und liegt in Kopie in deinem Spind?“
    Wieder folgte ein: „Ja.“
    „Gut, ein weiterer Teil meines Alibis. Schließlich müssen wir den hohen Magiern eine Geschichte verkaufen. In der Art, dass du selbst darauf gekommen bist, auch wenn ich befürchte, dass sie uns das nicht abkaufen werden. Ich muss erst mal los. Also, bis später.“
    Eryn folgte genau Harkons Anweisungen, denn diese kleine Chance war besser als alles, was er sich in den nächsten Jahren erhoffen konnte.
     
    Harkon sondierte, ob ihn jemand beobachtete, dann ging er ohne Hast zu den Unterrichtsräumen. Innerlich war er sehr nervös, doch nach außen ließ er sich nichts anmerken.
    Meister Calwas war in dem Raum und bereitete den folgenden Unterricht vor.
    Genau so, wie ich es erwartet habe. „Meister Calwas, stört es Euch, wenn ich mich hinten in eine Ecke setzte und meinen Nachforschungen nachgehe?“
    Harkon tat dies des Öfteren und so schöpfte der alte Magier keinen Verdacht.
    „Natürlich nicht. Den Fleiß eines begabten Schülers werde ich nie behindern. Viel lieber würde ich mit dir über die höhere Magie reden, als mich jetzt mit ein paar Anfängern rumquälen zu müssen. Immer dasselbe, dieselben Fehler, dieselben Fragen und die meisten Neuen sind von Natur aus ungeschickt.“
    Harkon lächelte zustimmend. „Soll ich Euch vorher noch einen Tee bringen, Meister?“
    Harkon wusste, wie man sich bei den älteren Magiern beliebt machte.
    „Das wäre nett. Die übliche Sorte.“
    Harkon verneigte sich: „Natürlich, Meister.“
    Ein paar magische Handgriffe und der Tee war fertig. Die eine Tasse ließ Harkon zu Meister Calwas schweben, die andere stellte er auf seinen Tisch, halb verdeckt hinter den Regalen. Die Schüler kamen bereits und Harkon suchte sich seine Bücher zusammen, setzte sich hin und studierte. Seine Gedanken konzentrierte er auf die offenen Seiten, auch wenn ihm dies immens schwerfiel. Aber gerade Meister Calwas war die Koryphäe in Sachen Scannen, Gedankenlesen und anderen Beobachtungs- und Spionagezaubern. Darum ist er auch das beste Alibi. Woran man nicht denkt, kann auch nicht entdeckt werden, jedenfalls nicht durch einfaches Gedankenlesen.
    Der Unterricht begann und als Meister Calwas ganz in die Materie vertieft war, da wirkte Harkon so schnell und unauffällig wie er konnte seine Zauber: Eine Illusion seiner selbst, wie er am Tisch saß und fleißig vor sich hinarbeitete. Anschließend machte er sich unsichtbar und verschwand ganz leise durch den Nebenraum und von dort durch die Hintertür ins Freie.
     
    Wieder im Lagerraum atmete er erst einmal tief durch. Diese nervliche Anspannung ist nicht mein Ding. Aber Eryn hat mir geholfen und ich halte mein Wort. Abgesehen davon reizt mich der magische Aspekt des Ganzen. Und so wie er war, hatte Harkon alles bis ins Detail geplant und vorbereitet. Beim Vorbeigehen griff er sich die präparierte Hand einer Drei-Finger-Echse und ging zu Eryn.
    „Ist bisher etwas Auffälliges gewesen?“
    „Nein, fangen wir jetzt an?“
    Harkon nickte, bis ihm einfiel, dass Eryn ja nur ins grüne Licht des Kristalls starrte und sein Nicken gar nicht sehen konnte.
    „Ja, wir fangen an. Eines musst du noch wissen: Ich kann dir keine menschliche Hand geben. Nur eine Echsenhand mit drei Fingern, aber du wirst sie gebrauchen können.“
    Eryn war verunsichert. „Warum keine menschliche?“
    „Keiner würde dir diese Fähigkeiten zutrauen. Das Neuerschaffen sowieso nicht – das würde ich mir nicht einmal zutrauen – und selbst das Spiegeln der eigenen Hand ist verdammt schwer. Aber wenn du nicht willst, dann können wir auch abbrechen.“
    „Nein, alles ist besser als dieser unbrauchbare Stumpf“, antwortete Eryn schnell.
    Schritt für Schritt erklärte Harkon nun den Zauber und wann Eryn was zu tun hatte, dann begann er endlich. Harkon zauberte durch Eryn, benutzte und lenkte dessen Magie und Eryn öffnete seine Kreise wie abgesprochen, während er das grüne Licht nicht aus den Augen lassen durfte.
    Durch die Betäubung fühlte Eryn nichts. Am liebsten würde ich auf den Armstumpf blicken wollen, ob dort tatsächlich etwas passiert. Aber

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