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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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heraus. Ein Schwur vor den Göttern für seine Geliebte. Aileen sah ihm tief in die Augen.
    „Lass uns solange Freunde sein. Gute Freunde, so wie früher.“
    Eryn nickte. Sie gingen zusammen nach Hause. Die Fische werden nicht traurig sein, wenn ich erst morgen komme, um sie zu fangen . Lyesell würde mit ihm schimpfen, doch wie er seine Mutter um den Finger wickeln konnte, hatte Eryn bereits als kleiner Junge herausgehabt.
     

     
    Die nächste Zeit war es wieder wie früher. Eryn, Arun und Aileen unternahmen alles zusammen. Sie zogen mit den anderen Jägern tief in die Berge und kamen anschließend mit reicher Beute wieder. Einerseits genoss Eryn es, Aileen um sich zu haben, doch er konnte die Zweifel nie ganz loswerden, ob sie tatsächlich eine gemeinsame Zukunft hatten. Und so fasste er den Entschluss, die Finngul aufzusuchen. Die Alte kennt die Zukunft und weiß oft Rat . Aber die Prophezeiungen der Finngul hatten auch ihre Tücken und die Fenn kannten viele Geschichten, in denen gerade durch die Prophezeiungen alles anders kam als man erwartet hatte. Andererseits nagte der Zweifel an Eryn und so schlug er alle Warnungen in den Wind und machte sich auf den Weg zur Hütte der Finngul.
    Das Haus, klein und windschief, tauchte am Berghang auf. Rauch kräuselte sich durch den Schornstein. Forschen Schrittes ging Eryn auf die Tür zu, bevor er es sich anders überlegen konnte. Einen fetten Hasen trug er als Geschenk für die Alte bei sich und so klopfte er an das verwitterte Holz der Tür. Im Inneren hörte er ein Geräusch. Ohne weiter zu warten öffnete Eryn die Tür und trat ein. Die Alte saß in Felle gewickelt vor ihrem Kessel, der über dem Feuer hing.
    Mit einem dürren Finger zeigte sie auf Eryn: „Geh wieder, Bluthand, und frage mich nicht!“
    Eryn erschrak ob dieser Begrüßung, doch er wollte auch nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen: „Meinen Gruß, weise Alte, ich habe dir ein Geschenk gebracht.“ Und er legte den Hasen auf einen kleinen Schemel. Den einzigen Ort in der Hütte, auf dem nicht irgendetwas stand.
    Der ganze Raum war vollgepackt mit kleinen Flaschen, Tiegeln, Beuteln und verschiedenem Zeug: Federn von seltenen Vögeln, getrockneten Echsen und Fröschen, Knochen und wer weiß was noch. Die Alte sah den Hasen und leckte sich über die Lippen. Eryn ließ nicht locker.
    „Es kommt ohnehin, wie es kommen muss. Ich bitte dich, Finngul, sieh für mich in die Zukunft und sage mir, was sein wird.“
    Die Alte schüttelte den Kopf. „Warum willst du das? Dieses Wissen bringt meist nichts Gutes, überlege es dir gut.“
    Je mehr die Alte versuchte, es Eryn auszureden, desto hartnäckiger beharrte er darauf.
    „Mein Herz ist krank vor Liebe und ich weiß nicht, ob ich das noch lange so ertragen kann. Hilf mir.“
    Ein gackerndes Lachen schüttelte die Alte. „Die Liebe kommt und geht und kommt und geht, das kann ich dir auch so sagen, törichter Jüngling, dafür muss ich dir keine Prophezeiung geben. Stiehl nicht meine Zeit, Bluthand, und frage besser nicht nach der Zukunft.“
    Dass die Alte ihn nicht ernst nahm, kränkte Eryn.
    „Weise bist du alte Frau und klug, warum verspottest du mich? Oder ist es die Angst? Ist meine Zukunft so düster, oder kommt der Tod früh? Ich bin ein Krieger der Fenn und werde nicht mit meinem Schicksal hadern. Zeig mir die Zukunft und ich bringe dir Fleisch für ein halbes Jahr.“
    Die Alte fauchte: „Pah, glaubst du, du kannst mich kaufen? Lies deine Zukunft doch selbst.“
    Jetzt ist sie wütend auf mich, dachte Eryn. „Und wie soll ich das machen? Die Knochen werfen oder die Sterne befragen? Ich bin kein Weiser.“
    Plötzlich lachte die Finngul, als ob sie gerade den besten Witz ihres Lebens gehört hätte.
    Sie ist nicht mehr ganz bei Sinnen. Wie alt mag sie wohl sein?
    Dann sah die Alte Eryn direkt an. „Doch, das kannst du.“
    „Machst du dich jetzt über mich lustig, weise Finngul?“
    Der Fellhaufen kam in Bewegung und die Alte humpelte in die Ecke, um sich an einer kleinen Truhe zu schaffen zu machen: „Nein, nicht über dich, Krieger. Ich weise den Weg. Du wirst sehen und vielleicht kommt es anders, als es kommen muss. Die Zukunft hat viele Wege. Ah, da ist es.“
    Die Finngul kam mit einer Flasche in der Hand zurück.
    „Willst du immer noch sehen, oder hast du jetzt die Hosen voll? Na los, sag es mir.“
    Wer soll daraus klug werden? Eryn bemühte sich, selbstsicher zu wirken: „Ich will die Zukunft sehen, deswegen bin ich

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