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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Flasche?“
    Eryn streckte die Hand aus. Schon entkorkt landete die Flasche in seiner Hand.
    Langsam entwickelte sich Eryn zum Kenner. Wein von etwas herberer Note. Aber dieser eklige Geruch von Erbrochenem überschattet den Duft.
    Es gelang Eryn nun tatsächlich, den Geruch zu versiegeln. Mit einer Schale aus Luft ohne Bewegung und dann zauberte er eine Erfrischung des Geistes, damit nicht alles so schwamm und wackelte. Meister Lionas wäre wahrlich stolz auf mich.
    Er bot Ravenor an, auch ihn zu erfrischen, doch der lachte Eryn aus.
    „Erstens vertrage ich bedeutend mehr als du und zweitens bin ich mir nicht sicher, was du mir in deinem Zustand anzaubern würdest.“
    Eryn hickste: „Ich mir auch nicht mehr, hab heute schon verdammt viel geznaubert... und so erfolglich.“
    „Na dann versuch dich mal an der Tür.“ Diese Bemerkung zerstörte Eryns Hochgefühl gänzlich.
    Sie tranken weiter, dann sangen sie irgendwelche Melodien, doch keiner kannte die Strophen ganz. Inzwischen war es ihnen schon lange egal, heimlich und leise zu sein, denn das Unausweichliche würde sie sowieso ereilen.
     
    Die Stunden verstrichen und der Morgen kam. Die Luft im Weinkeller stank ekelhaft, das Erbrochene war angenehmerweise versiegelt. Es war warm und Eryn hatte sein Hemd ausgezogen – irgendwann – und in den Dreck aus kaputtem Glas, Wein, Erbrochenem und Pisse geworfen. Dort lag es traurig wie ein Putzlappen. Eryn sinnierte darüber, während er auf der Couch lag und eine weitere leere Flasche zu Boden rollen ließ.
    Ravenor stand mitten im Raum und zitierte irgendeine Ballade. Ein großer, verkannter Künstler ohne Publikum und selbst Eryn hörte ihm nicht mehr zu. Dann ging plötzlich die Tür auf und Halford stand in der Türöffnung.
    Ein Zuschauer um Ravenor zu applaudieren, dachte Eryn treuselig in seinem Suff.
    Doch Halford schrie mit sich überschlagender Stimme los : „Was macht ihr hier!!!“
    Mit theatralischer Gestik drehte sich Ravenor um, als ob er Halford erst jetzt bemerkt hätte, und sagte mit großer Würde: „Wir trinken Wein. Und übrigens speisten wir auch wahrlich Besseres als gewöhnlich.“
    Da lag Wahrheit in diesen Worten. Doch Halford schien diese Antwort weder zu interessieren noch besonders zu gefallen. „Wie könnt ihr es wagen, ihr Drecksäcke! Den besten Wein... Ruft die Wachen! Wache!!!“
    Halford schlug die Tür zu und der Schlüssel klirrte erneut im Schloss.
    „Und was jetzt?“, fragte Eryn im Zustand des totalen Suffs und sah seinen Freund treuherzig an. Ravenor zuckte mit den Schultern.
    „Jetzt wird es ungemütlich. Ich nehm mal besser noch einen letzten Schluck.“ Und er wankte zum Regal und griff sich eine neue Flasche.
    Ihre Galgenfrist dauerte viel zu kurz, da waren erneut Gepolter und Stimmen zu hören. Die Tür flog wieder auf und Halford kreischte: „Da sind sie!“
    Ravenor schien immer noch in seinem Stück zu spielen und gab den Mimen zum Besten: „Was schreit er so? Wir sind doch nah und nicht in weiter Ferne.“ Gleich hinter Halford kamen Sir Haerkin und Harkon, gefolgt von sechs Soldaten. Sir Haerkin baute sich wütend vor Ravenor auf, der ja exponiert in der Mitte des Raumes stand.
    „Was soll das hier, Rekrut?!“
    „Wir haben den Raum hier offen gefunden und inspiziert, Sir Haerkin. Der Wein ist noch nicht sauer. Bald sind wir mit den Proben durch.“
    Irgendwie dachte Eryn: Ravenor, halt bloß das Maul!, aber andererseits war es ihm auch egal.
    Wie der Zuschauer eines Schauspiels verfolgte er das Szenario, als ob ihn das alles gar nichts anginge.
    Sir Haerkin lief gerade rot im Gesicht an.
    „Nimm Haltung an, du Bastard!“ Dabei schlug er Ravenor die Weinflasche aus der Hand, als dieser sie gerade zum Mund führen wollte.
    Doch Ravenor lächelte nur: „Wie rüde. Ja, ein Bastard bin ich wohl, dank meinem Vater, dem alten Bock!“
    Diesmal schlug Sir Haerkin Ravenor ins Gesicht.
    „Eine Schande für die Garde sind Sie. Schafft ihn hier raus. Und den anderen auch. Sofort!“
    Der Kommandant selbst machte auf dem Absatz kehrt und verschwand die Treppe hinauf. Selig lächelte Ravenor die Soldaten an und streckte ihnen die Hände entgegen.
    „Rüde werde ich behandelt, doch hege ich keinen Groll gegen euch, Brüder.“
    Die Soldaten packten Ravenor und banden ihm die Hände zusammen. Das war der Moment, als Eryn unsanft auf den Boden krachte. Jemand hat mein Sofa zerstört .
    Harkon mit seiner undurchdringlichen Miene hatte Eryns Zauberei

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