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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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perfekt ins Schloss und der Türmechanismus klackte beim Drehen.
    Warum Leute überhaupt Türen verschließen, wenn sie dann die Schlüssel gleich in der Nähe aufhängen, entzog sich Eryns logischem Verständnis.
    Fast geräuschlos öffnete sich die Tür und ein säuerlicher, kühler Luftzug schlug ihnen entgegen. Der Weinkeller, zweifellos . In freudiger Erwartung traten sie durch die Tür. Plötzlich hörte man von oben Geräusche und der Treppenaufgang wurde auf den obersten Stufen hell erleuchtet. Dies sind die Momente, in denen alle Pläne sterben. Siedend heiß schoss es Eryn den Rücken hinunter und er zog die Tür leise zu.
    Wir werden abhauen, wenn der Gast oben wieder gegangen ist.
    Noch brannte das Zauberlicht und Eryn hielt es so, dass er Ravenors Gesicht sehen konnte. Der legte den Finger auf die Lippen, um zu deuten, dass Eryn leise sein sollte.
    Als ob dieser Hinweis nötig wäre. Ich bin doch nicht blöd .
    Im Raum lagerten drei riesige Weinfässer, und die Regale an den Wänden füllte eine Unzahl von Flaschen. Im Raum oben hörte man nun Schritte. Eryn lauschte angespannt: Vor und zurück, jetzt ist es still . Es folgten leise raschelnde Geräusche, die durch die Tür stark gedämpft wurden.
    „Hmmmmm, die Lady war meine Liebste, so sanft und rein und schön...“
    Scheiße, Küchenmeister Halford! Es ist immer dieselbe Melodie, die Halford zu jeder unpassenden Gelegenheit singt. Gerade der fehlt uns noch. Halford mag uns nicht und wir ihn nicht.
    Halford war nicht besonders beliebt bei den Soldaten, da der Küchenmeister mit den Zutaten geizte und man kaum ein Stück Fleisch in der Suppe fand. Und es gab noch andere Gerüchte über ihn. Die Küche aber war sein Reich und seit der oberste Küchenmeister Gordow aufgrund seines Alters kaum mehr laufen konnte, war Halford schon fast alleiniger Herr der Küche. Kurzum, von Halford hatten sie nichts Gutes zu erwarten.
    Ruhe bewahren und abwarten. Halford kann uns nicht bemerkt haben, denn wir haben keinen Lärm gemacht.
    Wieder waren Schritte zu hören und dann kam Halford unzweifelhaft die Treppe herunter.
    Eryn löschte sofort das Licht und sie drückten sich in den Schatten hinter dem letzten Weinfass. Ein kleines vergittertes Fenster ließ ein wenig Helligkeit hindurch. Der Mond war voll und die Nacht sternenklar. Wenn Halford den Raum nicht genau durchsucht, wird er uns nicht finden.
    Dann war der Küchenmeister an der Tür. „Dieser nichtsnutzige Bengel hat schon wieder den Schlüssel stecken lassen!“
    Es klickte im Schloss und die Schritte schlurften die Stufen hoch und entfernten sich wieder. Ein Klackern an der Wand. Der Schlüssel hing wieder an seinem Platz. Nochmals ertönten Schritte, dann ging die Tür nach draußen auf und wieder zu. Ein letztes Schlüsselklirren war zu hören, anschließend war es still.
    Eryn atmete tief durch. Das war knapp, war sein erster Gedanke, doch dann fuhr ihm der nächste Schreck in die Glieder: Scheiße – die Tür!
    Mit ein paar Schritten stand er davor und drückte die Klinke nach unten. Ein leises Klack ertönte, aber mehr tat sich auch nicht. Verschlossen!!!
    Ravenor stand bereits neben ihm und hatte die Situation ebenfalls erfasst.
    Leise flüsterte er: „Wir müssen das Schloss öffnen.“
    Was für eine geniale Idee!, dachte Eryn sarkastisch. Er erschuf ein magisches Licht, das nicht heller als eine Kerze brannte. „Wenn wir das Fenster zuhängen, kann ich es hier drin heller machen und wir können einen Ausweg finden.“
    Ravenor fand ein paar Lumpen auf dem Boden und stopfte sie vor das Fenster. Und weil das nicht langte, nahm er seinen Mantel ab und dichtete damit den Rest ab.
    Mit seinen kleinen Zauberfähigkeiten prüfte Eryn das Ergebnis. Gut, draußen wird man kein Licht erkennen können. Nun ließ Eryn das magische Licht in seiner Hand wachsen.
    „Wir müssen einen Dietrich finden“, überlegte Ravenor laut.
    Nun, da sie bereits in der Falle saßen, schien es ihm nichts mehr auszumachen, lauter zu reden. Die Konzentration verließ Eryn und die magische Flamme schrumpfte auf das Handkerzenflackern von vorhin zurück.
    „Sei verdammt noch mal leise! Ich muss mich konzentrieren.“
    Ravenor konnte es selbst in dieser verzwickten Lage nicht lassen und stichelte: „Harkon hat mit so was keine Probleme.“
    „Harkon zaubert auch schon seit zwanzig Jahren. Und du kannst dazu gar nichts beitragen, also halt den Rand.“
    Wieder wuchs die Flamme in Eryns Hand, wurde groß und wieder klein,

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