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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Zustand besser als nüchtern. Ihre Waffen und Helme lagen wahllos auf dem Boden verteilt und Eryn stopfte gerade Zauberluft in sein Lederwams. Ravenors Wams lag bereits als Kissen auf der Couch.
    „Meister Lionas wäre wirklich zufrieden mit meiner Zauberarbeit hier.“
    Ravenor stand gerade in der Ecke und pinkelte auf ein Weinfass.
    „Hm, ich denke nicht, dass irgendjemand mit dem zufrieden sein wird, was wir hier gerade tun. Noch ‘ne Flasche?“
    Das neue Kissen landete auf dem Sofa und Eryn ließ sich hineinfallen.
    Wie auf Wolken .
    Er streckte die Hand aus, um die neue Flasche Wein in Empfang zu nehmen.
    „Ich könnte mir die nächste Flasche eigentlich gleich herzaubern.“
    Eryn bündelte Luft unter einer der Flaschen, dann ließ er das Kissen anwachsen und die Flasche hob sich an, kippte aber dann kopfüber nach vorne und zerbrach am Boden.
    „Das macht dir wohl Spaß, dieser Zauberkram?“
    Eryn zuckte mit den Schultern. „Es ist interessant und alle sagen, dass ich über große Fähigkeiten verfüge.“
    Das Thema war für Ravenor ein Stich ins Herz. Keiner der Bastardsöhne des Schwarzen Prinzen verfügte über außergewöhnliche Kräfte, ja nicht einmal mittelmäßige. Das grämte Ravenor: „Ob er uns anerkennen würde, der alte Bock, Seine Lordschaft Fick-die-ganze-Welt, wenn wir nicht so unmagisch wären?“
    Was soll ich darauf sagen? Eryn hielt es für besser, zu schweigen. So trank er weiter Wein und Ravenor fuhr mit seiner Anklage fort: „Er gibt uns einen Platz in seiner verdammten Garde. Wir kämpfen für seinen Ruhm und seine Ehre. Und was hat er für uns? Als Argon fiel und die Toten aufgebahrt dalagen, weißt du was er da gesagt hat? Mein älterer Bruder, sein Bastardsohn, liegt tot vor seinen Augen und er sagt... nichts. Nur dieses allgemeine Geschwätz von tapferen Soldaten, die für Ardeen gestorben sind und so weiter.“ Ravenor redete sich in Rage und Eryn trank weiter.
    „…Kein Wort verlor er über Argons Tod, keine Geste des Bedauerns. Dieser alte Bastard hat ein Herz aus Eis. Och, ich vergaß, Eure hochwohlgeborene Lordschaft, der Bastard bin ja ich.“ Dann sah er zu Eryn herüber: „Mit dir hat er mehr Zeit verbracht, als mit allen seinen zahlreichen Kindern zusammen.“
    Eryn verschluckte sich fast am Wein und spuckte eine Fontäne roten Traubensafts durch den Raum.
    „Glaubst du wirklich, dass ich dem Schwarzen Prinzen mehr wert bin als du?“
    Es war Eifersucht, die Eryn aus Ravenors Worten heraushörte. So absurd klang diese Anschuldigung und nun war es an Eryn, hitzig zu werden.
    „Er hat mich gefoltert und gedemütigt. Ist das die Aufmerksamkeit, die du mir neidest?“
    Wütend hielt er Ravenor die dreifingrige Hand entgegen.
    „Nicht zu vergessen, dass er mir die Hand abschlug und dann, als ob das nicht ausreichen würde – ein schneller Tod ist wohl zu gut für mich – hat er den Seelenbann gewirkt und mich zu seinem Sklaven gemacht! So wie der Magier vom Weißen Turm ihn…“
    Die Wut kam über Eryn und der Seelenbann zeigte Wirkung. Eryn wollte am liebsten Prinz Raiden etwas antun, doch er konnte nicht. Nicht einmal schlechte Worte brachte er über seine Lippen. Übelkeit wallte in ihm hoch und er erbrach sich auf den Boden. Er keuchte und schmeckte die Kotze noch in seinem Mund. Dennoch hatte er das Bedürfnis, den Satz zu vollenden.
    „So wie der Magier vom Weißen Turm ihm gebietet, und ich bin eine Figur in ihrem großen Spiel. Ein Tölpel, der nichts weiß und nichts kann. Nicht einmal töten kann ich mich selbst! Der Herr verbietet es mir.“
    Ravenor schaute ihn irritiert und dämlich an.
    „Soll ich dir dabei helfen… dich zu töten?!“
    Jetzt war es an Eryn, dumm zu glotzen, denn Ravenor meinte es in seinem betrunkenen Zustand wirklich ernst.
    „Nein, lass gut sein, ich hänge inzwischen wieder an meinem jämmerlichen Leben und ich möchte lernen und die Geheimnisse ergründen, denn nichts ist so, wie es scheint. Alles Lügen...“

    Eryn setzte die Flasche an die Lippen, doch sie war bereits wieder leer. Achtlos warf er sie zur Seite und das Glas zersplitterte auf dem Boden. Ravenor lachte auf und da war er wieder, der Kerl mit dem unbeugsamen Willen und dem heiteren Gemüt.
    „Ein Geheimnis kann ich dir verraten, sie werden uns morgen mächtig den Arsch aufreißen und dich werden sie nicht töten, weil sie dich brauchen und mich nicht, weil der alte Bock seine Bastardsöhne zwar ignoriert, aber sicherlich nicht tötet. Noch ‘ne

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