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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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einer der Wachhabenden wies ihn an, ihm zu folgen. Vor der großen Tür zur Halle standen erneut Wachen und Harkon musste warten, während der Soldat ihn drinnen ankündigte. Allerdings ließ der gleich die Tür offen und man konnte alles hören, was gesprochen wurde.
    „Mein Prinz, entschuldigt die Störung, hier wartet ein Bote mit äußerst dringender Nachricht an Lord Boron.“
    „Soll reinkommen. Wenn die Nachricht so dringend ist, dann kann es ja nicht schaden, wenn auch ich gleich davon Kenntnis erhalte.“ Die weiche, etwas melancholische Stimme gehörte dem Schwarzen Prinzen.
    Harkon dachte mit Galgenhumor: Wenigstens scheint er heute Morgen gut gelaunt.
    Nun trugen ihn seine Füße mechanisch hinein. Lieber würde ich wieder in die andere Richtung davonlaufen . In akzeptablem Abstand nahm Harkon Haltung an und spürte bereits, wie der Prinz ihn eingehend musterte.
    Prinz Raiden ließ sein karges Mahl stehen und lehnte sich zurück. Ein Magieranwärter dritten Grades. Ich erinnere mich an den Mann. Er ist begabt – für die heutigen Verhältnisse. Früher wäre er nur allenfalls gute Mitte gewesen, doch heute, da die Begabungen selten geworden sind, zählt er durchaus zu den Besten.
    Jetzt kam Prinz Raiden auch wieder auf den Namen: Harkon. Genau. So heißt der junge Mann. Er reißt sich zusammen, jedoch verraten seine Augen seine Unsicherheit.
    „Und was gibt es nun so Wichtiges, Bote?“
    Ich kann mir nicht so recht vorstellen, was da von solcher Dringlichkeit ist, dass man uns jetzt hier beim Essen stört. Ich tippe auf das Übliche: eine Schlägerei, Ungereimtheiten in irgendeiner Liste über Nahrung, Waffen oder was sonst noch. Und natürlich Eryn, ja, auf den Wildling würde ich wetten. Und irgendjemand ist so übereifrig und hält das für eine wichtige Angelegenheit.
    Der Bote räusperte sich. „Magieranwärter der dritten Stufe, Harkon, mit dringender Nachricht von Sir Haerkin an Lord Boron. Sir Haerkin bittet um Lord Borons Beurteilung und Bestrafung im Falle zweier Rekruten, die sich disziplinlos verhalten haben.“
    Lord Boron und Prinz Raiden sahen den Boten erwartungsvoll an, doch der schwieg, als ob das Gesagte ausreichend wäre.
    Nachdem die Kunstpause weiter andauerte, bohrte Raiden nach: „Und? Könnten wir vielleicht etwas mehr erfahren? Wegen Disziplinlosigkeit wird nicht einmal unser guter Sir Haerkin jemanden schicken um mich zu stören.“
    Der Magierschüler mied den Blick des Prinzen.
    „Mein Prinz, die Anschuldigungen sind: nachts unerlaubtes Entfernen von der Truppe, Diebstahl, Beleidigung Seiner Hoheit, Vandalismus, Trunkenheit, Verstoß gegen die Disziplin und ungebührliches Verhalten gegenüber einem Vorgesetzten.“
    Wieder verfiel Harkon in Schweigen. Der Prinz von Ardeen verzog die Mundwinkel.
    „Lord Boron, solche Zustände gibt es unter Eurem Kommando?“
    Der Kommandant nahm diesen scherzhaften Tadel nicht allzu ernst und enthielt sich eines Kommentars darauf. Prinz Raiden schien es auch nicht zu erwarten, denn er hatte sich bereits wieder an den Boten gewandt und fragte, wobei er die Worte besonders betonte:
    „Könnte ich mal die ganze Geschichte hören? Haben diese Delinquenten auch Namen?“
    Harkon fuhr nervös fort: „Äh, mein Prinz, es sind die Rekruten Eryn und Ravenor, falls Euch das was sagt.“
    Hab ich es doch gewusst. Wenn ich sonst keinen der Rekruten kenne, aber genau diese beiden sind mir ein Begriff. Der Eine ist wie die Pest, ein hässliches Übel vom Meister des Weißen Turms auf mich herab beschworen, und der Andere ist das lästige Produkt schöner Stunden.
    Seine Mutter Myrne war eine hübsche Frau vor zwanzig Jahren, mit einem warmen und gütigen Herzen. Obwohl sie eine einfache Magd war, habe ich durchaus längere Zeit tiefe Gefühle für sie gehegt. Etwas mag ich sie sogar heute, doch sie sieht nicht mehr so aus wie früher – eben in die Jahre gekommen.
    Sein Hang zu hübschen Frauen hatte ihm etliche Bastardkinder beschert .
    Inzwischen fuhr der Magierschüler nach einer weiteren Denkpause fort: „Küchenmeister Halford kam heute Morgen in die Wache und berichtete Sir Haerkin, der Dienst hatte, dass zwei Personen in den Weinkeller eingedrungen sind. Halford selbst hatte die Nacht zuvor den Weinkeller verschlossen. Als er zu später Stunde nochmals in der Küche war, um etwas zu holen, da fand er den Weinkeller offen und in der Tür steckte der Schlüssel. Also schloss er ab. Und am nächsten Morgen dann fand er diese beiden total

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