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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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die Tür ins Schloss fiel, konnte Lord Boron nicht mehr an sich halten: „Das ist schon ein starkes Stück. Ich hätte gerne Sir Haerkins Gesicht gesehen, als ihm auf die Stiefel gekotzt wurde. Dem übergenauen Sir Haerkin. Unserem Meister der Vorschriften und der Etikette.“
    Nachdem niemand anderes mehr im Raum war, ließ Prinz Raiden den offiziellen Ton fallen.
    „Du findest es also noch amüsant, wenn sich deine Rekruten so verhalten.“
    „Meine Rekruten, aber Euer Blut und Euer Schutzbefohlener“, konterte der Graue Wolf.
    Meister Raidens gute Laune war somit dahin, der ‚Alte Bock‘ hatte gesessen. Nicht zuletzt, weil es die Wahrheit war. Gerade zurzeit war eine junge Dame in der Zitadelle einquartiert und Prinz Raiden war nachher noch mit ihr verabredet. Verführt hatte er die Dame bereits, wie so unzählige vor ihr.
    Ich bin den Frauen überaus zugetan, aber das kann man auch anders umschreiben. „Wie kann dieser freche Bastard es nur wagen, mich so zu nennen!“
    Der Schalk glitzerte in Lord Borons Augen. „Wer sonst, wenn nicht einer Eurer Bastarde. Ein liebend treuer Vater seid Ihr nie gewesen.“
    Prinz Raiden überging die Bemerkung. „Als wir jung waren, hätte man Rekruten tatsächlich für so ein Verhalten gehängt.“
    Lord Boron griff nach dem Schinken und begann, sich Scheiben davon abzuschneiden.
    „Prinz Raiden, vielleicht hätten sie uns gehängt, aber sie haben uns nie erwischt.“
    Das stimmt, wir haben damals als junge Männer auch einige Dinger gedreht. „Das ist eben der Unterschied! Diese Tölpel haben sich erwischen lassen und anstatt die Klappe zu halten, sind sie dann auch noch unverschämt. Und Hängen kommt leider nun mal nicht infrage, wie Ihr schon zu Recht bemerkt habt. Der Eine klebt an mir fest wie die üble Krätze und der Andere ist von meinem Blut! Was sie aber nicht vor einer überaus harten Bestrafung schützen wird. Alleine schon, um die Disziplin bei der Truppe zu wahren!“
    Lord Boron nickte. „Da stimme ich Euch voll und ganz zu. Ich würde zwölf Stunden am Pfahl vorschlagen und dreißig Hiebe.“
    Meister Raiden unterbrach den Kommandanten: „Ha! Ich sagte: hart bestrafen. Fünfzig magische Hiebe und zehn mit der Ochsenpeitsche... weil die beiden dumme Ochsen sind, einer wie der andere.“
    Die Hiebe mit der Ochsenpeitsche waren echte Hiebe, die die Haut aufrissen und Wunden hinterließen. In der Garde wurde normalerweise nicht mit der Ochsenpeitsche bestraft, das tat man nur mit gemeinen Verbrechern. So etwas war als besonders schändlich anzusehen.
    „… Anschließend haben sie zwei Wochen lang doppelten Dienst. Ach ja, und über das Essen haben sie sich auch beschwert. Was machen wir da am besten? Hmm, doppelten Dienst bei halber Ration, dann können sie sich auch nur mehr zur Hälfte beschweren.“
    Lord Boron runzelte die Stirn: „Da könnt Ihr sie fast auch schon hängen lassen.“
    Der Prinz war inzwischen aufgekratzt. „Dann lasst sie durch einen Magierschüler beaufsichtigen, nur um sicherzugehen, dass uns keiner dabei wegstirbt. Und lasst sie auch Wachdienst hier auf der Zitadelle schieben. Ich möchte ein Auge auf die beiden haben, da Ihr ja offensichtlich nicht in der Lage seid, diese Halunken in den Griff zu bekommen.“
    „Wie mein Prinz befehlen“, bemerkte Lord Boron heuchlerisch und aß von dem zuvor geschnittenen Schinken.
    „Ach, und Sir Haerkin, seiner Ehre muss Genüge getan werden. Die beiden werden, wann immer Sir Haerkin an ihnen vorbeiläuft, Haltung annehmen, bis in alle Ewigkeit. Und wenn Sir Haerkin ein blinder, verblödeter Greis ist und die beiden – man behüte uns davor – Befehlshaber von Armeen sein sollten. Das sollte ausreichen, um ein Exempel zu statuieren. Wenn ihre Zeit am Pfahl vorbei ist – schließlich sollen sie ja auch wieder nüchtern sein, wenn sie bestraft werden – lässt du alle Mann antreten und die Delinquenten auspeitschen.“
    „Und, wird Eure Hoheit auch anwesend sein?“
    Prinz Raiden räusperte sich: „Äh, nein, ich muss mich um meinen Besuch kümmern. Und nun, werter Kommandant der Garde, wäre ich Euch äußerst verbunden, wenn Ihr mir nicht weiter das letzte Essen vom Tisch stehlen würdet, sondern Euch ausnahmsweise mal um Eure Truppen kümmern könntet.“
    Nicht ohne sich nochmals ein Stück Schinken zu greifen, stand Lord Boron auf.
    „Wie mein Prinz befehlen. Ich wünsche einen angenehmen Tag und bitte, schickt die Früchtchen Eurer Arbeit nicht wieder in die Garde.“
    Der

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