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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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am Pfahl neigte sich ihrem Ende zu und der Gedanke an die dann folgende Bestrafung gab Eryn ein flaues Gefühl im Magen, das nicht dem Wein zuzuschreiben war.
    Die Truppen formierten sich und der Großteil der Offiziere war nun ebenfalls anwesend. Sir Draken, Sir Heime, Sir Wylden und Sir Oswold standen in einer Gruppe zusammen und unterhielten sich. Lord Boron und Sir Haerkin fehlten noch. Nicht, dass ich besonders erpicht darauf bin, Sir Haerkin wiederzusehen.
    Zugführer Galden sprach in einiger Entfernung leise mit Sir Draken.
    Sie sind zu weit weg, um ein Wort verstehen zu können. Aber ich kann mir gut vorstellen, worum es da geht.
    Dann ging Sir Galden zurück zu den Truppen. Ein paar Kommandos ertönten, die Soldaten salutierten und folgten dem Zugführer dann in Richtung Pfahl.
    „Macht sie los!“, kommandierte Sir Galden und die Soldaten machten sich an den Ketten zu schaffen.
    Ein Magierschüler legte Eryn ein Armband um, bevor die Ketten ganz fielen. Ein verzauberter Reif, der die Ausübung von Magie verhinderte. Der erste Schritt nach vorne ließ Eryn die Beine wegknicken und er landete auf der Erde.
    „Bei allen Göttern, diese Schweine stinken wie die Pest. Waschen und dann rüberbringen!“
    Angewidert drehte sich Zugführer Galden um und marschierte davon. Drei Mann packten Eryn und schleiften ihn mehr zum Brunnen, als dass er lief. Mit dem Kopf tauchten sie ihn in die Pferdetränke daneben. Kühl und erfrischend – eine kleine Wohltat . Gierig trank Eryn einen tiefen Schluck, bevor sein Kopf wieder zurückgerissen wurde. Die Wachen zogen ihn auf die Beine, während Ravenor dieselbe Prozedur durchlief. Eryn stand da und leckte sich die Lippen ob des köstlichen Nasses. Seine Beine taten inzwischen wieder leidlich ihren Dienst. Eine der Wachen hielt grinsend einen vollen Eimer in der Hand.
    „Wegen euch hatten wir einen Scheißtag.“
    Mit diesen Worten schüttete er einen vollen Schwall Wasser Eryn direkt ins Gesicht. Der nächste Eimer stand auch schon bereit und noch ein paar weitere folgten.
    Wieder an den Handgelenken gefesselt, marschierten sie kurze Zeit später in Begleitung der Wachen in Richtung Truppenansammlung. Tropfnass wie zwei begossene Hunde, aber wenigstens ist der widerlich beißende Geruch verschwunden.
    Man brachte sie in die Mitte des Hofes, dort stieß Sir Galden wieder zu ihnen und befahl den Soldaten, hier mit den Delinquenten zu warten. Der Zugführer selbst würdigte sie keines Blickes. Stocksteif stand er nun neben den Wachen und sie alle warteten. Die versammelten Truppen in Reih und Glied, davor als einzelne Gruppe die Kommandanten mit ihrem Stab und etwas abseits die Wachen mit Eryn und Ravenor, denen inzwischen die großen Reden vergangen waren.
    Dann ertönte ein Horn und es wurde laut verkündet: „Seine Lordschaft, Kommandant der Schwarzen Garde, Lord Boron.“
    Begleitet von lärmendem Klirren nahmen die Truppen Haltung an um Lord Boron zu salutieren, der mit angemessener Würde herangeschritten kam, gefolgt von Sir Haerkin und weiteren Offizieren.
    Der Anblick der Garde ist imposant. Die harten Gesichter stolzer Männer in körperlicher Bestform. Der Glanz der Rüstungen, poliertes schwarzes Leder mit glänzenden Stahlplatten besetzt. Die Speere und Schilde in einer einzig schnurgeraden Flucht ausgerichtet .
    Einen erhebenden Moment lang fühlte Eryn sich selbst wie ein General und träumte, die Truppen salutieren mir alleine . Doch der Gedanke verflog so schnell, wie er gekommen war. Die Truppen sind hier, um ein mahnendes Beispiel zu sehen, und wir beide sind die tragischen Gestalten in diesem Stück.
    Ein Trommler setzte ein und untermalte mit stetigem Bam-Bam das Nahen des Kommandanten. Lord Boron erreichte die Gruppe der Offiziere, das Trommeln verstummte und aus dem Stab des Kommandanten trat ein Ausrufer vor:
    „Seine Lordschaft, Kommandant der Schwarzen Garde, befiehlt den Beschuldigten, vorzutreten.“
    Flankiert von den Wachen, setzten sich Eryn und Ravenor in Bewegung.
    Alles streng nach Protokoll. Jetzt gibt es eine offizielle Beschuldigung, dabei sind wir doch schon lange verurteilt.
    Der Ausrufer entrollte nun ein Manuskript.
    Er kann sich nicht mal alle Punkte merken und braucht einen Zettel zum Ablesen.
    Das Wachkommando knallte die Hacken zusammen und blieb stehen. Eryn machte zwei Schritte vor und nahm Haltung an. Ravenor schien zu zögern.
    Mach jetzt bloß keinen Mist mehr. Wir haben keine Freunde mehr bei den Vorgesetzten.
    Aber Ravenor

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