Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
Prinzessin Gelderons und habe... das nicht verdient.“
Tränen standen ihr in den Augen. Ob ihre Entrüstung echt war, oder nur gespielt, konnte Prinz Raiden nicht sagen. Nur, dass er genug hatte. Voll und ganz.
„Ravenor, Sie sind von Ihrem Dienst entbunden und gehen sofort zurück in die Garnison.“
„Jawohl, mein Prinz.“
Und Ravenor war schneller weg, als man schauen konnte. Eryn blieb missmutig alleine zurück.
„Und wer beschützt jetzt Estell, mein Gemahl?“
Hört das niemals auf? „Das ist eine Farce. Hier in Naganor braucht niemand beschützt zu werden. ES IST SICHER. Aber zu Eurer Beruhigung lasse ich diesen Soldaten weiterhin hier ZU EUREM SCHUTZ seine Zeit vertrödeln. Ich hoffe, Ihr seid nun zufrieden!“
Wütend griff er zum Weinbecher und seine magischen Warnzauber verrieten ihm, dass mit dem Inhalt etwas nicht stimmte. Er scannte genauer und entdeckte, dass der Wein mit einem starken Liebestrank versetzt war.
Interessant? Entweder, ich mache es wie so viele verzweifelte Adelige vor mir und entledige mich meiner Gemahlin auf ‚tragische Weise‘, oder ich betäube meine Sinne mit dem Gebräu.
Raiden zögerte und sah nochmals prüfend in den Becher. Er fand nichts anderes vor außer dem violetten Zusatz. Da setzte er den Becher an die Lippen und leerte ihn mit einem Zug. Die Welt begann sich zu verändern und er glitt hinab in einen Gemütszustand aus wonniger Zufriedenheit und begehrender Lust. Das Abendessen endete schnell und kurz darauf fand sich Prinz Raiden allein mit Lady Chrystell in seinem Schlafgemach wieder. Sie redete vor sich hin, aber er hörte ihr nicht zu. Seine Hände schälten sie geschickt aus ihrem Kleid und alles war perfekt. Ihr kantiger Körper, die hängenden Brüste und die steilen Falten in ihrem Gesicht, alles war genau so, wie es sein sollte.
Ich kann diesen Zauber jederzeit beenden, dachte der Prinz noch bei sich, doch dann schob er den Gedanken beiseite und ließ sich von der Welle der allumfassenden Wonne davontragen.
Am nächsten Tag gingen die Truppen durch das Tor und natürlich nörgelte Lady Chrystell über die unzumutbaren Zustände.
„Man kann ja kaum noch gehen, ohne über einen Soldaten zu fallen.“
Prinz Raiden bemerkte daraufhin: „Meine Liebe, Ihr könnt froh sein, dass die Garde Eurem Vetter, dem edlen König von Gelderon, zur Hilfe kommt. Also beklagt Euch nicht über diese Männer hier.“
Doch Lady Chrystell musste unbedingt das letzte Wort haben und war nun der festen Überzeugung: „Mein Vetter Vicerion kommt auch gut alleine mit dieser Situation zurecht. Schließlich ist Gelderon ein viel größeres Land als Ardeen und Lord Berington steht mit nur einer Handvoll Leute gegen die Übermacht der Königstreuen.“
Auf einmal, tags zuvor war sie noch ganz anderer Meinung, dachte Prinz Raiden, den die Wirkung des Trankes fast verlassen hatte, was ihn wieder anfällig für ihr nervtötendes Geschwätz machte.
Kaum erreichte Lord Boron Wyvernwall, da gab es Probleme mit Lord Durin. Der hatte sich nicht sonderlich bemüht, Unterkünfte für die Männer bereitzustellen, was Lord Boron, neben einer Meldung an den Prinzen, dazu veranlasste, geeignete Häuser schlichtweg zu beschlagnahmen und sich dann auch noch die vorhandenen Pferde unter den Nagel zu reißen. Was Lord Durin mit großem Protest zur Kenntnis nahm, aber in keinster Weise verhindern konnte.
Als dann die Magier aus Naganor durch das Tor kamen, schickte Lord Boron sie in Begleitung von Unmagischen in alle Richtungen, um Informationen zu sammeln.
Während Lord Boron durch Wyvernwalls Gänge eilte, stieß er fast mit Lord Hochwitz zusammen. Der war als Gesandter des Königs von Gelderon nach Wyvernwall gekommen und weilte schon bereits seit dem Vortag in der Burg. Das erfuhr Lord Boron bei ihrem ersten, höflich-seichten Gespräch.
Als sie wieder ihrer Wege gingen, dachte Lord Boron ärgerlich:
Da kriecht eine Gelderonratte durch Wyvernwall und Sir Durin hat es noch nicht für nötig befunden, den Prinzen davon in Kenntnis zu setzen. Langsam komme ich zu dem Schluss, dass Lord Durin faul und unfähig ist. Zumal Lord Hochwitz im Namen seines Königs unterwegs ist und versucht, in Erfahrung zu bringen, wie Ardeen sich bei dem drohenden Konflikt verhalten wird .
Bereits wenige Stunden später traf der Graue Wolf erneut auf Lord Hochwitz und der versuchte nun geschickt herauszufinden, zu welchem Preis Ardeen eine Unterstützung von Gelderon mit Truppen in
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