Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
wird sich alles klären lassen.“ Dann wandte er sich an den Prinzen: „Prinz Raiden, Ihr behandelt uns, als ob wir Euch angegriffen hätten! Das mit dem Land habt Ihr sicherlich nicht ernst gemeint. So lange leben Gelderon und Ardeen nun schon in Frieden miteinander. Ja, Ihr selbst seid mit einer Prinzessin Gelderons verheiratet. Der Übergriff des Rebellen tut uns außerordentlich leid, doch keiner konnte vorhersehen, was er im Schilde führt. Wir sollten uns an das halten, was mit König Danian vereinbart wurde. Und, wie gesagt, wir verdoppeln den Preis gerne.“
Winde dich du Schlange, aber es wird dir nichts helfen. „Und genau um des Friedens Willen fordere ich das Land. Schließlich hat es früher schon mal zu Ardeen gehört.“
Lord Hochwitz zeigte sich empört.
„Das ist lächerlich, Eure Hoheit. Die Geschichtsschreibung reicht kaum so weit zurück. Da liegen Jahrhunderte dazwischen. Darauf könnt Ihr Euch nicht mehr berufen. Ich appelliere an Eure Vernunft. Habt Ihr überhaupt die Befugnis, zu verhandeln? Wir sollten auf das Eintreffen der Könige warten.“
Zornig sprang der Herr von Naganor auf, wobei er ganz beiläufig einen Feuerstrahl über die Köpfe der Gesandtschaft schoss, der dann an der gegenüberliegenden Wand der Halle ein paar Portraits aus Lord Durins Ahnenreihe in Brand setzte.
„Genug!“, brüllte er. „Ich habe von König Danian alle Befugnisse, und nun fordere ich zum letzten Mal das Land zwischen den Flüssen, um ein sicheres Bollwerk gegen unliebsames Gesindel errichten zu können. Ansonsten…“ Er grinste boshaft. „Was sollte mich abhalten, nochmals einen Zauber zu wirken, so wie vor drei Tagen? Liegen da nicht östlich von hier ein paar größere Städte?“
Unsicherheit und nackte Angst spiegelten sich in den Augen der Gesandten wieder.
Ich habe sie erfolgreich eingeschüchtert.
„Und nun wollen wir das zu Papier bringen, damit alles vorbereitet ist, wenn die Könige ihr Siegel daruntersetzen. Sind alle damit einverstanden?“ Stummes Nicken. Keiner wollte sich hervortun, um dann als lebende Fackel zu enden.
Ein Schreiber wurde gerufen und verfasste im Beisein aller den Vertrag, der das Land zwischen den Flüssen von nun an Ardeen zusicherte. Der Prinz prüfte den Text und unterschrieb schwungvoll. Dann hielt er General Albreit die Feder hin.
„Ihr handelt doch im Namen Eures Königs?“
Zögernd nahm der andere die Feder entgegen.
„Ich kann nicht garantieren, dass unser König sich an diesen Vertrag halten wird. Das überschreitet meine Kompetenz bei weitem, Eure Hoheit.“
Der Herr von Naganor bohrte nach: „Die Unterschrift bitte. Und Ihr könnt Eurem König die besten Grüße von mir bestellen. An und für sich ist es unter meinem Rang als Magier, mich in derart banale weltliche Dinge einzumischen, aber in diesem Fall werde ich eine Ausnahme machen. Und seht es einmal so: Lieber ein kleines Stück Land, als ganz Gelderon.“
Ein paar der Anwesenden stießen Laute des Erschreckens aus, während sich der General dazu durchrang, seine Unterschrift zu geben.
Ein traurig geknicktes Häufchen, aber ich bin leider diplomatisch so ungeschickt. Vielleicht sollte ich ihnen einen Hoffnungsschimmer geben. Etwas, damit sie ihr Gesicht wahren können. Danian würde das gutheißen. „Meine Herren, nun, da wir uns einig sind, gedenke ich das neue Land von Ardeen zuerst selbst zu verwalten. Da ich mit dem hohen Hause Gelderons verbunden bin und diesem Land besondere Wertschätzung entgegenbringe, werden diese neuen Ländereien später an meine Tochter Estell gehen, beziehungsweise an ihren zukünftigen Ehemann. So wird das Land zwischen den Flüssen die tiefe Freundschaft zwischen Ardeen und Gelderon bestärken. Ein Land, regiert von einer Blutlinie, die beide Länder vereint.“
Lord Boron begann Beifall zu klatschen und nach und nach fielen die Lords aus Gelderon ein.
Als der schwache Beifall wieder verebbt war, warf der Prinz die Gesandten höflich hinaus: „Nachdem wir nun alles besprochen haben, möchte ich Sie nicht länger aufhalten...“
Und die verließen nur allzu gerne die Halle.
Kaum, dass der Graue Wolf mit dem Prinzen alleine war, lachte er lauthals los.
„Bewundernswertes diplomatisches Geschick, mein Prinz.“
Und Prinz Raiden entgegnete: „Ja, finde ich auch. Leider haben sie unterschrieben. Ich hätte zu gerne ihre Städte verbrannt. Und nun, lass uns endlich von hier verschwinden. Mein Bruder, König Danian, soll sich um den Rest
Weitere Kostenlose Bücher