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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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neben ihm wurde geöffnet und Hals Körper sauste in die Tiefe. Mit einem hässlichen Knacken brach das Genick des jungen Burschen.
    Eryn schaute hinüber zur Leiche und sah, wie auch sie nun hin- und herbaumelte. Das habe ich schon einmal gesehen, im Kessel der Finngul! Und die Worte der Prophezeiung kamen ihm wieder in den Sinn: „ Im Angesicht des Todes wird dein Leben beginnen. Die Welt, wie du sie kennst, wird nicht mehr sein .“
    Mein Leben ist zu Ende, genauso wie die Welt, die ich gekannt habe. Was für ein makaberer Scherz . Er lachte laut auf. Dann schrie er der Menge seine Schmähungen entgegen:
    „Das ist eure Gerechtigkeit, indem ihr ein Kind erhängt! Die Verbrechen, von denen vorhin gesprochen wurde... ja, die sind alle passiert. Aber nicht durch unsere Hand, sondern durch die der Tiefländer!“
    Der Speerschaft traf ihn erneut im Rücken, doch Eryn war es egal. Solange ich noch auf dieser Welt weile, werde ich dem lüsternen Pöbel zeigen, was der Stolz der Fenn ist .
    „Frauen wurden vergewaltigt, man raubte uns unser Land und unsere Art zu leben.“
    „Hängt ihn!“
    „Mörder!“ Die Rufe aus der Menge übertönten Eryns Worte.
    Die Soldaten wollten ihm eine Kapuze über den Kopf ziehen. Doch Eryn brüllte: „Ich will dem Tod ins Auge sehen. Ihr elenden Kreaturen sollt sehen, wie ein Fenn stirbt!“ Die Schlinge wurde ihm über den Kopf geworfen und festgezogen. Ohne Zögern schritt er selbst nach vorne und stellte sich auf die Luke. Noch einen Moment, dann ist es vorbei. Zeig ihnen die Tapferkeit der Fenn. Zeig ihnen wofür wir gekämpft haben! Er atmete tief ein und wartete darauf, dass sich die Falltür öffnete und er in die Tiefe stürzte. Jetzt passiert es gleich!
    „Halt! Die Bruderschaft erhebt Anspruch auf diesen Mann!“, übertönte plötzlich eine hallende Stimme den Tumult, der in der Menge herrschte.
    Alle Köpfe fuhren herum und wandten sich dem Sprecher zu. Da stand eine unscheinbare Gestalt, deren Gesicht unter einer Kapuze verhüllt war. Die Menge teilte sich und der Mann schritt erhaben durch die Gasse nach vorne. Noch einmal wiederholte er seine Worte und nun war deutlich erkennbar, dass er Magie benutzte, um die Wirkung zu verstärken.
    „Die Bruderschaft der Magier erhebt Anspruch auf diesen Mann.“
    Sir Ulwen fand als Erster die Sprache wieder: „Das ist ein verurteilter Verbrecher. Im Namen des Prinzen von Ardeen wird dieser Mann seiner gerechten Strafe zugeführt werden.“
    So klein und schmächtig der Mann auch wirkte, so autoritär war sein Auftreten. „Wenn die Bruderschaft Anspruch erhebt, so ist ihr dies zu gewähren. Oder muss ich Euch darauf hinweisen, dass Prinz Raiden von Ardeen, Herr von Naganor, dem Schwarzen Turm, selbst ein Mitglied der Bruderschaft ist? Wollt Ihr ihn in dieser Angelegenheit um seine Meinung fragen?“
    Sir Ulwen war unschlüssig und überlegte noch, wie er handeln sollte, als sich Meister Merett zu Wort meldete. „Was für ein Interesse mag die Bruderschaft schon an einem Mörder haben? Und wer seid Ihr überhaupt?“
    Der Mann schlug die Kapuze zurück und ein fahles, gewöhnliches Gesicht kam zum Vorschein. Dann griff er in seinen Mantel und zog etwas heraus. „Ich bin Meister Xeres Gort, Sucher der Bruderschaft.“ Dann hielt er der staunenden Menge das leuchtende Siegel mit dem Kreis der Zwölf hin. „Erkennt Ihr dieses Siegel?“
    Die einfachen Leute hatten so ein Siegel noch nie gesehen. Sir Ulwen und die anderen hohen Herren aber kannten das Zeichen sehr wohl, auch wenn sie es nicht oft zu Gesicht bekommen hatten. Es lag eine besondere Art von Zauber auf dem Siegel. Derjenige, der das Zeichen einmal erblickt hatte, vergaß es ein Leben lang nie wieder. Es gab keinen Zweifel. Meister Merett war zusehends in sich zusammengeschrumpft und Sir Ulwen gab sich geschlagen.
    „Holt ihn Euch, Sucher! Das Recht der Bruderschaft steht über allem anderen.“
    Baff verfolgte Eryn das Schauspiel. Der Sucher kam zum Galgen geschritten und die Menge wich weit zurück. Er nahm nicht die Stufen, sondern schwebte einfach zum Podest empor. Die Soldaten drängten sich zurück, als er mit einem Energiestrahl aus seiner bloßen Hand den Strick, der zum Galgenbaum führte, abschnitt. Das lose Stück Seil, dessen anderes Ende noch um Eryns Hals lag, wanderte in die Hand des Magiers. Eryn wollte etwas sagen, doch er konnte seinen Mund nicht bewegen, dafür liefen seine Füße wie von selbst und folgten dem Sucher die Treppe vom Galgen hinunter

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