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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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aber war schneller und eine unsichtbare Kraft erfasste Eryn und drückte ihn rückwärts gegen die Wand.
    „Setzt dich und lass uns reden“, sagte Talasin in seiner ruhigen und sanften Art.
    Eryns Beine bewegten sich von selbst und trugen ihn zum Bett, auf das er sich dann brav hinsetzte. Er hat die Kontrolle über meinen Körper übernommen! Eryns Gemütszustand bewegte sich zwischen Entsetzen und unbändiger Wut. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sitzen zu bleiben, doch zumindest konnte er seinen Mund noch bewegen: „Du hast mich betrogen, Zauberer.“
    „Du wolltest zurückkehren, sonst wärst du nicht hier“, entgegnete der Magier bestimmt.
    Lüge! Von Anfang an hast du das geplant. Nur ein Test, wie ich mich entscheiden würde! „Dann können wir es ja noch einmal probieren“, bemerkte Eryn sarkastisch.
    Talasin überging die Worte einfach und begann zu dozieren: „Es sind drei Dinge, die ein Schüler der Magie zunächst lernen muss: Demut, Hingabe und Geduld. Lausche den Worten der weisen Meister. Lerne mit Eifer und Interesse. Gedulde dich, denn der Weg ist lang.“
    Was soll das jetzt werden? Eine Lehrstunde für Kinder? Ich bin nicht geneigt, dem zuzuhören! „Und wen interessiert das? Du versprichst mir die Freiheit und betrügst mich mit deiner Magie. Was soll das? Was willst du von mir?“
    „Haben wir dich nicht vor dem sicheren Tod gerettet? Andere wären dankbarer dafür als du es jetzt bist.“
    Da mag der Zauberer recht haben . „Ich habe nicht darum gebeten“, erwiderte Eryn schroff.
    „So wenig bedeutet dir dein Leben?“
    Das kann man so nicht sagen. Ich war bereit zu sterben. In der Schlacht gegen die fremden Krieger und auch bei der Hinrichtung. Natürlich bin ich froh, noch am Leben zu sein, weil sich diese unerwartete Wendung ergab. „Ich bin frei und werde mich nicht zum Diener ketzerischer Magier machen!“
    Selbst Talasins Geduld schien sich langsam zu erschöpfen. „Schüler, nicht Diener. Und was soll denn ketzerisch an der Magie sein?“
    Natürlich findet ein Magier an der Magie nichts Schlechtes. „Die Götter lenken die Geschicke der Welt und es ist falsch, in die Werke der Götter einzugreifen.“
    Talasins Stimme verlor etwas von ihrer früheren Sanftheit. „Wer verbreitet überhaupt solch unsinnige Lehren? Du wirst lernen und bevor du es versuchst: Du kannst diesen Raum nicht verlassen. Für alles, was du brauchst, wird gesorgt werden. Denk über dein Verhalten bitte nochmals gründlich nach. Und ich hoffe, dass du bald einsichtig wirst.“ Damit stand Talasin auf und verließ den Raum.
    Das hat sich gerade angehört, als ob man ein störrisches Kind maßregelt! Allein diese Vorstellung schmeckte Eryn gar nicht. Zwar konnte er sich wieder bewegen, seit Talasin den Raum verlassen hatte, aber ansonsten war er hier gefangen. Natürlich probierte er es aus, die Tür zu öffnen – trotz Talasins Belehrung. Aber bereits einen Schritt vor der Tür prallte er an eine unsichtbare Mauer. Dasselbe geschah auch in der Nähe des Fensters.
    Toll, von der Hinrichtung in ein neues Gefängnis, eine enorme Verbesserung meiner Lage.
    Eryn warf sich aufs Bett und dachte über seine Situation nach, jedoch nicht in der Weise, wie Talasin es sich erhofft hatte.
     

     
    Der nächste Morgen kam und wie von Zauberhand standen Essen und Trinken für Eryn bereits auf dem Tisch, als er erwachte. Natürlich von Zauberhand, wie sonst sollten in diesem verfluchten Turm die Dinge passieren . Dennoch aß Eryn. Das Essen schmeckt gut, das muss ich wirklich zugeben.
    Frisch gebackenes Brot, dazu ein feiner Aufstrich und dicke Scheiben eines saftigen Schinkens. Kurz nachdem er sein Mahl beendet hatte, verlor er erneut die Kontrolle über seinen Körper. Ohne sein Zutun stand er auf und ging zur Tür hinaus. Ein ausgesprochen blödes Gefühl, wie eine Marionette bewegt zu werden. Na wo werde ich nun hinlaufen? Zu einer Audienz bei meinem Aufseher Talasin?
    Doch seine Beine trugen ihn zu einem anderen Gebäude der Akademie. Zuerst betrat er eine große Aula. Von dort aus bog er in einen Gang ab und folgte diesem ein Stück weit. Dabei kam er an vielen Türen vorbei, bis er schließlich vor einer stehen blieb und sie öffnete. Anschließend betrat er den Raum.
    Drei Reihen mit Tischen standen hintereinander und acht Kinder saßen in den ersten zwei Reihen. Seine Füße trugen Eryn zur letzten Reihe, wo er sich dann setzte und die Augen notgedrungen nach vorne richtete. An einem Pult stand ein

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