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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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und dass es zu manchen Kreisen überhaupt keine reinen Zauber gäbe. Zum Beispiel bei der Essenz Gold. Dann fragte einer der beiden Klassenklugscheißer Fingold oder Weren dazwischen und Agland schweifte vom Thema ab. Sie sprachen vom großen Krieg der Zauberer und Drachen.
    „…der Krieg tobte heftig und die Erde brannte. Viele große Zauberer verloren damals ihr Leben, aber auch die Drachen hatten enorme Verluste zu beklagen. Dann erschuf der Große Graue, der mächtigste Drache seiner Zeit, das Nimrod und teilte die Welt.“
    „Stimmt es, dass die Zauberer früher auf Drachen geritten sind? Ich meine, wenn sie doch Feinde waren?“, fragte Weren.
    Dieses altkluge Balg scheint einen Faible für Monster zu haben, dachte Eryn. Und ich bin kein Zombie, möchte ich hierbei bemerken.
    Inzwischen erzählte Meister Agland weiter und Eryn hörte interessierter als sonst zu. Vom Großen Krieg hatte er auch schon früher gehört.
    „Die Drachen und die Zauberer waren nicht immer Feinde. Oft führten sie einen regen Austausch über die Kunst. Um aber auf einem Drachen zu reiten, benutzten die Zauberer den Seelenbann. Damit banden sie den Drachen an sich. Dies ist ein sehr mächtiger Zauber und nur die mächtigsten Männer waren in der Lage, ihn überhaupt zu wirken. Es ist außerdem ein Einlebenszauber. Ein Zauber, der nur ein einziges Mal von ein und derselben Person Zeit ihres Lebens gewirkt werden kann und dann besteht eine lebenslange Verbindung zwischen Wirkendem und Gebanntem. So waren die Magier bestrebt, möglichst starke Drachen an sich zu binden. Den Drachen aber gefiel das gar nicht, denn sie wurden somit zu Sklaven der Zauberer und mussten ihnen gehorchen. Aber auch die Drachen waren nicht die Freundlichkeit in Person. Um ihre Kraft zu mehren, tranken sie die Essenz von Zauberern...“ Agland hatte die Angewohnheit, vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen. „Manche Drachen ließen sich freiwillig an einen großen Zauberer binden, wenn sie selbst über wenig Macht und Ansehen verfügten. Andererseits, die Essenz gab kein Magier freiwillig her, denn danach verfügte er über keinerlei Magie mehr und meist starben die Magier bei dieser Prozedur sogar. Vor dem Großen Krieg war es ein einigermaßen vernünftiges Miteinander, aber dann eskalierte das Ganze und gipfelte darin, dass Meister Ador Coronos, damals Herr des Goldenen Turmes und oberster Magier, tatsächlich versucht haben soll, den Großen Grauen, den Herrn der Drachen, mit dem Seelenbann an sich zu binden. Das war ungeheuerlich, denn es war noch nie versucht worden, einen so mächtigen Drachen zu binden. Was dann auch kläglich misslang.“ Plötzlich schien sich Meister Agland dann doch wieder an den Inhalt seiner Lehrstunden zu erinnern. „Aber die Hintergründe des Großen Krieges sind nicht unser Thema. Keine Sorge, ihr werdet sie noch in aller Ausführlichkeit zu hören bekommen. Die Ereignisse der Geschichte sollen uns für die Zukunft lehren. Es ist damals so viel durch den Stolz und die Machtgier von einigen Wenigen zerstört worden. Die Erinnerung daran soll uns ermahnen, den Frieden zu wahren und die schlechten Gedanken aus unseren Herzen zu verbannen.“
    Die Kinder hatten gebannt zugehört und selbst Eryn interessierte das Thema. Schließlich war er an der Grenze zum Nimrod aufgewachsen. Jener grauen, undurchdringlichen Wand, die sich kilometerweit erstreckte. Man konnte weder hindurchsehen, noch sie durchschreiten. Wenn man das Nimrod berührte, gab es etwas nach. Je weiter man hineindrückte, umso größer wurde der Widerstand. Zog man die Hand zurück, nahm das Nimrod wieder seine ursprüngliche Form an. Die Alten sagen, das Nimrod existiere nun schon seit knapp fünfzig Jahren und das soll alleine das Werk eines Drachen gewesen sein?
    Narna hat immer erzählt, die Götter wären zornig auf die Zauberer und Drachen gewesen, da diese so unbarmherzig Krieg führten. Und da bestraften sie die Sündigen und erschufen das Nimrod über dem Land der Drachen. Fortan waren Drachen und Zauberer getrennt und der Große Krieg endete .
     

     
    Als Meister Elderon in den Weißen Turm zurückkehrte, war für Meister Talasin die Präsenz des obersten Magiers sofort spürbar. So legte er seine Arbeit beiseite und machte sich auf den Weg.
    Meister Elderon sah genauso aus, wie man sich einen alten und weisen Magier vorstellte: alt, mit schlohweißen Haaren und einem langen Rauschebart. Er war nicht sehr groß, doch die Ausstrahlung, die er hatte,

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