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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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aber schon lange vorüber und Lord Boron mit seinen Männern bereits wieder abgezogen. Und weil ich die Gefangene bei mir hatte, kam ich nicht so schnell voran, wie das sonst möglich gewesen wäre. So gelang es mir auch nicht mehr, Lord Boron einzuholen und der Kommandant hat die Situation sicherlich ganz falsch verstanden. Würde ich sonst aus freien Stücken hierher nach Naganor kommen?“
    Branden Hold ist ein besserer Schmierenkomödiant als ich sie in den meisten Theaterstücken gesehen habe. „Ihr würdet kommen, weil Ihr genau wisst, dass etwas anderes sinnlos ist und weil Ihr mein Wohlwollen nicht gänzlich verscherzen möchtet. Schließlich steht Ihr bei Lord Boron nicht mehr sehr hoch im Kurs. Was ist eigentlich mit Eurer Gefangenen passiert?“
    Auf Brandens zunächst leicht betretenem Gesicht zeigte sich nun wieder ein Siegerlächeln: „Ich habe sie hierher mitgebracht. Nachdem mir für meine Dienste kein Sold gezahlt wurde, habe ich sie als Kriegsbeute behalten – vorerst. Aber wenn Ihr sie haben wollt, mein Prinz...“ Dann fügte er hinzu: „Sie könnte nach Eurem Geschmack sein. Eine dunkle Schönheit, wild und feurig.“
    Branden ist stets ein Mensch voller Überraschungen, doch man weiß nie, ob sie gut oder schlecht sind. Andererseits weiß er, wie er mir zu Diensten sein kann.
    „Bring sie her!“, befahl der Schwarze Prinz. Ein bisschen Zerstreuung kann nicht schaden. Die letzte Zeit war wenig erbaulich.
     
    Kurz darauf war Branden Hold in Begleitung einer zweiten Person zurück. Ein langer Mantel mit Kapuze umhüllte die geheimnisvolle Dame. Raiden bemerkte sofort den verzauberten Reif um ihr Handgelenk.
    Etwas Magie, um sie gefügig zu machen und sicherlich nicht ehrlich erworben.
    Bevor Branden Hold damit beginnt, seine Ware anzupreisen und versucht, dramatisch Spannung aufzubauen, sehe ich lieber selber nach, was da verpackt ist.
    Mit einem Windstoß blies der Prinz die Kapuze zurück und legte das verhüllte Antlitz frei. Die Frau ist wirklich schön – und jung. Aber ihre Augen sind ohne Leben. Vielleicht trägt der Reif daran die Schuld.
    Und mit einer weiteren kleinen Zauberei fiel das Schmuckstück zu Boden. Um ein Haar wäre die wilde Schönheit Branden Hold an die Gurgel gegangen. Ups! Die hasst offensichtlich Branden Hold noch mehr als der gute Lord Boron. Aber heute bitte keine Bluttaten in meinem Haus. Um das zu verhindern, wob Prinz Raiden erneut Magie.
    „Die Dame ist Euch nicht besonders gewogen, Branden. Ihr habt sie wohl nicht sehr gut behandelt.“
    Der gab sich entrüstet. „Ich habe mir alle erdenkliche Mühe gegeben. Ihr Schmuck und schöne Kleider gekauft und mich aufopfernd um sie gekümmert. Aber sie ist wirklich etwas schwierig und undankbar.“
    „Das ist, weil Ihr mit dem weiblichen Geschlecht nicht richtig umzugehen versteht und Ihr keine Frau zufrieden macht. Eine Kunst, die ich auch ohne Magie meisterlich beherrsche. Und während ich mich nun dieser Kunst widme, seid Ihr bis morgen mein Gast. Man wird sich um Eure Belange kümmern.“
    Und dann nahm Prinz Raiden – nicht ganz ohne Zuhilfenahme der Magie – die Schönheit mit in seine Privatgemächer.
     
    Das Vergnügen mit der jungen Frau war mäßig. Sie ist nicht besonders geübt und ließ meine Bemühungen lediglich über sich ergehen, als ob es sie gar nichts anginge. Von der versprochenen feurigen Wildheit war keine Spur. Branden hatte sicherlich seinen Anteil daran, dass die Frau sich nun so lustlos gibt. Junge Pferde verdirbt man schnell beim Einreiten, dachte Raiden und rollte sich aus dem Bett. Federnd kam er auf die Füße und griff nach seinen Hosen.
    „Zieh dich wieder an!“, befahl er und die Frau gehorchte kommentarlos.
    Dann gingen sie wieder hinunter in die Halle. Der Prinz schickte nach Branden und der Waldläufer betrat alsbald den Raum.
    „Ihr könnt die Kleine wiederhaben. Sie ist nicht ganz das, was Ihr mir da in bunten Farben ausgemalt habt.“ Und Enttäuschung schwang in den Worten des Prinzen mit.
    „Mein Prinz, ich bin untröstlich, dass sie nicht Euren Geschmack gefunden hat. Ich werde die Dame schnell nach draußen bringen, damit ihr Anblick Euch nicht länger beleidigt.“
    Bei diesen Worten trat er hinter die Schönheit und legte ihr schnell und geschickt den Armreif wieder um.
    „Tut mit ihr, was Ihr wollt. Kommt in einer halben Stunde zum Essen. Lord Boron wird auch da sein.“
    Der Waldläufer verbeugte sich tief. „Zu großzügig von Euch, mein Prinz. Ich freue

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