Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
ausreichend zu essen und meine holde Prinzessin besucht mich jeden Tag. Der Prinz ist ein Dämon in Menschengestalt. Mein grausamer Peiniger. Vielleicht bekomme ich den Prinzen gar nicht mehr zu Gesicht . So hoffte Eryn zumindest.
Aber wie so oft, wenn man sich etwas wünscht, passiert genau das Gegenteil.
Doch zunächst ging die Tür auf und die Prinzessin trat herein. Eryns Herz hüpfte vor Freude. Sie unterhielten sich wie jeden Tag, als noch jemand das Zimmer betrat. Zwei Schritte und der Schwarze Prinz stand mitten im Raum.
„Lass uns alleine, Göre!“, sagte er in seiner leisen, zischenden Stimme.
Eryn war entrüstet. „Wie könnt Ihr es wagen, die Prinzessin so zu behandeln. Das ist kein Verhalten für einen Edelmann einer Dame gegenüber!“ Natürlich schulde ich dem Prinzen Respekt, aber dieser Ton geht nun wirklich nicht .
Prinz Raiden warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
„Prinzessin, entschuldigt...“ Weiter kam Eryn nicht, denn plötzlich veränderte sich die Welt. Oder zumindest sein Weltbild. Aus der Prinzessin wurde wieder ein kleines Mädchen und Eryns Erinnerung kam zurück: „Du kleines Biest, was hast du mit mir gemacht?!“
Der Prinz lachte schallend:
„Sie hat einen Narren aus dir gemacht, wie das Frauen so an sich haben.“ Dann wandte er sich an Rhyenna. „Und du vergisst das mit dem Prinzessinsein ganz schnell und gehst wieder zurück in die Küche zu den anderen Mägden.“
Rhyenna machte einen Knicks und antwortete mit kokettem Unterton: „Ja, Herr.“
Dann lief sie zur Tür. Bevor sie jedoch hinaus war, schnitt sie im Rücken des Schwarzen Prinzen noch eine freche Grimasse.
Eryn war immer noch ziemlich perplex. „Was hat sie mit mir gemacht?“
„Liebeszauber. Wenn du endlich den Zugang finden würdest, könntest du solche Sachen auch wahrnehmen. Oder willst du den Zugang nicht finden?“
Warum muss der Prinz immer nur das Schlechteste annehmen? „Herr, ich bemühe mich, aber es klappt nicht. Immer wenn ein Meister mir die Bahnen zeigt, kann ich sie sehen. Nur alleine eben nicht. Ich…“
„Genug!“, unterbrach ihn der Prinz. „Es muss mit dem Unhaer zu tun haben. Jahrelang lebst du in einem Land, das jeden anderen Magier deiner Stärke schon längst umgebracht hätte. Ich vermute, diese Versiegelung deiner Magie hat dich vor Schaden bewahrt. Etwas in der Vergangenheit muss das bewirkt haben. Wenn ich weiß, was es ist, dann kann ich es auch beseitigen. Solltest du allerdings nur dumm und verstockt sein, dann kann keiner helfen.“
Danke Herr, das habe ich wieder gebraucht. Natürlich, keiner außer Euch ist klug. „Herr, ich war als Kind einmal sehr krank und dem Tode nahe. Meine Eltern haben mich zur Finngul gebracht und mit Hilfe der Götter wurde ich wieder gesund.“
Klatsch! Und Eryns Wange brannte.
„Mit Hilfe der Götter sicherlich nicht. Die gibt es nämlich nicht. Darauf haben wir uns doch schon geeinigt. Und diese Sache mit der Krankheit hast du mir schon einmal erzählt.“ Dann überlegte der Prinz: „Was genau hat diese Finngul getan?“
„Herr, es ist schon sehr lange her und ich hatte hohes Fieber. Kräuter und Dämpfe, daran erinnere ich mich noch. Aber in der Hütte der Finngul roch es immer nach Kräutern und es dampfte aus einem Kessel über dem Feuer. Als ich aus dem Schlaf erwachte, da waren die Symbole auf meine Hand gemalt.“ Bewusst vermied er diesmal den Ausdruck ‚Zeichen der Götter‘. Eryn hielt dem Schwarzen Prinzen die Hand hin und der warf einen Blick darauf.
„Da ist nichts. Diese Symbole haben keine Macht. Ich würde es merken, wenn es so wäre. Also, nur um Meister Elderon zufriedenzustellen, versuchen wir es noch einmal. Setz dich!“
Eryn gehorchte und Prinz Raiden zeigte ihm erneut den Lichtzauber. Dann sollte Eryn es versuchen, zwischendurch ging der Prinz im Raum auf und ab. Alleine der Umstand trug nicht dazu bei, dass Eryn sich konzentrieren konnte. Hinzu kam die Ungeduld des Prinzen, die er sehr bald an Eryn ausließ. Schließlich war der Herr von Naganor so verärgert, dass Eryn fürchtete, ein falsches Wort würde ihn explodieren lassen. Zum Glück ging Prinz Raiden und Eryn atmete erleichtert auf.
Noch lange dachte er selbst darüber nach, warum er den Zugang nicht finden konnte. Hunderte Male habe ich es probiert und – nichts. Nachdem der Zauber der kleinen Göre verschwunden war, fühlte er sich erneut als Gefangener und sehnte sich danach, das Zimmer zu verlassen. Ich möchte frische
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