Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
Waldesluft atmen und die Weite des Landes spüren .
Eryn schwelgte in Erinnerungen, als ein Soldat kam und ihn tatsächlich aus dem Zimmer führte. „Der Prinz von Ardeen möchte dich sehen, Bursche. Komm mit!“
Und Eryn war erstaunt, dass er den Raum nun wieder ganz normal verlassen konnte. Da ist keine unsichtbare Sperre mehr vor der Tür, die mich zurückhält. Doch ich würde jetzt lieber in meinem Zimmer bleiben, als zum Prinzen zu gehen.
Der erwartete ihn bereits in seinem Arbeitszimmer. Wieder musste Eryn sich setzen, während der Prinz auf und ab ging.
Kann er nicht irgendetwas anderes machen beim Nachdenken, als dieses nervtötende Herumlaufen?
Dann folgten erneut Versuche verschiedenster Art; manche unterstützt durch Artefakte, andere nur durch reine Magie.
Der Prinz war bereits wieder kurz vor einem Tobsuchtsanfall und Eryn versuchte, sich so beflissen und unauffällig wie möglich zu verhalten. Erschlägt er mich nun doch noch am Ende?, dachte Eryn und wie um seine Worte zu unterstreichen, trat der Schwarze Prinz mit enormer Schnelligkeit seitlich an Eryn heran. Aus Reflex riss Eryn die Hand zur Abwehr hoch, dabei berührte er den Prinzen mit dem Handrücken seiner rechten Hand am Arm.
Etwas Seltsames geschah und die Ereignisse überstürzten sich. Der Prinz schrie auf und taumelte zurück.
„Du wagst es, mich anzugreifen!!!“, schrie der Prinz wütend auf und gleichzeitig wurde Eryn mit dem Oberkörper platt auf den Tisch gedrückt, dabei waren seine Arme links und rechts ausgestreckt. Sein Kopf war nach rechts gedreht und so sah er, wie die Axt, die als Dekor zuvor die Wand geschmückt hatte, herniederfuhr und sein Handgelenk durchtrennte. Schmerz schoss den Arm hinauf und Eryn schrie laut auf. Es roch nach verbranntem Fleisch und Rauch stieg auf. Aber nun konnte Eryn nur mehr die Axt sehen und davor den Stumpf seines Unterarmes, aus dem Blut hervorquoll. Schrecken, Angst, Schock und Schmerz jagten gleichermaßen durch Eryns Gedanken und dann dachte er an das Oranium . Wie man das Blut stoppt und die Wunden schließt. Und der Gedanke daran eröffnete ihm plötzlich den Zugang zur Magie.
Wäre die Situation nicht so schrecklich gewesen, so hätte er das Wunder der Kreise als einen der erhebendsten Momente seines Lebens empfunden. Er suchte den orangen Kreis und lenkte die Magie mit aller Kraft in seinen Arm. Der Schmerz ließ augenblicklich nach und die Wunde hörte auf zu bluten. Da der Schmerz nun nicht mehr Eryns Sinne benebelte, nahm er seine Umwelt auch wieder wahr. Ein Bann hält mich auf den Tisch gedrückt und der Schwarze Prinz intoniert einen Zauber.
Eryn hatte Prinz Raiden bisher noch nie intonieren gehört, folglich musste der Zauber schwer zu wirken sein. Der Geruch verbrannten Fleisches hing immer noch in der Luft und hinter der Axt, die zur Hälfte in der Tischplatte steckte, flackerte ein Licht in allen Farben hoch bis zur Decke.
Es ist in meiner Hand. Was auch immer meine Magie verhindert hat. Ist das der Preis, den ich bezahlen muss, um zaubern zu können? Ich bin ein Krüppel. Aber die Magie kann Wunder wirken. Ich kann meine Hand zurückbekommen!
Der Herr des Schwarzen Turmes intonierte immer noch. Das flackernde Licht hinter der Axt wurde nun stetig kleiner.
Vielleicht kann ich die Blockade brechen.
Aber Eryn wusste weder wie, noch waren Prinz Raidens Zauber so einfach zu brechen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als wie eine sezierte Kröte auf dem Tisch liegen zu bleiben.
Der Prinz ist grausam. Ohne Grund schlägt er mir einfach die Hand ab. Wenn er dahintergekommen ist, dass die Blockade damit zusammenhängt, hätte er ja mit mir reden können. Oder war da noch etwas anderes, als ich ihn berührte?
Das Licht war nun gänzlich verschwunden und der Prinz hatte aufgehört zu rezitieren. Dann griff er hinter die Axt und einen kurzen Augenblick konnte Eryn eine schwarze Kugel erkennen, die der Prinz an sich nahm.
Mehr zu sich selbst als zu Eryn sprach der Prinz: „Wie ich sehe, hast du nun Zugang. Der Heilzauber mag für den Augenblick genügen. Du wartest hier. Ich muss das sofort Meister Elderon zeigen.“
Dann war der schwarze Prinz auch schon zur Tür hinaus.
Ich warte hier. Wo sollte ich auch hingehen mit dem Bann, der da gerade auf mir ruht?
Ohne die übliche Ankündigung reiste Meister Raiden durch das Portal nach Aleroth.
Meister Elderon muss dieses seltsame Ding sofort sehen. Das hier ist unglaublich und gefährlich und es ist nicht so
Weitere Kostenlose Bücher