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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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auch schon beendet und es ging zurück zur Arbeit.
    Die ganze Zeit über behielt Eryn den Wagen im Auge, immer gespannt darauf, ob sich jemand näherte, der das Geheimfach benutzen würde.
    Es wird passieren, wenn sie sich wieder auf den Weg machen, schlussfolgerte er.
    Und wie immer, wenn man wartet, verging die Zeit quälend langsam. Endlich war es so weit. Der Bader und seine Gesellen packten zusammen, schirrten die Pferde wieder an und fuhren in Richtung Ausgang los.
    Eryn verwendete seine ganze Konzentration darauf, dem Wagen mit dem Zauberauge zu folgen. Nichts durfte ihm jetzt entgehen. Der Wagen hielt vor dem verschlossenen Tor.
    Ein Peitschenhieb, der über Eryns Rücken brannte, zerstörte jegliche Art von Konzentration.
    „Was machst du hier gerade, Pussy?“
    Karak mit seinen verdammten Spielchen. „Steine zerschlagen, Herr.“
    Eryn hatte sich umgedreht, um dem anderen ins Gesicht zu sehen. Nicht, dass er Wert darauf legte, die widerliche Visage Karaks zu betrachten.
    „Lüg mich nicht an. Du lehnst da schon minutenlang auf deinem Hammer, also: Was machst du?“
    Kannst du nicht einfach abhauen? Ich hab jetzt keine Zeit für diese gequirlte Scheiße! Nicht, dass ich überhaupt je Zeit dafür gehabt hätte. „Ich mache Pause, Herr. Die Poxe raubt mir die Kraft.“
    Karak rümpfte bei dem Wort Poxe die Nase.
    „Dass du dich ausruhst, hast du richtig erkannt, aber dafür bist du nicht hier. Stimmt’s, Dreck 476? Oh, jetzt wo der Pelz ab ist, kann man die Zahlen richtig gut lesen“, bemerkte Karak fasziniert.
    Erstaunlich, dass du überhaupt lesen kannst. Und könntest du jetzt bitte gehen?
    „Ist die Poxe nicht schon ausgeheilt?“
    Eryn ließ sich zu der Bemerkung hinreißen: „Frag doch den Heilmagier!“
    Die Peitsche knallte und zerriss sein Hemd, um dann einen roten Striemen auf die Haut zu zeichnen.
    „Wo sind deine Manieren? Keiner ist frech zu Karak! Ich überzeuge mich gerne selbst. Dreh dich um und lass die Hosen runter!“
    Dann schau es dir halt noch mal an, genau für diese Momente pflege ich die Poxe umsichtig.
    Innerlich kochte Eryn, drehte sich aber um und zog die Hose runter und das Hemd hoch.
    „Was wird das hier?“ Eine neue Stimme tönte in Eryns Rücken.
    Eryn drehte sich wieder um und sah einen der Soldaten auf sie zukommen.
    Augenblicklich verwandelte sich Karak in die schleimigste aller Kreaturen: „Herr, der Gefangene hat nicht gearbeitet. Behauptet, die Poxe mache ihm zu schaffen. Da wollte ich mich überzeugen. Aber so schlimm sieht es nicht mehr aus“, dann fuhr er Eryn an: „Na los, sag’s dem Soldaten selbst.“
    Was für Kreaturen es doch gibt. Nur mehr schwer konnte sich Eryn beherrschen: „Herr, es ist nichts. Ich kann arbeiten.“
    Der Soldat warf noch einen argwöhnischen Blick in die Runde und entfernte sich dann wieder. Karak hätte sich auch entfernen können, aber der gab keine Ruhe: „Nun, dem Soldaten hast du ein paar schöne Lügenworte erzählt. Mir aber wirst du jetzt nochmals die Wahrheit sagen, warum du hier ein kleines Päuschen gemacht hast.“
    Das Herz werde ich dir bei Gelegenheit rausschneiden und diese Gelegenheit wird kommen: „Ich bin Dreck 476 und war faul, Herr. Verzeihung.“
    Karak wiegte in Zustimmung leicht den Kopf. „Haben wir doch noch Manieren gelernt. Und nun arbeite weiter! Ohne Pausen, versteht sich!“
    Endlich ging Karak, aber auch der Karren war inzwischen durch das Tor verschwunden. Wütend schlug Eryn auf die Steine. Und jeder Stein trug Karaks Gesicht.
     
    Beim nächsten Treffen mit Ravenor konnte Eryn wenigstens die Information über den Wagen liefern. Als Gegenleistung bekam er dann ein paar blöde Sprüche über seine neue Frisur zu hören. Zumindest redete Ravenor nicht über die gute Zeit, die er hier in Goldfähr hatte.
    Eryn bat Ravenor, Sir Orten zu fragen, ob man die Aufseher Tureg und Karak nicht ‚entfernen‘ könne. Von den beiden und besonders von Karak hatte Eryn die Nase gestrichen voll. Außerdem behinderten sie seine Nachforschungen.
    Der nächste Austausch mit Ravenor brachte Sir Ortens Antwort:
    „Keine Änderungen bis der Durchbruch kommt!“, wiederholte Ravenor die Worte. „So kurz vor dem Ziel soll niemand durch seltsame Aktionen aufgeschreckt werden. In zehn Tagen kommt der Bader wieder ins Lager, dann kannst du die Person auf frischer Tat ertappen.“
    Die Anweisungen stimmten Eryn nicht gerade fröhlich. Zehn weitere Tage in der Hölle.
    „Was macht Deren überhaupt die ganze Zeit

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