Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
Zierlich, fast zerbrechlich mit alabasterweißer Haut und herrlich weichen Rundungen. Die langen Haare verdeckten wie ein Schleier ihre Brüste und in ihren großen Augen schimmerte Begierde, als sie nun mit der Hand in seine Richtung winkte. Trotz der Kälte des Wassers merkte Ravenor, wie sein bestes Stück hart wurde. Er watete schnell an Land. Dabei fragte er sich keinen Moment, warum mitten im Wald eine nackte Frau gerade auf ihn warten sollte. Sie zog ihn magisch an und streckte ihm die Hände entgegen. Behutsam nahm er sie in seine Arme. Sie küssten sich zärtlich, lagen eng umschlungen und liebten sich im weichen Gras.
Es ist wunderschön. Sie ist wunderschön, die perfekte Frau. Ihre Lippen liebkosten seinen Hals, da fühlte er plötzlich einen scharfen Schmerz. Sie hat mich gebissen!
Instinktiv stieß er sie weg und kam auf die Beine. Sie war ebenfalls aufgesprungen und stand ein paar Meter entfernt. Ihre Blicke trafen sich und Ravenor vergaß, was er gerade tun wollte. Er war so müde und zufrieden .
Warum bin ich überhaupt aufgestanden? Es war so angenehm im weichen Gras zu liegen.
Also legte er sich wieder hin und schlief selig ein. Später, als er wieder erwachte, war es fast dunkel. Auch konnte er sich nicht so richtig erinnern, warum er sich hingelegt und so lange geschlafen hatte. Er hatte von einer Frau geträumt. Einer sehr, sehr schönen Frau. Was nicht so außergewöhnlich war, denn das passierte ihm öfter. Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass er sich nach dem Bad in der Sonne hatte trocknen wollen und da mussten ihm die Augen zugefallen sein. Die Wahrheit ist immer das, was man selbst glaubt.
Mit der Hand griff er an den Hals und fand eine schmerzhafte Beule. Ein Insekt muss mich im Schlaf gestochen haben. Hoffentlich war es nicht giftig. In den Wäldern gibt es viele seltsame und giftige Tiere, ging es Ravenor durch den Kopf und er fasste den Entschluss, seinen zauberkundigen Kumpel nachher zu fragen. Eryn kann sich das später ansehen, wenn ihm seine ach so wichtigen Studien Zeit dafür lassen.
Ravenor zog sich an und machte sich auf den Weg zum Lager. Auf einen weiteren Jagdversuch verzichtete er. Es war ja auch nicht notwendig zu jagen, denn sie hatten ohnehin genügend Vorräte mit.
Eryn saß am Feuer und fragte sich, was Ravenor gerade machte. Nicht, dass er doch noch nach Goldfähr gegangen ist. Aber dann hätte er ein Pferd genommen. Oder er hat sich im Wald verlaufen. Wenn er nicht bald kommt, dann gehe ich ihn suchen.
Da knackte es im Unterholz und Ravenor tauchte auf.
„Dich hört man, bevor man dich sieht“, bemerkte Eryn, als der andere ans Feuer trat.
Eryn sah, dass Ravenor einen Bogen mitgenommen hatte und fragte: „Hast du Beute gemacht?“
„Nö, ich hab einen kleinen Teich entdeckt und bin dann in der Sonne eingeschlafen. Und, was machen die Studien?“
Ha, den ganzen Tag verschlafen, wem will er das erzählen. Er war nur zu blöd, um zu jagen und jetzt tut er so, als ob ihn meine Studien interessieren. Das ist lediglich zum Ablenken.
Aber Eryn wollte sich auch nicht streiten, denn die Studien und kleinen Experimente hatten ihn ausgelaugt: „War recht erfolgreich! Ich denke, morgen kann ich einen ersten Versuch wagen.“
Sie aßen und Eryn sicherte das Lager so mit Zaubern, dass sie sich das Wacheschieben sparen konnten. Dann legten sie sich zum Schlafen hin.
Am nächsten Morgen, als Eryn erwachte, war Ravenors Lager leer.
Wird wohl kurz in den Wald gegangen sein. Weiter dachte sich Eryn nichts dabei und nahm sich das Frühstück gleich mit auf den Berg.
Er stand kurz vor dem Durchbruch und brannte darauf, nun seine praktischen Versuche durchzuführen. Alles war für den ersten Versuch im Unhaer bereit. Nur Ravenor als Aufpasser fehlte noch. Also rief Eryn laut hinunter in Richtung Lager. Als keine Antwort kam, sah Eryn genauer hin und bemerkte, dass Ravenor nicht dort war.
Rennt der schon wieder im Wald rum?, ärgerte er sich. Ich gehe ihn jetzt nicht suchen und probiere es einfach ohne ihn. Wird schon nichts passieren. Ein Schritt hinein langt ja aus. Gedacht, getan.
Tatsächlich passierte Eryn nichts Schlimmes. Den ganzen Vormittag über probierte er nun herum. Grundsätzlich hatte er den Weg gefunden, musste aber noch an den Feinheiten arbeiten. Alles nahm ihn so in Anspruch, dass er Ravenor darüber ganz vergaß. Als Eryn es bewerkstelligt hatte, zumindest eine kleine Weile im Unhaer zu wandeln, beschloss er, sich eine verdiente Pause
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