Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
Vom Netzwerk:
wurde Prinz Raidens Aufmerksamkeit von Eryns erneutem Zögern abgelenkt: „Sir Askirs Verlobungsring brauchst du nicht einzusammeln, der hat keine nennenswerten Eigenschaften. Bist du jetzt endlich fertig?“
    „Jawohl, mein Prinz.“ Die kostbaren Stücke wurden übergeben und wanderten in die Satteltasche Meister Raidens. Im Tausch dafür warf der Prinz Eryn einen Magieblocker zu: „Hier, damit du dich bei den Unmagischen einreihen kannst.“
    Als die Magie versiegte, dachte Eryn, ihn träfe der Schlag. Elend war gar kein Ausdruck für seinen Zustand und dann drückte ihm das volle Gewicht der Rüstung auf die Schultern. Ein kleiner Trost: Ich bin nicht der Einzige, der jämmerlich leidet. Selbst Gahret, der noch am meisten Schlaf gehabt hat, sieht elend aus.
    „Na dann wollen wir mal hinaus in die frische Natur. Etwas Bewegung zum Aufwärmen wird Ihnen guttun.“ Die Sporen kitzelten den Rappen in der Flanke und er fiel in einen leichten Trab. Die Männer folgten im Dauerlauf, um mit dem Prinzen Schritt halten zu können. Eine Viertelstunde ging das so dahin. Sie verließen die Garnison und nahmen einen Weg querfeldein über die taunassen Wiesen. Die Mischung aus Restalkohol, wenig Schlaf und körperlicher Anstrengung setzte den Männern ziemlich zu und manch einer verfluchte nun Ravenor, der sich für das Weiterfeiern so erfolgreich stark gemacht hatte.
    Dann zügelte der Prinz sein Ross und der Trupp hielt dankbar an. „Sir Askir, lasst die Männer in einer Reihe antreten.“
    Als ranghöchstem Offizier war es Askirs Aufgabe, die Kommandos laut weiterzugeben und mit rauer, kratziger Stimme brüllte er so gut er konnte: „Achtung, in einer Reihe antreten!“
    „Sir Askir, Eure Stimme ist so dünn und rau. Fast könnte man meinen, Ihr hättet die ganze Nacht durchgesoffen. Bitte lauter, die Männer verstehen Euch ja kaum.“

So richtig bekam Askir seine Gedanken auch nicht auf die Reihe.
    Lauter brüllen . „Ja, mein Prinz!“, durchgesoffen – natürlich nicht – nicht offiziell, „Nein, mein Prinz!“ Alles Käse: „Jawohl, mein Prinz!“
    „Der gute Sir Askir, heute Morgen noch leicht verwirrt im Geiste. Gebt einfach das Kommando.“
    Die Männer standen sowieso schon alle in Reih und Glied, aber Askir brüllte trotzdem noch einmal, obwohl sein Kommando keine Verbesserung zum ersten Mal darstellte.
    Der Prinz ritt nun die Reihe entlang und sah sich jeden einzelnen Mann eindringlich an.
    „Ein trauriger Haufen. Der kleine Dauerlauf und Sie sehen schon so erbärmlich aus. Bleiche, kränkliche Gesichter wo man hinsieht, außer Sir Ravenor, der wirkt etwas frischer.“
    Kaum hörte Ravenor seinen Namen, reckte er etwas den Hals und der Restalkohol verleitete ihn dazu den Mund aufzumachen: „Jahrelange Übung, mein Prinz.“
    „Sir Ravenor, ich frage, wenn ich etwas von Euch hören möchte“, folgte der Tadel umgehend.
    Das war keine Frage???, bildete sich der unschuldige Gedanke in Ravenors benebeltem Kopf.
    Nein, eine Feststellung. Die Ohrfeige klatschte auf die rechte Wange. Und im Gegensatz zu Euch nehme ich feine Nuancen in der Sprache wahr. Dabei missfällt mir die Doppeldeutigkeit Eurer Antwort.
    Nachdem Ravenor seinen kleinen Dämpfer bekommen hatte, ging es mit der Überprüfung aller weiter: „Meine Herren, fangen wir mit den Übungen an. Eine einfache Aufgabe zu Beginn. Sie alle rennen bis zum Ende dieser Wiese. Ein Wettrennen – nichts Schwieriges. Der Letzte läuft die Runde noch einmal, wohingegen die anderen solange pausieren dürfen. Als Belohnung sozusagen. Also strengen Sie sich an. Sie starten, wenn ich das Signal gebe.“
    Der Prinz ritt ein Stück voraus und wendete dann sein Ross. Ein Feuerball flog in den Himmel und explodierte dort mit lautem Knall.
    „Wenn das kein Startsignal ist“, bemerkte Ravenor ziemlich überflüssig, wohingegen sich die anderen unnötige Kommentare sparten und gleich lossprinteten.
    Ein einfaches Wettrennen, das ist zu banal. Eryn traute dem Frieden nicht. Wie ich Meister Raiden kenne... Just in dem Augenblick stolperten die Ersten und schlugen, je nach Geschick, unsanft hart auf der Erde auf. Und auch Eryn rannte in eines der unsichtbaren Hindernisse, konnte sich aber gerade so noch abfangen. Hindernisse aus Luftmagie.
    Ravenor flog aus der Not heraus in einer Rolle über den Boden und kam sofort wieder auf die Beine. Diese Aktion brachte ihn sogar in Führung.
    Lohten fluchte laut vor sich hin, als er schon zum zweiten Mal im Dreck lag und

Weitere Kostenlose Bücher