Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

dabei, Eure überflüssigen Pfunde wieder loszuwerden. Geht mir umgehend aus den Augen.“ Die drei packten schleunigst ihre Sachen und suchten das Weite.
    Zurück blieben Askir, Eryn und Ravenor, die nun sehr sorgenvoll in die Zukunft blickten, denn Seine Hoheit zog dieses säuerliche Gesicht. Oh, Scheiße, jetzt ist er richtig sauer. Zwar waren wir nicht die Ursache, aber wir werden es zweifelsohne ausbaden müssen.
    Gnadenlos trieb sie der Schwarze Prinz nun zum Äußersten und stellte ihnen eine Aufgabe nach der anderen. Einen Kurzstreckensprint konnte Eryn für sich entscheiden. Das Ringen gewann Ravenor ebenso wie den Speerweitwurf. Speerzielwurf ging hingegen an Eryn. Nur Askir konnte sich nicht mehr vorne behaupten und stand zumeist als Verlierer da. In Askirs augenblicklicher Verfassung war nichts mehr zu wollen. Der hatte einen Punkt erreicht, da sich deutlich zeigte, dass Ravenor mehr aushalten konnte und Eryn mehr Schlaf gehabt hatte.
    „Sir Askir, Ihr lasst stark nach in Euren Leistungen. Als mein zukünftiger Schwiegersohn erwarte ich mehr Einsatz von Euch. Mir scheint nämlich, dass Ihr Euch ziemlich gehen lasst.“
    „Mein Prinz, ich gebe alles.“ Ich bin fertig... erledigt.
    „Eure Stimme ist nur mehr ein dünnes Wispern. Wie wollt Ihr da Männern Befehle erteilen, wenn Euch keiner mehr verstehen kann?“
    „Mein Prinz...“ Aber Sir Askir wollten keine entsprechenden Worte mehr einfallen. Resigniert dachte er: Ravenor hat recht. Seinen Alten kann er ruhig behalten.
    Die feinen Sensoren Meister Raidens nahmen das natürlich gleich wieder wahr. Ach, der Quertreiber redet mit Sir Askir über mich. Soll ich jetzt Askir erschlagen oder Ravenor? Wenn ich mir Askir so ansehe, braucht man den nicht mehr erschlagen. Der ist jetzt schon am Ende. Dennoch will ich nicht, dass Ravenor diesen Tag als großen Sieg verbuchen kann. Er hat die anderen alle hineingeritten. Ich stelle den beiden jetzt eine letzte Aufgabe, die Taktik und Intellekt verlangt. Und dann schicke ich hoffentlich den Oberlümmel mit Schimpf und Schande heim. „Sir Askir, ein letzter Wettkampf zwischen Euch und Sir Ravenor. Ich will Euch auch die Belohnung für den Sieger verraten. Nachdem ich mir heute ein Bild über die körperliche Leistungsfähigkeit meiner Offiziere machen konnte, muss ich sagen, dass ich mit dem Ergebnis absolut nicht zufrieden bin. Seht selbst, nur drei armselige Gestalten sind übrig geblieben und der Tag ist noch nicht einmal vorüber. Eryn ist diesmal außer Konkurrenz, denn der muss sich in nächster Zeit sowieso intensiver den magischen Dingen widmen. Aber Ihr beide streitet nun um das Kommando über eine spezielle Übungseinheit, ähnlich der Grundlagenwiederholung. Nennen wir es mal ‚Körperliche Ertüchtigung für aus der Form gekommene Offiziere‘. Der Gewinner erhält die schwierige Aufgabe, die anderen Offiziere wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei stehen alle anderen dann unabhängig von ihrem Rang unter seinem Kommando. Und zwar so lange, bis wieder ein akzeptabler körperlicher Zustand erreicht ist. Da wir alle wissen, dass ein Schwertkampf Sir Ravenor ungemein gelegen kommen würde, denke ich an etwas, bei dem mehr Chancengleichheit besteht. Eine Aufgabe, die körperliches Geschick und strategisches Denken gleichermaßen erfordert. Jeder von Euch erhält zehn Golems, die Ihr als Eure Soldaten einsetzen werdet. Wenn Ihr als Anführer fallt, ist die Schlacht verloren. Keine Angst, ich werde entsprechende magische Schutzvorkehrungen treffen, damit heute nicht wirklich noch einer heldenhaft ins Jenseits tritt.“ Dann erklärte Prinz Raiden lang und breit, wie man die erschaffenen Golems lenken und instruieren konnte und nebenbei erschuf er die besagten Golems. Die waren milchig-durchscheinende Gebilde aus Luftmagie. Sie hatten ungefähr die Größe eines durchschnittlichen Mannes und waren mit unterschiedlicher, jedoch rein magischer Bewaffnung ausgerüstet.
    Zuletzt wurde das Kampffeld abgesteckt und beide Parteien erhielten zehn Minuten Zeit, um ihre Golemsoldaten zu formieren.
    Prinz Raiden und Eryn standen in einiger Entfernung und sahen sich das Ganze an. Dabei kommentierte Prinz Raiden die Strategien: „Ah, Sir Askir bildet eine defensive Kampfformation. Er spielt auf Sicherheit und Sir Ravenor...“ Meister Raidens Blick wanderte zu seinem Bastardsohn und Erstaunen machte sich breit: „...macht gar nichts???“ Eine magische Sichtweise der Dinge verriet dem Prinzen auch nicht mehr über