Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
Sir Ravenors Plan und ärgerlich bemerkte der Schwarze Prinz: „Dieser Bastard zählt wieder nur vor sich hin. Was hat er vor? Ich weiß, dass er etwas vorhat.“ Aber der Prinz konnte nichts weiter herausfinden und gab leicht ungehalten das Startsignal.
Sir Askir rückte langsam vor und Sir Ravenor wartete in seinem ungeordneten Haufen von Golems erst einmal ab ohne auch nur das Geringste zu tun. Als Sir Askir gut die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, begann Ravenor plötzlich Sir Askirs Truppe entgegenzulaufen und zwar alleine, während seine Golems sich führerlos in alle Richtungen zerstreuten.
Nun rannte Sir Ravenor mit vollem Tempo auf den Gegner zu, schwenkte dann im letzten Moment zum linken Flügel ab und mähte dort die ersten Golems nieder.
Sir Askir versuchte die Männer neu zu formieren, doch die Zauberwesen zu lenken erwies sich als schwierig und die Luftgolems reagierten zu träge. Im Gegensatz zu Sir Ravenor, der blitzschnell mit seinem Schwert mitten durch Askirs Formation tanzte und einen Golem nach dem anderen erledigte. Dabei waren die Speerträger genauso chancenlos wie die Schwertkämpfer. Im Nu standen nur mehr zwei letzte Golems, die Sir Askir treu links und rechts flankierten. Im folgenden Endkampf stellte es sich heraus, dass diese treuen Vasallen Sir Askir in seiner Bewegungsfreiheit mehr behinderten, als sie ihm im Kampf von Nutzen waren. Eine Minute später lag der Ortenspross besiegt am Boden und Sir Ravenor stand mit erhobener Klinge über ihm.
„Mein Prniz, darf ich den Sieg für mich beanspruchen?“, rief er laut in die Ränge der zwei Zuschauer. Innerlich kochte Prinz Raiden, denn da war nicht nach seinen Regeln gespielt worden.
Dieser... Ich habe keine andere Wahl: „Sir Ravenor ist der Sieger und Sir Askir kann sich als Besiegter in die Reihe der jämmerlichen Verlierer einreihen und den Heimweg antreten.“
Der Geschlagene stand auf. Doch seine Niederlage grämte ihn nur halb so sehr, denn nun war es für ihn endlich vorbei. Fast beschwingten Schrittes eilte Sir Askir davon.
Kaum war er außer Hörweite, da rief Prinz Raiden Ravenor zu sich: „Sir Ravenor, erklärt mir einmal, was das vorhin sollte? Bei Eurer Aufstellung war keinerlei taktische Überlegung zu erkennen.“
Diesmal schaffte es Ravenor nicht mehr sein Grinsen zu unterdrücken. „Das würde ich so nicht sagen, mein Prinz. Es war sehr wohl überlegt und das Ergebnis gibt mir recht. Keiner meiner dummen Golems ist gefallen, wohingegen Sir Askirs Gefolgsleute allesamt erschlagen wurden und er selbst besiegt im Dreck lag. Das ist doch ein optimaler Erfolg. Und somit dürfte ich gerade ein Kommando errungen haben. Was mich sehr stolz macht, auch wenn es sich dabei nur um einen Trupp jämmerlicher Offiziere handelt...“
„Sir Ravenor, Ihr haltet jetzt sofort die Klappe, sonst erschaffe ich noch ein paar andere Golems, die Euch dann windelweich prügeln. Und Euch ist hoffentlich auch klar warum. Ihr wandelt heute schon den ganzen Tag auf diesem schmalen Grat von Provokation und versteckten Frechheiten, ganz zu schweigen von Euren gestrigen Verfehlungen. Nicht nur, dass Ihr Eure Kameraden zu einem exzessiven Trinkgelage anstiftet – nein, Ihr freutet Euch auch noch diebisch darüber, als heute einer nach dem anderen versagte. Ein ausgesprochen schlechter Charakterzug würde ich sagen.“
„Wie Ihr meint, mein Prinz.“ Wahrscheinlich vererbt. Dafür gab es dann wirklich eine.
Ernst und Pflichtgefühl, kennt Ihr die Worte überhaupt? Prinz Raidens Brust entrang sich ein Seufzer: „Nähme man Sir Askirs Ehrgefühl, Sir Ravenors Kampffähigkeiten und Sir Eryns magisches Talent, dann käme wenigstens ein Mann heraus, der wirklich was taugt. So habe ich leider nur drei einzelne von mittelmäßiger Qualität.“
Eryn maß dem keine wirkliche Bedeutung bei, dafür kannte er Meister Raiden nun schon zu lange. „Mein Prinz, dürfte ich jetzt wieder aus den Reihen der Unmagischen aufsteigen, oder wollt Ihr uns zwei noch weiter prüfen?“
„Ich fürchte, ihr zwei seid unentwegt die Prüfung meines Lebens“, lachte Meister Raiden über sein eigenes Leid. „Wie sehr ich mich auch bemühe, es kommt zu keinen vernünftigen Fortschritten und hegt man mal eine kleine Hoffnung, folgt der Rückschlag auf dem Fuße.“
Die lange Ansprache irritierte Eryn. „Heißt das jetzt ja oder nein, Meister Raiden? Gerne hätte ich wieder Zugang zur Magie. Und da nun alle anderen weg sind außer Sir Ravenor. Und den
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