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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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sich köstlich, wenn ich einen der anderen bei etwas erwische. Ernst, Vernunft und Pflichtgefühl würden dir guttun, Ravenor. Es gibt viele Aufgaben im Leben, auf die man keine Lust hat und die trotzdem erledigt werden müssen. Zufriedenstellend erledigt werden müssen. Sieh sich das einer an! Der Harnisch ist noch voller Flecken und er legt ihn bereits beiseite. Nachlässig und oberflächlich. Manchmal habe ich das Gefühl, auf den Holzkopf einzuschlagen bringt einfach nichts mehr. Versuchen wir es mal auf die sanfte Art. Ein Bann drehte Ravenors Kopf wieder so, dass er auf den Harnisch blicken musste, dann erschienen auf dem Metall rote Pfeile, die dorthin zeigten, wo sich noch Dreck und Schlieren befanden. Und derer waren es viele.
    „Mein Prinz, ich war auch noch nicht fertig“, behauptete Ravenor wenig glaubwürdig.
    Das möchte ich meinen, Sir Ravenor, und beeilt Euch ein wenig. Eure Kollegen sind inzwischen fast fertig.
    „Jawohl, mein Prinz.“
    Tatsächlich kam Ravenor nun in die Gänge. Prinz Raiden verschob das Sonnendach und genehmigte sich einen Schluck Wasser. Sir Demon hat doch tatsächlich vorhin versucht das Seifenwasser zu trinken. Aber von der cleveren Sorte waren die Agarats nie. So, jetzt sind sie bald fertig und ausgeruht haben sie sich auch ausreichend. Was mache ich mit dem Haufen als Nächstes? Viele sind ja nicht mehr übrig geblieben. Wenn sich auch einer nach dem anderen mutwillig verletzt. Der Letzte, der ausgeschieden ist, war Sir Wylfir mit einem gebrochenen Handgelenk. Er dachte zwar, es wäre nur verstaucht, doch ich konnte es besser erkennen. Wylfir ist zäh und hart im Nehmen, doch mit der Verletzung war er einfach raus aus dem Spiel.
    Sir Cerdik war gerade aufgestanden und hatte sich seitlich zum Prinzen gedreht. Der Anblick riss Prinz Raiden aus seinen Gedanken. Was ist das denn?!! Unglaublich. „Sir Cerdik, kommt einmal her.“
    „Jawohl, mein Prinz.“
    „Und nun zieht Euer Hemd aus. Ich möchte nur sicher gehen, dass ich mich nicht irre.“ Inzwischen hatten alle anderen bei der Arbeit innegehalten und beobachteten das seltsame Treiben. Wie befohlen zog Cerdik das Hemd über den Kopf und stand nun mit freiem Oberkörper vor dem Prinzen. Der hatte seinen Diwan ebenfalls verlassen und mit einer kleinen Rute in der Hand, die er aus dem Sonnenschirm gezogen hatte, stand er nun vor Sir Cerdik. „Erklärt mir mal, was das hier ist.“
    Und die Rute deutete auf einen nicht zu übersehenden Bauchansatz. Von der Statur her war Cerdik eher bullig und muskulös gebaut, aber der Bauch ließ keine definierte Form mehr erkennen. Nun sah auch Sir Cerdik an sich hinunter, als ob er nicht wüsste, was der Prinz überhaupt meinte und bemerkte dann unglaublich ernst: „Mein Prinz, das sind Reserven für schlechte Zeiten.“ Dafür kassierte der gute Sir Cerdik böse Zauberattacken und ging in die Knie. Aber in Ravenors Augen machte ihn das zum Helden. Der Spruch war wirklich gut. Bravo Cerdik, dein Akt des Protestes wird nicht vergessen werden .
    Diesmal gab der Prinz den Befehl gar nicht an Sir Askir weiter, sondern brüllte die Männer ziemlich ungehalten persönlich an : „Antreten! Sofort! “
    Dann hieß es Oberkörper frei machen und wenig später stand die ganze Reihe zur Begutachtung der Figur bereit. Prinz Raiden war von dem Anblick, der sich ihm nun bot, rein gar nicht angetan. Lediglich Ravenor und Eryn waren in der Problemzone klar definiert, Askir hatte kleine Defizite und die anderen genügten den Anforderungen an die Ästhetik schlichtweg nicht.
    Diese unzureichende körperliche Form machte Prinz Raiden zunächst sprachlos. Angeekelt starrte er auf seine Offiziere, dann fand er die Sprache wieder: „Meine Herren. Ich will es mal ganz deutlich zum Ausdruck bringen. Ihr, Sir Marten, Sir Demon und Sir Cerdik, seid schlichtweg zu fett für Männer Eures Alters. Und für Männer meiner Garde ein untragbarer Zustand. Selbst Ihr, Sir Askir, solltet Euch mehr am Riemen reißen. Den ganzen Tag über komme ich schon zu der Einschätzung, dass meine Offiziere sich zu sehr der Völlerei hingeben und dafür Defizite in der körperlichen Leistungsfähigkeit haben. Aber dieser ernüchternde Anblick hat nun auch die letzten Zweifel beseitigt. Damit mein ästhetisches Empfinden nicht weiter auf diese Weise beleidigt wird, werdet Ihr, Sir Cerdik, Sir Marten und Sir Demon, Euch sofort auf den Heimweg machen und zwar mit dem dreifachen Gewicht ausgestattet. Vielleicht hilft Euch das etwas

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