Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
Vom Netzwerk:
blitzschnell zusammen an. Verdammt, tu etwas! Der tumbe Einfaltspinsel steht nur mit gesenktem Schwert da und wartet bis sie ihn fressen.
    Mit einem mächtigen Sprung setzten die Bergkatzen zum Angriff an und ebenso schnell zuckte das Schwert in die Höhe. Eines der Tiere stürzte mitten im Flug erstochen zu Boden. Das andere folgte umgehend und der strahlende Held zeigte ein breites, überhebliches Siegerlächeln, als er das Blut von der Klinge wischte und sie dann wieder in die Scheide gleiten ließ. Dann ging er eitel wie ein Pfau zu Essyia hinüber und nahm ihr den Knebel aus dem Mund. „Wir sollten uns mal unterhalten. Waren das deine Tierchen, Hexe?“
    Trotz ihrer immer noch misslichen Lage konnte sie sich den beißenden Spott nicht verkneifen: „Nein, das waren nur hungrige Tierchen, die der herrliche Geruch angelockt hat. Daran sollte man in der Wildnis denken, großer Krieger Ravnor.“
    „Ja, ich war gut, so früh am Morgen und übrigens, ich heiße Sir Ra-ve-nor. Darauf lege ich Wert.“
    „Dann eben Ravenor, was macht das für einen Unterschied.“ Diener.
    „ Sir Ravenor“, korrigierte er erneut und Essyia beschloss ihm den Gefallen zu tun. Vielleicht wird das meine Lage verbessern, auch wenn mein Stolz schwer darunter leidet. „Sir Ravenor, könnte ich bitte auch etwas zu essen bekommen?“
    „Das hört sich doch gleich ganz anders an und wie könnte ich da nein sagen, wenn ich so nett darum gebeten werde“, bemerkte Ravenor überaus selbstzufrieden.
    Am liebsten wäre Essyia ihm an die Gurgel gesprungen, doch sie zwang sich zu einem Lächeln. Ravenor, durch seinen Sieg in absoluter Gönnerlaune, schnitt ihr großzügig die Fesseln durch.
    „Komm mit ans Feuer.“ Mit einer einladenden Geste bedeutete Ravenor ihr, sich von den ausgebreiteten Vorräten zu bedienen. Sie nahm sich etwas Brot und einen Apfel.
    „Isst du kein Fleisch? Eryn hat mal von Grünen Magiern erzählt, die sich nur von Obst und dergleichen ernähren.“ Seltsame Leute.
    „Ich esse schon Fleisch, aber kein verbranntes.“
    „Oh.“ Jetzt erst bemerkte Ravenor, dass der Rest seines guten Specks zu schwarzen Kohlen verbrannt war. „Dann werde ich mal ein Stück aus der Beute schneiden und aufs Feuer geben.“
    „Dumme Idee.“
    Da ist man nett und die boshafte Fee nörgelt nur rum . „Und warum?“
    „Schmeckt widerlich, aber wenn du meinst...“ Ihr Tonfall war äußerst neutral. Bergkatze ist eine Delikatesse, aber der soll ruhig von Brot und Äpfeln satt werden. Dafür verzichte ich auch äußerst gerne.
    „Hmm.“ Sie kennt sich in den Bergen aus. Wenigstens hab ich vorhin schon etwas Speck gehabt. „Welche wilden Tiere gibt es eigentlich noch so hier?“
    „Viele“, kam die karge, nichtssagende Antwort.
    „Lass mich mal zusammenfassen. Du sollst uns hier durch die Berge führen und uns helfen, dafür verzichten wir großzügig darauf, dein jämmerliches Leben zu beenden und das, obwohl du mich hinterhältig angegriffen hast. Also denke darüber nach, ob du nicht doch besser dein Wissen mit mir teilen möchtest, damit ich deinen Wert erkenne. Aber wenn du keinen Nutzen für uns hast, vielleicht überlegt es sich Prinz Raiden noch einmal – und ich würde ihn sicherlich nicht zurückhalten.“
    „Es liegt wahrlich großer Ruhm darin eine kleine, wehrlose Frau zu töten, Sir Ravenor. Aber nur um meinen guten Willen zu zeigen, was möchtest du wissen?“
    „So wehrlos scheinst du nicht zu sein und wenn Prinz Raiden dich als ‚widerliche Kreatur‘ bezeichnet – das, glaube ich, waren seine Worte –, dann bist du bestimmt nicht ungefährlich. Zum Glück stutzen dir die Magieblocker die Krallen. Aber kommen wir zum Punkt.“
    Hoffentlich, denn dein Geschwätz langweilt mich.
    „Also noch mal: Was für Tiere gibt es hier?“
    „Soll ich jetzt alle aufzählen?“
    „Nur die gefährlichen.“
    Essyia seufzte: „Bergkatzen, wie diese da in allen Größen und Farben. Tageroths, Wyvern, Koogs, Drachen, mehrere Schlangenarten, Greifen, Dämonenbrut und noch ein paar mehr.“ Wieder verfiel sie in Schweigen. Ravenor wartete einen Moment. Kommt da noch etwas? „Und?“
    „Was und?“
    Dieses Weib geht mir echt auf die Nerven. „Was tun diese Tiere? Können sie uns hier gefährlich werden? Jagen sie bei Tag oder Nacht?“

„Unterschiedlich.“
    Am liebsten würde ich ihr eine klatschen, aber Prinz Raiden hat sein Wort gegeben und ich glaube nicht, dass er das gutheißen würde. Also versuchen wir es mit gutem

Weitere Kostenlose Bücher