Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
die kleine Gruppe ohne ihn zu den besagten Orten aufbrechen zu lassen.
„Ich weiß nicht, ob man Essyia trauen kann, Meister Raiden“, gab Eryn zu bedenken. Von den anderen Problemen ganz zu schweigen...
„Solange ihr Zugang zur Magie blockiert ist, stellt sie keine große Gefahr dar. Dann ist sie nicht mehr als eine unmagische, schwache Frau. Nehmt sie mit, denn sie wird euch zumindest etwas über das Land sagen können. Die Gefahren, die dort zuhauf lauern. Schließlich ist auch ihr Leben verwirkt, wenn sie euch ins Verderben führt.“
Das ist ein Argument. „Vielleicht kann man sie für unsere Sache gewinnen. Sie hat großes Interesse daran, das Mittelland zu verlassen und hierherzukommen.“
Der Herr von Naganor meinte leichthin: „Dann versprich es ihr und zur gegebenen Zeit wird man sehen. Der Drache ist ein starker Verbündeter, aber es kann nicht schaden, noch einen Trumpf im Ärmel zu haben. Aber sei vorsichtig, Eryn. Die Hexe ist nicht dumm.“
Ich bin auch kein Anfänger mehr. Eine Behauptung, die gleich in Zweifel gezogen wurde:
Das ist Auslegungssache.
„Meister Raiden, ich handle stets mit Bedacht und ich werde keine unnötigen Risiken eingehen.“ Eryn verbeugte sich höflich.
„Versaut es nicht“, rief ihm Meister Raiden zum Abschied noch hinterher.
Bevor Eryn den Rückweg antrat, deckte er sich noch mit Vorräten ein und besorgte zweckmäßige Kleidung für Essyia.
Zurück auf dem Plateau kam dann der Moment, an dem Eryn nun auch Essyia aufwecken musste.
Ich hoffe, es wird besser als gestern. Ja, ich bin vernünftig, aber die zwei sind eine andere Nummer .
Essyia erwachte und sofort war ihr klar, dass dieser Schlaf nicht natürlich gewesen war. Zumal ihr ein Stück Erinnerung fehlte. Der kleine Magier hat mit Bannzaubern herumgespielt. Ein Gutes hat es wenigstens. So musste ich die Gesellschaft des Dieners nicht weiter ertragen.
„Meister Raiden muss unvorhergesehen andere Verpflichtungen wahrnehmen und deshalb schickt er uns alleine auf die Reise. Auch stellt er dir in Aussicht, das Mittelland zu verlassen und hofft dafür auf deine volle Unterstützung.“
„Was??!“, kam sofort der Protest aus der anderen Ecke.
„Ravenor, halte dich da raus, ich weiß was ich tue.“
„Prinz Raiden meint das nicht ernst.“
„Nein, natürlich nicht . “ Das beruhigte Ravenor wieder etwas.
Essyia überhörte den lauten Zwischenruf und die Telepathie blieb ihr ohnehin verborgen. So kam sie zu ihren eigenen Schlüssen. Was für eine Wahl habe ich schon? „Dann sind wir uns einig. Obwohl meine Nützlichkeit um ein Vielfaches steigen würde, wenn ich Zugang zu meiner Magie hätte.“
Sie versucht es immer wieder . „Aber auch deine Gefährlichkeit. Warne mich vor allen Gefahren und ich kümmere mich um den magischen Teil.“
„Dann wollen wir mal hoffen, dass du das kannst.“ Der ist noch grün hinter den Ohren. Um das zu erkennen brauche ich nicht einmal meine Magie. Im Ernstfall muss alles schnell gehen. Da kann man nicht lange überlegen.
Eryn ignorierte diese Zweifel und gab ihr die Lederkleidung, die er mitgebracht hatte. Da Meister Raiden seine Ausrüstungsgegenstände nun nicht mehr brauchte, konnte Essyia auch diese haben.
„Tragen kann sie ihr Zeug selbst“, schlug Ravenor sofort vor. Überlegte dann aber noch einmal: „Obwohl, dann kommen wir vielleicht gar nicht mehr voran, wenn sie unter dem leichten Gewicht zusammenbricht.“
„Ich brauche niemanden, der mir hilft und aufhalten tut uns wohl eher der Verletzte. Tut’s noch arg weh, Sir Ravenor?“
Schnell schulterte Eryn sein Gepäck und unterbrach den Disput. „Wir brechen sofort auf. Essyia geht voran.“ Dann folgte Eryn und dahinter Ravenor. Zum Glück ist der Weg nicht breit genug, um nebeneinander zu laufen .
Stunden der Ruhe verstrichen auf den schmalen Bergpfaden. Es entging Eryn nicht, dass sowohl Essyia wie auch Ravenor mit dem Marsch deutlich zu tun hatten. Aber keiner von beiden wollte sich eine Blöße geben und Eryn entschied, dass das immer noch besser war, als die Alternative einer Rast und der damit unweigerlich verbundenen Zankerei.
Sie waren zuerst hinunter ins Tal gestiegen und nun ging es den nächsten Berg wieder hinauf. Die Mischung aus Unhaer und unbelastetem Land blieb. So gab Eryn Essyia einen der Ringe, damit sie geschützt war. Das Unhaer hatte aber auch sein Gutes. Es schützte sie vor den magischen Bestien, die das Land instinktiv mieden.
So erreichten sie den Ort der
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