Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
gewiss, dass dieses Fest Euch nicht in den Ruin stürzen wird . “ Es wird Euch nur eine beträchtliche Menge an Geld kosten .
Die nächsten Tage verstrichen und Eryn hielt sich oft am Aspentor auf. Er baute den Stützpunkt im Nimrod mit Meister Eriwen aus. Eine kleine Hütte wurde errichtet und magisch gesichert. Verborgen vor den Augen der Gewöhnlichen lagerte darin alles, was man so für eine Reise durch die Wildnis benötigte. Decken, Geschirr, verschiedene Waffen, Seile, Kräuter, Reinkristalle und vieles, vieles mehr. Einen Teil der Gegenstände hatten sie im Nimrod selbst erschaffen, andere wurden durch den Tunnel gebracht. Eryn und auch Meister Eriwen waren froh, sich mit dieser Aufgabe aus Naganor verdrücken zu können, denn seit der König Prinz Raiden dazu überredet hatte, das Turnier stattfinden zu lassen, war der Herr von Naganor dauerhaft schlecht gelaunt und das entlud sich dann gnadenlos auf seine Umgebung. Also war es das Beste, weit weg zu sein. Und es fielen ihnen auch ständig neue Gegenstände ein, die unbedingt in dem Basislager aufbewahrt werden sollten. Schließlich galt es ja auf alles vorbereitet sein und so vieles könnte sich als nützlich erweisen.
Ravenor verfolgte eine ähnliche Strategie. Er übte mit dem Handschuh viele Stunden lang – auch über die normale Zeit hinaus und erst wenn er einigermaßen sicher war, dass er Meister Raiden nicht mehr über den Weg laufen würde, kehrte er in die Zitadelle zurück.
Alle anderen hatten weniger Glück und mussten sich um die Vorbereitungen für das Fest kümmern. Und das unter den gestrengen Augen des Schwarzen Prinzen, dem man wieder einmal nichts recht machen konnte.
Die Einladungen waren überbracht worden und zu Prinz Raidens Leidwesen hatten alle Geladenen auch noch freudig zugesagt.
Die Tribüne und der Turnierplatz nahmen Gestalt an. Lord Boron hatte für den Bau die II. und die IV. Kompanie eingeteilt. Magier und handfeste Kerle bildeten ein starkes Gespann und bald würde die Tribüne fertiggestellt sein und der ausgewählte Platz, begradigt und befestigt, wurde bereits mit einer Sandschicht überzogen.
Ausgeschrieben waren mehrere Wettbewerbe und neben den Ehren des Sieges winkte ein stattliches Preisgeld, welches Prinz Raiden großzügig bereitstellte. Wohlgemerkt erst nach langen Überredungskünsten durch König Danian höchstpersönlich.
Als Nächstes traf dann Estell in Naganor ein. Sie war schüchtern und zurückhaltend. Hochgewachsen und noch ohne große Rundungen glich sie im Aussehen mehr Lady Chrystell als Prinz Raiden.
Wieder einmal kamen dem Schwarzen Prinzen Zweifel, ob Estell überhaupt sein Kind war. Er verzichtete jedoch auf Nachforschungen. Manchmal ist es besser die Dinge so zu lassen, wie sie sind. Estell ist eine Spielfigur auf dem Spielbrett der Politik und das Mädchen tut mir eher leid. Ich fühle mich ihr gegenüber nicht wie ein Vater. Mit diesem Gefühl tat Prinz Raiden sich ohnehin schwer. Allenfalls Ravenor bekam einen Teil davon ab. Jedoch in einer Art und Weise, die sich dieser so auch nicht vorgestellt, geschweige denn gewünscht hatte. Einen Moment dachte der Prinz an Rhyenna: Die ist mit Sicherheit meine Tochter. Das kleine Biest hat, genau betrachtet, große Ähnlichkeit mit mir und Visalla. Ihre Mutter ist eine feurige Frau gewesen...
Er schwelgte in Erinnerungen, bevor er wieder zu seinem Anfangsthema zurückkehrte . Vor seinen Augen erschien das Bild von Estell, blass und noch ein halbes Kind. Es ist gut, dass sich Lord Boron anbot, Estell vorerst in seinem Landhaus unterzubringen. Seine älteste Tochter Alana und Estell haben sich bei ihrem letzten Besuch angefreundet und so ist es wohl das Beste, wenn sie dort ihre Zeit verbringt. Hier in der Zitadelle stört sie nur und was sollte ich schon mit ihr reden. Sie ist mir fremd. In all den Jahren habe ich sie kaum gesehen und dass sie Chrystell ähnlich sieht, macht es nicht besser. Wenn das Turnier vorüber ist, werde ich eine Wahl treffen und Estell muss damit zufrieden sein . Mir ist es damals auch nicht besser ergangen, dachte er grimmig, zeigte dann aber doch Mitleid. Aber ich werde wenigstens versuchen, für das Mädchen einen passenden Partner zu finden. Mein Schicksal muss sich ja nicht wiederholen.
Irgendwann fiel es Prinz Raiden dann doch auf, dass Eryn und Ravenor sich ausgesprochen rar gemacht hatten und so rief er sie zu sich. Die Begrüßung glich einer Anklage:
„Wofür habe ich einen Adjutanten und
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