Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
erster Linie darum, einen Mann für Lady Estell zu finden und nicht um den sportlichen Aspekt. Wenn Ihr jedoch danach strebt, verheiratet zu werden, kann ich auch für Euch eine passende Partie finden.“
Wieder einmal war Ravenor voll vor den Kopf gestoßen, fing sich aber ausgesprochen rasch.
„Mein Prinz, entschuldigt mein unangebrachtes Verlangen, mich im Wettkampf beweisen zu wollen. Alleine der Wille zu siegen lässt mich daran denken und keinerlei Gründe der Politik oder der ehelichen Verbindungen. Meine geringe Herkunft stellt so etwas ohnehin außer Frage und ich möchte meine Frau einmal selbst frei wählen. Ihr braucht Euch in dieser Hinsicht keinerlei Mühe zu machen. Wäre auch weit unter Eurem Stand, mein Prinz.“
„Raus! Wache halten!“, wurde er daraufhin angeherrscht und seine Tritte polterten die Treppe hinunter.
„Siehst du, Danian, wie frech er sein kann“, beschwerte sich Prinz Raiden über seinen missratenen Bastardsohn.
„Ich fand ihn eher eloquent. Du treibst ihn ins Eck und wunderst dich, wenn er versucht sich zu wehren und das auf eine Art und Weise, die deiner recht ähnlich ist.“
Danian hat so ein verdammtes Gespür für das, was tatsächlich passiert. Andererseits, will ich die Wahrheit überhaupt wissen? Nein, heute nicht... und auch sonst nicht.
Nun fuhr der König fort: „Aber das Thema wolltest du sicherlich nicht mit mir besprechen. Warum also bin ich an diesem ungemütlichen Ort, an dem es nur harte Holzbänke gibt?“
„Du verweichlichst langsam, Bruder. Hier, für deinen Komfort.“ Und Magie erschuf einen bequemen Stuhl, während Prinz Raiden mit der Holzbank vorliebnahm.
Zufrieden ließ sich Danian nieder. „Ich werde alt, Raiden, und da beginnt man Bequemlichkeit zu schätzen. Also reden wir über Estell und deine Wahl. Darum geht es doch, oder?“
Ein Nicken bestätigte das. War auch nicht schwer zu erraten.
Während Prinz Raiden mit Hilfe von Danian versuchte die beste Lösung zu finden, hatte sich Ravenor hinunter in den Hof getrollt. Dort stand er nun im Schatten des Brunnens und hing frei seinen Gedanken nach. Nicht einmal träumen darf ich, schon keift Seine Hoheit dazwischen. Nicht der gütige König, nein, der Prinz mit dem schwarzen Herzen und das nur, weil er mit sich und der Welt unzufrieden ist. Soll er sich doch endlich entscheiden und die Sache abhaken. Einer von diesen noblen Schnöseln ist doch so gut wie der andere. Was überlegt er da so lange?
Eine der noblen Damen kam aus den umfunktionierten Unterkünften und als sie Ravenor entdeckte, hielt sie direkt auf ihn zu.
Oh, Alvira, Askirs liebreizende Schwester. „Seid gegrüßt, Lady Alvira, kann ich Euch behilflich sein?“
Und sie begann ein seichtes Gespräch. „Sir Ravenor, ich sah Euch hier stehen und wollte Euch einfach nur guten Tag sagen. Es ist schade, dass Ihr nicht am Turnier teilnehmt, bei Eurem Können.“
Ja, finde ich auch. „Es nehmen nun mal nur die von edelstem Blut teil und das grenzt mich leider aus.“
Sie lachte heiter.
Alle wissen es – das große Geheimnis und ich muss mich geringer machen als ich bin .
Dann lenkte sie ab: „Was tut Ihr eigentlich hier?“
Geheime Mission – streng vertraulich . „Ich war durstig und wollte mir gerade Wasser aus dem Brunnen holen.“
„Oh“, hauchte sie und Ravenor grinste verführerisch: „Den ganzen Tag ohne einen Schluck, das hat meine Kehle ausgedörrt und ich ermatte zusehends. Und jetzt in Eurer Gegenwart fühle ich mich noch schwächer und durstiger als zuvor.“
Sie setzte sich auf den Rand des Brunnens. „Und wenn ich Euch den Trunk verwehre, was würdet Ihr tun?“, fragte sie spöttisch-provozierend.
Die kann mit Askir nicht verwandt sein . „So grausam seid Ihr nicht, meine Dame.“
Dabei lehnte er sich nach vorne und stützte sich mit der anderen Hand am Balken ab, sodass er ihr ziemlich nahe war.
Das Kokettieren ging weiter, da tauchte plötzlich Sir Askir in einiger Entfernung auf. Zunächst sah er sich suchend um und als er die beiden entdeckte, ging er schnurstracks auf sie zu.
„Alle warten schon auf dich, Alvira. Du solltest dich beeilen.“ Sir Askir rümpfte die Nase, weil Sir Ravenor immer noch lasziv an dem Balken lehnte und Alvira somit unschicklich nahe war. „Und Euch, Sir Ravenor, empfehle ich, meine Schwester nicht so aufdringlich mit Eurer Gegenwart zu belästigen.“
Askir, du arrogantes Arschloch. „Ich belästige die Dame doch nicht, Sir Askir, sondern ich unterhalte
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