Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
einnehmen. Sollte dann Euer Sohn tatsächlich gewinnen, so kann er sich wahrlich mit den Lorbeeren schmücken der Beste zweier Länder zu sein. Der Schwertkampf ist nur eine Disziplin unter vielen, aber seien wir mal ehrlich, sie ist die entscheidende, wenn es um wahres Können geht.“
Kurz blitzte es in Lord Hochwitz’ Augen auf: „Ihr meint, das wäre möglich ohne die anderen Teilnehmer oder auch die Gäste zu beleidigen? Schließlich muss ja einer ausscheiden, dafür, dass Euer Mann einspringen darf. Eine drastische Abänderung der Regeln.“
Mein Haus, meine Regeln. „Wenn es um die Ehre Ardeens geht, dann werden alle einsichtig sein und meine Entscheidung nicht infrage stellen.“ Der Fisch zappelt am Haken, der Rest ist reine Formsache.
„Nun, Prinz Raiden, dann lasst Sir Askir austauschen und wir werden sehen.“
Ihr denkt, dass ich damit die Ortens kompromittiere, doch Euer Spielchen habe ich schon längst durchschaut. So gerissen Ihr auch zu sein glaubt, ich schlage Euch noch um Längen. „Abgemacht, ich werde die Herren gleich selbst informieren. Entschuldigt mich nun bitte.“
Der Lord aus Gelderon verbeugte sich leicht. „Prinz Raiden.“
Und nun schnell weg von der falschen Gelderonschlange. Gelderonschlange?, dachte Prinz Raiden versonnen vor sich hin. Ich muss Eryn mal fragen, ob in Oros’ Werk über die magischen Kreaturen auch eine Gelderonschlange vorkommt. Besondere Eigenschaften: Lug und Trug. Verwirrt ihre Opfer durch silberzüngiges Gerede, um dann unerwartet hinterrücks ihre Giftzähne in sein Fleisch zu bohren. So oder ähnlich müsste es dort zu lesen sein.
Prinz Raiden hatte Ravenor und Askir in sein Arbeitszimmer zitiert. Ihre kurze Abwesenheit vom Fest würde nicht weiter auffallen. Zumal die Musikanten zurzeit zum Tanz aufspielten und die Gäste sich für diese Unterhaltung bunt durcheinandergemischt hatten.
Der Herr von Naganor maß die jungen Männer mit prüfendem Blick. „Ich will gleich zum Punkt kommen, denn unsere Abwesenheit sollte nicht zu lange währen. Eine Unterredung mit Lord Hochwitz hat dazu geführt, dass morgen das Schwertkampffinale nicht von Euch, Sir Askir, bestritten wird, sondern von Sir Ravenor.“
Weder Ravenor noch Askir schienen ihren Ohren trauen zu wollen, doch jeder aus unterschiedlichen Gründen. „Mein Prinz, ...“
Der hob warnend die Hand und Sir Askir verstummte sogleich. „Mir ist bewusst, dass Euch diese Entscheidung nicht gefällt, Sir Askir, doch wenn Ardeen siegreich über Gelderon triumphieren soll, dann muss der beste Mann Ardeens bereitstehen um Sir Edragon entgegenzutreten. Ich habe Sir Edragon beobachtet und in meinen Augen habt Ihr keine Chance, gegen ihn zu gewinnen.“
Innerlich jubilierte Ravenor . Balsam für meine geschundene Seele. Süße Klänge streicheln mein Ohr. Es gibt doch noch eine Gerechtigkeit auf dieser Welt . Oh, wie ich das hier genieße. „Danke, mein Prinz, für die Ehre.“ Immer noch fürchtete Ravenor, dass sich dieser Moment des Triumphes in Luft auflösen könnte, doch Prinz Raiden entgegnete nur mahnend: „Und selbst Ihr müsst Euch anstrengen. Sir Edragon ist nicht zu unterschätzen. Dennoch erwarte ich von Euch nicht weniger als den Sieg.“
Was sonst. „Und nichts Geringeres liegt in meiner Absicht, mein Prinz.“
Sir Askir zog ein sehr vergrämtes Gesicht und Prinz Raiden wandte sich wieder ihm zu. „Ihr solltet Euch diesen strategischen Schachzug nicht so zu Herzen nehmen, Sir Askir...“
Oh, jetzt wird der arme Askir auch noch getröstet. Ist mir das eigentlich schon mal passiert?
„...Ihr verliert eine Schlacht, aber nicht den Krieg, wie man so schön sagt. Eigentlich wollte ich es erst nach Abschluss des Turnieres verkünden, aber meine Wahl steht bereits fest und Ihr könnt Euch glücklich schätzen. Schon viele Jahre steht das Haus Orten treu zur Krone. Euch und Eure Arbeit kenne und schätze ich bereits seit mehreren Jahren. Darum seid Ihr meine Wahl für Lady Estell.“
So unerwartet kommt das nicht. Es sei dir vergönnt Askir... mit allem was dazugehört.
Für einen Moment strahlte Sir Askir über das ganze Gesicht. „Ihr ehrt mich, Prinz Raiden. Aber dennoch, ich bin ein Mann des Kampfes. Tapferkeit und Tugend sind hohe Werte für mich und es wäre schändlich im Turnier nicht mehr anzutreten.“
Oh Askir, du musst noch eine Menge lernen im Umgang mit dem Schwiegerprinzen. Den Blick kenne ich. Mir scheuert er dann immer eine .
Doch Prinz Raiden entschied sich
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