Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
Herr von Naganor selbst.
Sie gingen durch lange, nur magisch erhellte Gänge, bis sie in einen Raum kamen und Ruok ihm die Anweisung gab, hier zu warten.
Diese Gänge erinnern tatsächlich an einen Ameisenhaufen. Es muss hunderte davon geben. Und dann begann sich Meister Raiden mit dem Gedanken anzufreunden. Sex mit einer Ameise ist vielleicht gar nicht so schlecht.
Da kam Ruok auch schon zurück. „Das Weibchen ist bereit. Folgen.“
„Hat das Weibchen einen Namen?“ Wollte Prinz Raiden rein interessehalber wissen. Er konnte es sich auch gut vorstellen, dass diese emotionslose Rasse keine Namen für Weibchen vergab.
Doch der Dämonenmensch antwortete einsilbig wie immer: „Nuok.“
Sie betraten einen Raum und dort traf Prinz Raiden der nächste Kulturschock. Über eine Art Tisch gebeugt, zeigte ihm das Weibchen den blanken Hintern, aus dem eine glänzend grüne Flüssigkeit herauslief. Der Schwanz des Echsenwesens war dabei in seiner ganzen Länge senkrecht nach oben gestreckt.
„Mach es“, forderte Ruok entgegen seiner üblichen Gelassenheit doch ziemlich ungeduldig, als Prinz Raiden unschlüssig abwartend dastand.
„Ruok...“, versuchte Meister Raiden den anderen aufzukären, „...wir Menschen machen das ein bisschen anders. Man ist ‚nett‘ zueinander bevor es zur Sache geht. Das hier ist ziemlich... offensiv.“
Die Tür nach draußen war nun abgeschlossen und Ruok stand breitbeinig davor. „Das ist das Ritual. So wird es gemacht. Dann fällt es dem Weibchen leichter, den Schmerz zu ertragen.“
„Sie haben Schmerzen dabei?“, fragte Meister Raiden ungläubig. „Keine Lust, keine Freude?“ Kein Wunder, dass diese Spezies sich nicht besonders gut vermehrt.
„Etwas Schmerzen. Sie können es ertragen. Nun beginne.“
Bei diesem Vorspiel verspürte Prinz Raiden keinerlei Regung in seinem guten Stück. Um es auf den Punkt zu bringen: Die ganze Situation törnte ihn ungemein ab. Nach den Andeutungen des Drachen über den Seelenbann und um sich das weitere Wohlwollen des Erhabenen zu sichern, zog Prinz Raiden dann doch das Stückchen Stoff von seiner Blöße. Es wird schon irgendwie gehen.
„Du kannst uns nun alleine lassen, Ruok.“ Vorsichtig machte er einen Schritt auf das Weibchen zu, da tönte Ruoks Stimme in seinem Rücken: „Es muss bezeugt werden. Das Ritual schreibt einen Beobachter vor. Ich bin der Beobachter.“
„Was?“ Prinz Raiden fuhr herum und erwiderte dann leicht pampig: „Keine Angst, ich erledige meinen Job – alleine!“ Auch wenn ich noch nicht weiß wie, denn mein Schwanz hängt schlaff herunter. Klein und verschrumpelt.
Prinz Raiden hatte nun erwartet, dass Ruok gehen würde. Der jedoch blieb an Ort und Stelle stehen: „Das ist nicht vorgesehen. Es gibt keine Abweichungen vom Ritual.“
Wut kochte in Prinz Raiden hoch. Das kann nicht wahr sein! Diese Echsen sind... abartig. Bin ich ein verdammter Preisbulle, der unter den wachsamen Augen des Bauern eine Kuh bespringt? Glauben die, dass ich meinen Schwanz bei diesen Aussichten überhaupt hochbekomme?
Und wieder mischte sich Ruok ein: „Es ist eine Ehre.“
Mit Sicherheit!
Da äußerte der Dämonenmann aus Meister Raidens Sicht unglaubliche Bedenken: „Du kannst nicht ohne deine Magie?“
„Ich kann auch problemlos ohne meine Magie!“, rief Prinz Raiden aufgebracht und ärgerlich wandte er sich ab, um erneut das Objekt der erlöschenden Begierde vor Augen zu haben. „Es sind nur die Umstände, die für mich sehr ungewohnt sind und in keinster Weise dazu angetan sind, mich zu... motivieren.“ Der Prinz fasste sich an den Schwanz und versuchte ihn zu beleben.
Aber Ruok gab keine Ruhe, sondern mischte sich schon wieder ein: „Soll ich helfen?“
„ Nein ! “, schrie Prinz Raiden nun heftiger, als er beabsichtigt hatte und fügte dann, als er sich wieder unter Kontrolle hatte, etwas gemäßigter hinzu: „Ruok, sei einfach nur still und so unauffällig wie möglich, sonst wird es nie.“
„Entschuldigung, Raiden. Ich bin erregt. Nuok ist mein Weibchen. Ich werde schweigen.“
Darauf fand Prinz Raiden keine Worte mehr. Diese Echsen leben in einer komplett anderen Welt. Augen zu und durch. Je schneller, desto besser.
Er ging nach vorne und stellte fest, dass ihm der emporgereckte Schwanz des Weibchens direkt vor dem Gesicht herumwedelte. Mit der Hand bog er ihn zur Seite und tastete dann mit der anderen nach ihrer Möse. Wenigstens das fühlte sich ‚normal‘ an. Mit geschlossenen Augen
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