Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
getan?“
Darüber musste Prinz Raiden wirklich nachdenken. „Ich habe Euch die Vision gezeigt“, triumphierte er.
„Die Vergangenheit heraufbeschworen, die ich so gerne vergessen wollte. Eher eine Last als ein Lohn.“
Gewitzt bemerkte der Herr von Naganor: „Ich habe Euer Interesse geweckt.“
„Das mag stimmen. Da fällt mir gerade etwas ein, was du tun könntest. Es ist nur ein kleiner Gefallen und es ist nicht die nahezu aussichtslose Suche nach dem Schlüssel.“
Es galt, den Drachen bei Laune zu halten. „Sprecht es aus und wenn es in meiner Macht steht, revanchiere ich mich gerne, Erhabener.“
„Meine Ameisen sind Hybriden und haben in letzter Zeit immer größere Probleme, sich zu vermehren. Es gibt kaum noch Nachkommen. Frisches Blut mit hoher magischer Potenz könnte hilfreich sein.“
„Ich soll mich mit den Ameisen paaren?! Geht das überhaupt?“ Prinz Raiden fand die Idee wenig ansprechend, zumal er sich unter Ameisen kleine Krabbeltiere vorstellte und auch mit dem Begriff Hybriden konnte er nichts anfangen. Was sich auch in seinen Gedanken manifestierte: Was sind Hybriden?
„Du weißt nicht, was Hybriden sind, Menschlein? Das erstaunt mich. Als ich jung war, da war es groß in Mode, die Arten magisch zu manipulieren und neue Rassen zu kreieren. Jeder Magier wollte eine eigene Art erschaffen. Die meisten sollten intelligent, stark und magisch sein und nur ihrem Schöpfer alleine dienen. Manche Magier erschufen zum Spaß drollige Wesen und andere wiederum beschäftigten sich mit den Freuden der Lust. Fast alle magischen Wesen sind auf diese Weise entstanden, oder hast du geglaubt, die Evolution hätte all die Grotesken ausgespuckt, die nun auf dieser Welt herumrennen?
Von manchen Wesen gab es nur ein einziges Exemplar und das war meistens auch gut so. Manche Magier legten ihren Ehrgeiz daran, eine ganze Art zu erschaffen, die sich paaren und fortpflanzen konnte. Um ehrlich zu sein, kamen in den meisten aller Fälle erbärmliche Missgeburten heraus und glücklicherweise ging eine Großzahl der Hybriden von alleine wieder zugrunde. Andere bevölkern die Erde heute noch. Tageroths, Feen und eben meine Ameisen. Sie sind eine Kreuzung aus einem Schwarzdämonen und einfachen Menschen, dazu aber noch magisch gehörig verändert. Was sie hochbegabt und loyal gemacht hat. Den letzten Schwarzdämonen habe ich vor zweihundert Jahren gesehen und so kann man keinen aus dieser Rasse mehr einkreuzen. Sie selbst bekommen untereinander immer größere Probleme sich erfolgreich fortzupflanzen. Das ist nicht selten bei einem Hybridenstamm. Es gibt ganze Abhandlungen zu diesem Problem. Also bleiben nur Menschen, um neues Blut einzubringen. Hier im Mittelland gibt es wahrscheinlich gar keine Menschen mehr. Sie waren zu schwach und sind den anderen Rassen schon lange als Beute zum Opfer gefallen. Aber dann kommst du daher. Einer mit elf Kreisen und ausreichend starken Adern. Wie es der Zufall will ist gerade eines der Weibchen empfänglich. Da kam mir die Idee. Es hilft den Ameisen und du kannst deine Saat weitergeben. Das ist es doch, was jeder anstrebt. Sich in seinen Nachkommen zu verewigen. Abgesehen davon kannst du mal zur Abwechslung mir damit einen Gefallen tun.“
Der Herr von Naganor fand die Vorstellung immer noch nicht besonders attraktiv. Mag sein, dass ich viele Frauen hatte und nie große Hemmungen verspürte, aber ich bin kein verdammter Zuchthengst, den man Stuten bespringen lässt. Andererseits war er auf das Wohlwollen des Drachen angewiesen.
„Deine Gedanken sagen, es gefällt dir nicht besonders? Wobei ich deine Probleme nicht nachvollziehen kann. Unter Drachen ist die Paarungsbereitschaft selten und darum nutzt man jede Gelegenheit. Auch die Ameisen sind nur in großen Abständen empfänglich. Es ist eigentlich eine große Ehre ein Weibchen begatten zu dürfen.“
Es war klar dass der Erhabene nicht ewig bitten würde und Prinz Raiden fürchtete seine Gunst zu verlieren. „Erhabener, ich begleiche meine Schulden. Eine Geste meiner Dankbarkeit für Eure Unterstützung.“
„Mal sehen, was dabei herauskommt, wenn man eine Kakerlake mit einer Ameise kreuzt.“ Das war ein derber Witz auf Meister Raidens Kosten, doch der war um eine Antwort nicht verlegen: „Sicherlich ein Prinz, Erhabener.“
„Wir werden sehen. Mach dich ans Werk.“
Damit war die Audienz beendet und Ruok kam, um Meister Raiden nach draußen zu begleiten.
Also bringen wir es hinter uns, motivierte sich der
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