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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Soulsängerin.«
    Am Freitag, den 9. Januar, wurden nur Brown und Wilson Pickett aufgenommen. Zusammen boten sie einer enthusiastischen Menge eine über anderthalb Stunden dauernde Show mit 16 Songs. Am darauffolgenden Samstag nahmen dann Aretha, Palmer, Cocker und Vera ihre Solos und Duette mit James Brown auf. Obwohl die Proben glatt verlaufen waren, gab es auf einmal Spannungen zwischen Brown und Aretha. »James war definitiv von Aretha eingeschüchtert«, interpretiert der Produktionsassistent die Situation. »Vor allem, weil es ihr Club und ihre Stadt waren. Er drehte die Lautsprecher leiser, als sie sang, was wirklich gemein war. Das Publikum konnte deutlich merken, dass etwas zwischen den beiden nicht stimmte. Aber nach sorgfältigem Schneiden strahlte der gemeinsame Auftritt trotzdem einen ganz besonderen Zauber aus.«
    »Das Einzige, was Aretha auf der Bühne aus der Fassung bringt, ist wenn sie sich selbst nicht hören kann«, sagt Barbara Shelley, die sich erinnert, dass »der Soundcheck toll war. Aber als Aretha die Bühne betrat, war die Lautstärke komplett runtergedreht – und sie rastete völlig aus. Sie gab mir und Cecil ständig per Handzeichen zu verstehen, dass wir zu ihr rüberkommen sollten. Also verließen wir unsere Plätze und gingen auf die Bühne rauf. Cecil sagte, dass sie damit drohte, die Bühne zu verlassen, wenn der Sound nicht in Ordnung gebracht würde. Aber da schwirrte ein Team von etwa 100 Leuten herum, sodass keiner von uns irgendetwas unter Kontrolle hatte. Sie war sehr aufgebracht, als sie von der Bühne ging.«
    Aretha legte eine heiße Performance von »Do Right Woman – Do Right Man« hin, die wesentlich souliger war als in der überorchestrierten Show von 1986. Kein Wunder, dass Brown sich von ihr bedroht fühlte. Geplant war, dass er auf die Bühne zurückkehrt und zusammen mit ihr ein Medley aus Arethas Song und seinem Hit »It’s a Man’s World« singt, wie in der Probe. Doch ohne jemanden darüber zu informieren, beschloss Brown, das Medley zu streichen, und forderte stattdessen die verblüffte Aretha zu einem langsamen Tanz auf.
    Gary Graff von The Detroit Free Press erinnert sich, dass er damals sehr enttäuscht von dem Auftritt war. »Sie sahen aus, als ob sie den gemeinsamen Auftritt nicht genossen hätten. James ist eigentlich der ultimative Showman und setzt zu allem ein Lächeln auf, aber er sah nicht sehr glücklich aus. Wenn man sich das Special ansieht, erkennt man überhaupt keine Chemie zwischen ihnen und keine Kommunikation. Sie sehen sich kaum an. Es war irgendwie unangenehm.«
    Welches Problem es auch immer zwischen Aretha und Brown gab – es schien bereinigt, nachdem Aretha eine Soloversion ihres aktuellen Hits »Jimmy Lee« gesungen hatte. Brown kam wieder auf die Bühne und die beiden sangen seinen Hit »Please, Please, Please« von 1964 im Duett. Zum Finale kamen Wilson Pickett, Billy Vera, Robert Palmer, Joe Cocker und Dan Hartman hinzu und alle gaben gemeinsam eine aufregende Version von Browns »Living in America« aus dem Jahr 1980 zum Besten. Obwohl Aretha auf Brown wütend war, blieb sie gelassen. Barbara Shelley meint: »Sie verhielt sich sehr damenhaft. Als sie von der Bühne kam, gab sie trotz der aufgetretenen Probleme noch verschiedene Interviews, die sie zugesagt hatte, um das Special zu promoten.«
    1987 war es für Aretha nach 15 Jahren endlich auch an der Zeit, ein neues Gospelalbum aufzunehmen. »Ich habe die Gospelmusik nie verlassen«, sagte sie, »sie ist ein integraler Bestandteil von mir. Ich trage Gospel in mir, was immer ich auch singe. Im Gospel liegen meine Wurzeln.« Im Juli startete die Arbeit an One Lord, One Faith, One Baptism . Das daraus resultierende Doppelalbum hielt ein legendäres Allstar-Revival-Meeting in der New Bethel Baptist Church in Detroit auf Tonträger fest, das sich über drei heiße Nächte erstreckte. Es handelt sich dabei eher um einen Gottesdienst mit Musik als um ein reines Konzertalbum: Insgesamt über 30 Minuten gesprochene Passagen, auf sechs Reden verteilt, stehen hier 50 Minuten Musik gegenüber. (Auf der Original-CD wurden zwei der gesprochenen Beiträge weggelassen, damit das Ganze auf eine CD passte.)
    One Lord, One Faith, One Baptism enthält nur drei Solosongs von Aretha: »Walk in the Light«, »Ave Maria« und »The Lord’s Prayer«. Die anderen sieben Stücke sind Duette mit Mavis Staples, Joe Ligon, Reverend Jaspar Williams und den Franklin Sisters (Carolyn und Erma Franklin

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