Aretha Franklin - Queen of Soul
Folge begegnet Murphy endlich ihrem Soulidol – Aretha Franklin – und darf am Ende der Show einen von Arethas Hits mit ihr zusammen singen. Die Episode erreichte eine der höchsten Einschaltquoten der Saison. Bergen sagte damals: »Aretha Franklin ist so etwas wie die Schutzheilige unserer Show. Sie war von Anfang an eines unserer wichtigsten Markenzeichen. Sie ist Murphy Browns Idol, sie ist mein Idol. Und einer der aufregendsten Momente meines an Aufregungen nicht gerade armen Lebens war, als ich mit Aretha Franklin eine Klavierbank teilen durfte, während sie ›Natural Woman‹ spielte und sang.«
Vom 29. Dezember 1991 an erklang Arethas Stimme in den landesweit ausgestrahlten TV-Werbespots von Pizza Hut. Der Hit »Rescue Me« der Sängerin Fontanella Bass wurde darin zu »Deliver Me«, um auf den Lieferservice der Fastfoodkette aufmerksam zu machen. Einigen Puristen widerstrebte der Gedanke, dass Aretha sich zur Queen von Käse und Salami herabwürdigte. Für The Tuscon Daily Star war dieser Ausflug in die Welt der kommerziellen Werbung sogar genauso entsetzlich »wie wenn man Picasso bitten würde, eine neue Burritoverpackung für Taco Bell zu entwerfen«.
Das vielleicht größte Ereignis in Arethas Leben im Jahr 1991 war, dass sie mit dem Rauchen aufhörte. »Das hat meiner Stimme sehr gut getan«, sagte sie später. »Die Klarheit und das alles. Sogar der Umfang vergrößerte sich. … Das Rauchen hat meine Stimme beeinträchtigt.« Die gute Nachricht war, dass laut eigener Aussage »die hohen Töne nun wieder da« waren, die schlechte Nachricht, dass sie wieder an Gewicht zunahm. »Aber«, so Aretha, »ich wiege lieber ein paar Pfund zu viel und arbeite daran, als Gefahr zu laufen, an Krebs zu erkranken«.
Am 25. Februar 1992 stand sie erneut in der Radio City Music Hall in New York auf der Bühne, diesmal um bei den Grammy Awards zu singen. Zusammen mit Michael McDonald performte sie den Song »Ever Changing Times«. Am darauf folgenden Abend wurde sie von der Rhythm & Blues Foundation auf deren zum dritten Mal stattfindenden jährlichen Verleihung der Pioneer Awards geehrt. Die Feierlichkeiten wurden im Rainbow Room hoch oben im Rockefeller Center abgehalten. Neben Aretha wurden noch Chuck Jackson, The Dells, The Staple Singers, Rufus Thomas und Bobby »Blue« Bland ausgezeichnet.
Im selben Jahr wurde der Markt mit altem Aretha-Material überschwemmt: Es erschienen zwei umfangreiche CD-Sets und Rhino Records begann, mehrere von Arethas klassischen Alben aus den glorreichen Atlantic-Tagen neu aufzulegen – viele davon waren nun zum allerersten Mal auf CD erhältlich. Als die Gruppe En Vogue »Something He Can Feel« aus dem Album Sparkle von 1976 coverte, fand auch Arethas Originalsong aus der Feder von Curtis Mayfield neue Beachtung. Das lang in der Versenkung verschwundene Sparkle erschien 1992 erstmals auf CD, gefolgt 1993 von Young, Gifted and Black und 1994 von Hey Now Hey, The Other Side of the Sky .
Die umfangreichste Neuauflage der klassischen Aretha brachte Rhino Records im September 1992 mit einem vier CDs umfassenden Schuber auf den Markt: Aretha Franklin: Queen of Soul – The Atlantic Recordings . Dieses ultimative Paket umfasst 86 Aufnahmen, von »I Ain’t Never Loved a Man (The Way I Love You)« aus dem Jahr 1967 bis hin zu »Break It to Me Gently« von 1977. Es enthält alle Hits und Albumfavoriten sowie einige selten gespielte Juwelen wie »Dark End of the Street«, »So Swell When You’re Well«, »Master of Eyes (The Deepness of Your Eyes)«, »With Everything I Feel in Me«, »Mr. DJ (5 for the DJ)«, »Sparkle«, »All the King’s Men« und »Something He Can Feel«. (Das wunderschön gestaltete 80-seitige Booklet, das 1992 einen Grammy für das beste Begleitheft gewann, enthält übrigens mehrere Zitate aus der Originalausgabe dieses Buches.)
Columbia Records wollte dem nicht nachstehen und stellte eine Doppel-CD mit dem Titel Aretha Franklin: Jazz to Soul zusammen. Auf zwei deutlich unterschiedlichen CDs sind hier 39 Songs versammelt: Die erste CD widmet sich Arethas Blues- und Jazz-Aufnahmen bei Columbia, darunter »What a Diff’rence a Day Makes«, »Blue Holiday« und »Drinking Again«. Sie enthält auch drei hier erstmalig veröffentlichte Raritäten: Aternativversionen von »Once in a While«, »Skylark« und »Impossible«. Die zweite CD vereint Arethas kommerziellste Aufnahmen bei Columbia, darunter »Operation Heartbreak«, »Soulville«, »Runnin’ Out
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