Aretha Franklin - Queen of Soul
diesen Titel zu verwenden.«
1968 war für Aretha ein weiteres Jahr der Chart-Triumphe. »Ain’t No Way«, die B-Seite von »Since You’ve Been Gone (Sweet Sweet Baby)« erreichte Platz 16 der Pop-Charts und Platz 9 der R & B-Charts. Der Song stammte aus der Feder von Arethas Schwester Carolyn, die mehrere von Arethas populärsten Songs schrieb. »Carolyn war eine großartige Songschreiberin«, erinnert sich Jerry Wexler. »Ich lieferte ihr den Titel für ›Ain’t No Way‹. Ich sagte: ›Carolyn, ich habe einfach das Gefühl, das ›Ain’t No Way‹ eine gute Phrase für einen Song ist.‹ Sie sagte: ›Hört sich gut an!‹ Und ich antwortete: ›Du kriegst es umsonst.‹« Der Song wurde einer der beliebtesten Songs aus dieser Periode in Arethas Karriere.
Arethas Erfolg zwischen 1967 und 1969 war so enorm, dass er auch ihren Schwestern Plattenverträge bescherte. RCA Records nahm Carolyn unter Vertrag und Erma spielte mehrere Songs für Shout Records und für Brunswick Records ein. 1967 hatte Erma in den R & B-Charts einen Top-Ten-Hit mit »Piece of My Heart« – ein Jahr, bevor Janis Joplin den Song zu einem ihrer Markensongs machte. Ermas Version war sogar so populär, dass sie in der Kategorie »Bester R & B-Gesang einer weiblichen Künstlerin« für einen Grammy nominiert wurde. Darin konkurrierte sie mit Aretha, die schließlich für »Chain of Fools« die Trophäe bekam. Carolyns größte Hits waren »It’s True I’m Gonna Miss You« von 1969 und »All I Want to Be Is Your Woman« von 1970. Sie nahm bis in die 1970er-Jahre hinein Platten für RCA auf – 1973 das Album I’d Rather Be Lonely und 1976 If You Want Me .
Jerry Wexler arbeitete bei Aufnahmesessions für Arethas Alben mit allen drei Franklin-Schwestern. Er mochte, wie ihre Stimmen zusammen klangen. »Es ist die Klangmischung«, sagt er. »Schwestern harmonieren von Natur aus – wenn sie überhaupt musikalisch sind, dann kann man darauf wetten, dass ihre Stimmen zusammen harmonieren, weil Vibrato und Klangfarbe zusammenpassen. Die drei hatten völlig unterschiedliche Stimmen, aber sie passten zusammen. Ermas Stimme war etwas rauer, Carolyns etwas dünner und lieblicher. Als Jüngste war Carolyn etwas mehr in der zeitgenössischen Popszene verankert. Erma klang uriger, wie auf ›Piece of My Heart‹ und ›Big Boss Man‹ zu hören. Das waren starke Aufnahmen.«
Aretha fuhr in der Zwischenzeit fort, einen Hit nach dem anderen zu produzieren. Am 2. Mai 1968 erschien die Single »Think« und wurde ihre sechste Nummer eins in den R & B-Charts, ihre sechste Goldene Single und ihr sechster Top-Ten-Hit in den Pop-Charts. Im Juli erschien ihr viertes Album bei Atlantic, Aretha Now , das sofort die Top Ten der Albumcharts erreichte und Gold bekam. Weitere Hits in jenem Jahr waren »I Say a Little Prayer for You« (Gold) und »The House That Jack Built« (Gold).
Im November 1968 erschien Aretha in Paris mit Liveversionen von 13 Songs aus den ersten vier Atlantic-Alben und erreichte Platz 13 der LP-Charts. Der Produzent war Jerry Wexler, Jean-Michael Pudubois fungierte als Toningenieur und das Orchester wurde von Donald Townes dirigiert. Das Album präsentiert eine stimmgewaltige Aretha auf dem Höhepunkt ihres ersten internationalen Erfolgs. Es war eines der schönsten Livealben der 1960er-Jahre und bestätigte ihren Anspruch auf den Titel »Lady Soul«.
Der Gesang auf Aretha in Paris ist frisch und aufregend, die Orchesterbegleitung jedoch etwas langweilig und die Arrangements ein wenig zu sehr Las-Vegas-like gehalten. »Dieses Album war mir peinlich!«, ruft Jerry Wexler aus. »Ted Whites einzige Einmischung zu der Zeit bestand darin, dass er die Band auswählte, die sie auf Konzerten begleitete. Und es war eine schreckliche Band.« Laut Wexler mochten sogar die Clubbesitzer die Donald Townes Band nicht. »Ich fuhr mit [Aretha und] dieser Donald Townes Band nach Las Vegas. Und der Manager oder Entertainment Director – welches Casino es war, weiß ich nicht mehr – kam auf mich zu und fing an, mich wegen der Band zu beschimpfen. Ich sagte: ›Das ist nicht meine Band. Lassen Sie mich in Ruhe!«
Wexler hasste die Begleitband so sehr, dass er auf der Rückseite des Originalalbums auf Wunsch nicht als Produzent, sondern als »Supervisor« aufgeführt ist. [Auf der CD-Version von 1994 steht »Originalaufnahmen produziert von Jerry Wexler. ] »Ich war derjenige«, fährt Wexler fort, »der schließlich … wie soll ich sagen …
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