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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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diese Geschichte zwei Seiten. Mit Otis’ Kommentaren konfrontiert, ruft Wexler nur: »Schwachsinn! Alles was ich dazu zu sagen habe ist ›Schwachsinn‹!«
    Von allen Freundschaften, die Aretha in dieser Periode schloss, ist die mit Cissy Houston wohl die beständigste. Zusammen mit den Sweet Inspirations hat Houston über drei Jahrzehnte hinweg mit Aretha Platten aufgenommen: angefangen von den Sessions mit Clyde Otis 1965 über die Atlantic-Alben seit Aretha Arrives (1967) bis hin zu Arethas Ära bei Arista mit Luther Vandross und den Alben Jump to It (1982) und Get It Right (1983). Houston leitete ursprünglich einen Gospelchor in Newark, New Jersey. Einer der Chormitglieder war ihre Nichte, Dionne Warwick, die in den frühen 60er-Jahren zusammen mit dem neu gegründeten Songwriterduo Burt Bacharach und Hal David Demobänder aufnahm. Mit Hits wie »Don’t Make Me Over« (1962) und »I’ll Never Fall in Love Again« (1969) beherrschte das Triumvirat Warwick, Bacharach und David die Top 40 der 1960er-Jahre.
    Cissy Houston und die Sweet Inspirations verdingten sich derweil als Backgroundsängerinnen für alles, was im damaligen Musikgeschäft Rang und Namen hatte: von Wilson Pickett und Elvis Presley über Connie Francis bis Bette Midler. 1968 landeten sie mit »Sweet Inspiration« sogar ihren eigenen Top-20-Hit.
    Laut Arif Mardin »basierte der Soulsound von Atlantic in den 60ern auf kompakten Blechbläsern und einer guten Rhythmusgruppe, die tanzbare und harte Rhythmen spielte. Danach wurden die Sweet Inspirations gerufen und Cissy arbeitete ein Arrangement für den Backgroundgesang aus. Zum Schluss kam dann der Star – das konnte Aretha Franklin sein, Solomon Burke, Wilson Pickett oder irgendein anderer großer Sänger. Das Ganze war so eine Art musikalische Fertigungsstraße und Cissy Houston war eine wichtige Station im Produktionsprozess.«
    Der allererste Song, bei dem Aretha bei Atlantic mit den Sweet Inspirations arbeitete, war »Ain’t Nobody (Gonna Turn Me Around)« vom Album Aretha Arrives . Bis dahin hatte Aretha bei Atlantic zusammen mit ihren Schwestern Carolyn und Erma die Background-Vocals gesungen. Für diese spezielle Session standen ihre Schwestern jedoch nicht zur Verfügung. »Als es darum ging, jemanden zu finden, der mit Aretha singen konnte, hatten wir die ideale Lösung parat«, erinnert sich Tom Dowd. »Diese Mädchen hatten dieselben musikalischen Wurzeln wie Aretha, Kirchen- bzw. Gospelchor, und die Chemie zwischen ihnen stimmte.«
    Aretha verstand sich sofort blendend mit Cissy Houston, weil sie beide vom Gospel kamen. »Das war einer der Gründe, warum wir so gut zusammen groovten, weil wir aus der derselben Ecke kamen«, sagte Aretha. »Verschiedene Kirchen, aber derselbe Ort. Wenn wir uns trafen, wussten wir gleich, was wir singen würden und dass es gut werden würde.« Bei den Aufnahmen zu Lady Soul fingen Aretha und die Sweet Inspirations wirklich an zu brodeln. Der unverkennbare Sound von Cissy Houston und ihrer Gruppe ist besonders gut zu hören bei »Chain of Fools«, ebenso bei »Groovin’« und »Ain’t Not Way«, bei denen Cissy mittendrin sogar eine Soloeinlage gibt.
    Laut Jerry Wexler kreierte Houston einige der eingängigsten Background-Vocals auf Arethas Alben der späten 1960er. »Sie kamen ins Studio, hörten sich das Band an. Dann versammelten sich alle ums Mikrofon und fingen an, den Backgroundgesang auszuarbeiten. Es war eine Gemeinschaftsarbeit. Das meiste kam von Cissy Houston und den Mädchen. Die meisten Ideen, die meisten Textzeilen und die meisten musikalischen Parts.« Aretha nahm die Sweet Inspirations so oft wie möglich mit auf Tournee. Sie sagt: »Sie sind so gut eingespielt, dass sie spontane Ideen einfach aufgreifen können. Weil sie mich so gut kennen, muss es nicht extra geprobt werden. Sie können spontan reagieren und mir blind folgen.«
    Als 1968 Aretha in Paris entstand, kamen die Sweet Inspirations allerdings nicht mit nach Paris, weil Cissy sich um ihre Familie kümmern musste und deshalb nur selten nach Übersee reisen konnte.
    Manchmal brachte sie ihre Tochter Whitney mit ins Studio, wo das kleine Mädchen durch die Scheibe des Regieraums ihrer Mutter und Aretha zusah. »Ich erinnere mich, wie ich zum Fenster hochkletterte, als ich sechs oder sieben war, um meiner Mutter beim Singen zuzusehen«, erzählt Whitney Houston. »Und ich unterhielt mich mit Tante Ree. Ich hatte damals keine Ahnung, dass Aretha Franklin berühmt

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