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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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dem Album Aretha Arrives von 1967 für sie Saxofon gespielt hatte. Er war oft mit ihr auf Tournee gewesen und hatte auf dem historischen Fillmore-West-Album die Band dirigiert. Curtis besaß ein Gebäude an der East 68. Straße in New York. Eines Tages stand er auf der Straße und unterhielt sich mit einigen seiner Mieter, als laut Bericht ein Junkie Streit mit ihm anfing und ihn erstach. Aretha sang auf seiner Beerdigung und The Kingpins und The Memphis Horns spielten. Neben seinen Beiträgen zu Arethas Alben hatte King Curtis auch mehrere eigene Alben für Atlantic aufgenommen, die Zeugnis seines musikalischen Talents ablegen.
    Im November 1971 sollte Aretha in der beliebten Fernsehsendung The David Frost Show als einziger Gast der 90-minütigen Sendung auftreten. Die Show war als Tribut an die Queen of Soul gedacht. Ein Großteil der Sendezeit würde durch die musikalischen Darbietungen gefüllt werden, aber es sollte auch mehrere Blöcke geben, in denen David Frost Aretha interviewte.
    Frosts Produzenten war zu Ohren gekommen, dass Aretha als schwieriger Interviewpartner galt und auf Fragen gern einsilbige Antworten gab. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurde ein Mitglied der Produktionscrew zu Ruth Bowens Büro bei Queen Booking geschickt, um ein Vorabinterview mit Aretha zu führen und vorzufühlen, wie gesprächig sie war.
    Ken Reynolds arbeitete damals als stellvertretender Musikkoordinator für die Show. »Eine meiner Aufgaben war es, für David [Frost] stichwortartig zusammenzustellen, was Aretha singen würde, worüber sie sprechen wollte und was die Gesprächsschwerpunkte sein sollten«, erinnert er sich. Diese Notizen machte man, nachdem man sich eine gewisse Zeit mit dem jeweiligen Künstler unterhalten und die entsprechenden Informationen eingeholt hatte.«
    »Ich ging also zu Queen Booking«, fährt er fort, »und es war ein sehr informelles Treffen. Ruth Bowen und ich saßen auf dem Boden und Aretha saß ebenfalls auf dem Boden! Ich erklärte Aretha genau, was meine Aufgabe war. Dass ich mit ihr sprechen wollte, um für die Show Stichwörter zu notieren, damit die Konversation dann reibungslos ablaufen konnte. Als ich mich an diesem Nachmittag auf dem Boden von Ruth Bowens Büro mit Aretha unterhielt, war es so, als würde ich mit einer alten Freundin reden. Ich fragte sie zum Beispiel: ›Wie viele Kinder haben Sie?‹ und sie antwortete: ›Ich habe vier Jungs und dieser macht dies und jener das‹ … Ich fragte: ›Wo wohnen Sie?‹ und Aretha antwortete sehr detailliert. Alle Fragen, die ich stellte, beantwortete sie sehr ausführlich. Also schrieb ich in meinen Notizen: ›Aretha ist sehr gesprächig. Es ist so, als würde man mit einem alten Freund sprechen. Sie hat all diese interessanten Geschichten auf Lager, die nur so aus ihr heraussprudeln. Das wird ein tolles Interview‹.«
    »Aretha war der einzige Gast der Show und das Schlimmste, was passieren konnte, war, dass dem Showmaster die Gesprächsthemen ausgingen. Da ich wusste, dass sie 13 Songs singen würde, stellte ich eine kleine Berechnung an: 13 Songs von durchschnittlich 3 Minuten Länge macht 39 Minuten. Eine 90-minütige Show hat nur 71 Minuten Aufzeichnungszeit, der Rest wird für Werbung gebraucht. 71 minus 39 macht 32 Minuten, in denen geredet werden musste – also hatte ich in meinem Bericht an David Frost 25 verschiedene Gesprächsthemen aufgelistet.«
    »Ich kam ins Studio zurück und gab David meinen Bericht. Er sagte: ›Oh wow! Das ist ja toll!‹ Dann war es soweit. Die Show begann ganz nach Plan. Aretha betrat die Bühne und sang hintereinander zwei Songs: ›Since You’ve Been Gone‹ und ›Soul Serenade‹. Das Publikum war begeistert. Danach kam sie zu David rüber und setzte sich neben ihn. David sagte: ›Aretha! Aretha, wir sind so froh, dass Sie heute hier sind, blablabla … Erzählen Sie mal, wie viele Kinder haben Sie?‹«
    Sie drehte sich zu David um und sagte: ›Vier.‹
    ›Wie heißen sie?‹
    ›Clarence, Edward, Teddy und Kecalf.‹
    ›Wo leben Sie?‹
    ›New York.‹
    Innerhalb des ersten Interviewblocks hatte er schon alle 25 von mir vorgeschlagenen Gesprächsthemen abgehakt! Offensichtlich war sie völlig eingeschüchtert von der Anwesenheit des Publikums und der Kameras. Plötzlich war sie überhaupt nicht mehr gesprächig – sie war wie versteinert und antwortete auf alle Fragen nur mit einem Wort.
    »Ich hatte diesen enthusiastischen Bericht geschrieben: ›Sie ist

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