Aretha Franklin - Queen of Soul
Songs besteht, wie alle von Vandross’ Produktionen in den Jahren 1981 bis 1983, arbeitete Aretha mit denselben Musikern zusammen wie auf Jump to It , darunter den Backgroundsängerinnen Cissy Houston und Darlene Love und Paul Riser, der die Streicher- und Bläserarrangements schrieb.
Auf »Every Girl (Wants My Guy)« setzt Aretha das Telefonat mit ihrer Freundin Kitty aus »Jump to It« fort. »I Wish It Would Rain« ist eine verlängerte Version des Temptations-Hits von 1968, mit Donnergeräuschen im Hintergrund. »Giving In« wurde von Arethas ältestem Sohn Clarence Franklin geschrieben und ihr Sohn Teddy F. White spielt darauf Gitarre.
Das Urteil der Kritiker fiel gemischt aus. Einige hielten das Album für noch besser als Jump to It, andere fanden es weniger inspiriert. Die Washington Post schrieb, dass »Vandross’ und Franklins Zusammenarbeit zu einem noch stimmigeren, lohnenderen Album geführt hat«. In The Buffalo Evening News war hingegen zu lesen: »Dieses Album ist nicht so gut wie Jump to It … aber das heißt lediglich, dass es das zweitbeste ist, das Lady Soul in den letzten Jahren gemacht hat.«
Während die Produzenten Luther Vandross, Arif Mardin und Chuck Jackson Arethas musikalisches Image der 1980er prägten, arbeitete das Creative Services Department von Arista daran, ihr visuelles Image aufzupolieren. Auf dem Cover von Get It Right präsentiert sich Aretha von ihrer glamourösesten Seite. Der Fotograf war Francesco Scvullo, bekannt für seine Cosmopolitan -Cover, und um das Make-up kümmerte sich Stylingexperte Way Bandy. Die daraus resultierenden Bilder, die das Plattencover zieren, sind reine High-Fashion-Fotografie von ihrer besten Seite. Der Fotograf Harry Langdon hatte für Jump to It zwar gute Arbeit geleistet, doch Arethas Outfit – ein Smokingjackett und darunter ein schulterfreies Glitzertop – waren definitiv nicht optimal für ihre Figur. Wohl deshalb wurde beim Foto auf der Coverrückseite ihr Dekolleté so drastisch retuschiert.
Arethas Vorliebe für extrem tief ausgeschnittene Dekolletés hat schon oft für Kontroversen gesorgt. Was sie als sexy empfindet, stößt bei einigen Menschen auf Ablehnung. So trat sie Ende der 1970er in der Tonight Show in einem Kleid auf, dessen tiefer Ausschnitt Moderator Johnny Carson die Schamesröte ins Gesicht trieb und die Produzenten der Show veranlasste die Kameraleute anzuweisen, Aretha nur vom Hals aufwärts zu zeigen.
Als Barbara Shelley Anfang der 1980er begann, mit Aretha zu arbeiten, bot sie Aretha der Tonight Show als potenziellen Gast an, in völliger Unkenntnis des Wirbels, den Arethas Dekolleté zuvor verursacht hatte. Shelley erzählt: »Gini Fosdick, die die Gastauftritte der Tonight Show organisierte, teilte mir mit, dass Johnny Carson Aretha Franklin liebend gern in der Show hätte, weil sie die Queen of Soul sei. Aber dann bat sie mich ganz vertraulich: ›Kannst du bitte etwas an ihrem Ausschnitt machen?‹« Laut Shelley wurde das Ganze zu einem Running Gag zwischen ihr und Aretha. »Wir witzelten, dass sie in der Tonight Show Abendkleider mit Rollkragen tragen müsse.«
Ein ehemaliger Mitarbeiter von Aristas Kreativabteilung enthüllt, dass mehrere von Arethas Fotos stark retuschiert wurden, um sie schlanker erscheinen zu lassen. Im Aufklapp-Innenteil des Albums Love All the Hurt Away sieht man Aretha auf einem Foto hinter einer Tür hervorlugen. »Aretha wirkte massiv«, berichtet die Quelle. »Zwischen ihren Brüsten und ihrem Bauch schoben sich zwei riesige Speckrollen über den Türrahmen hinaus. Ria Lewerke [Aristas Art Director] ließ das Bild etwas überarbeiten. Auf dem ›Vorher‹-Bild sah man diese fette Mutti mit einem Bauch, der wirkte wie im neunten Schwangerschaftsmonat. Auf dem ›Nachher‹-Bild sah man eine Frau in einem verführerisch hautengen Kleid. Der Effekt war toll.«
Angeblich war Aretha selbst so begeistert von dem Ergebnis, dass sie nie wieder eine Diät machen, sondern nur noch retuschiert werden wollte. »Sie sah so toll auf dem Bild aus. Genau so, wie sie aussehen wollte. Das war die leichteste Diät der Welt!«
»Wir schufteten wie verrückt, damit diese Albencover gut wurden«, erzählt die ehemalige Mitarbeiterin. »Dabei mussten wir gegen sie ankämpfen – einige der Outifts, in denen sie zu den Fotoshootings erschien, gingen gar nicht! Die Sachen, die sie für die Cover aussuchte – oh mein Gott! Wir alle aus der Kreativabteilung haben wahrscheinlich dank Aretha
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