Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
Vom Netzwerk:
Gordy Jr. komponiert wurde. Ganze 26 Jahre waren vergangen, seit Gordy das Haus der Franklins in Detroit besucht hatte, in der Hoffnung, Aretha und ihre Schwester Erma unter Vertrag nehmenzu können. Nun hatte Aretha also endlich doch noch einen Song für Gordys Plattenlabel Motown Records aufgenommen.
    Schon seit ihren Jugendjahren in Detroit war Aretha mit Levi Stubbs und seinen Gesangspartnern Abdul »Duke« Fakir, Lawrence Payton und Obie Benson befreundet. Stubbs’ tiefe, soulige Stimme harmonierte auf »I Wanna Make It Up to You« und »What Have We Got to Lose« gut mit Arethas. Nach Erscheinen von Jump to It traten Aretha und The Four Tops als Headliner bei einem Konzert in der Radio City Music Hall in New York auf. Aretha war in Topform und auch die Karriere der Four Tops war wieder auf dem aufsteigenden Ast. Mit »When She Was My Girl« hatten sie gerade ihren ersten Top 20 Pop-Hit seit acht Jahren gelandet. Aretha und The Four Tops zusammenzubringen, war ein genialer Schachzug – live und auf Platte.
    Der PR-Mann Kenneth Reynolds, der Aretha zehn Jahre zuvor bei der David Frost Show kennengelernt hatte, kann eine erhellende Anekdote über die Zusammenarbeit zwischen Aretha und Levi Stubbs erzählen. Bei dem Konzert in der Radio City Music Hall hielt er sich als Medienberater der Four Tops backstage auf. Unmittelbar vor der Show tauchte Aretha überraschend in der Garderobe der Four Tops auf. »Ich war mit Levi, Abdul und den anderen Jungs und Gunther Hensler, dem damaligen Präsidenten von Polygram, in der Garderobe«, erinnert sich Reynolds, »als plötzlich Aretha Franklin hereinrauschte. Sie trug einen Pelzmantel und hatte diesen besonderen Gang – fast als würde sie auf Zehenspitzen laufen. Daran kann ich mich sehr genau erinnern, weil ich vor Schreck erstarrte, als sie reinkam.«
    »Sie kam rein und sagte zu allen ›Hallo‹. Sie hatte so einen Kleidersack über den Arm gehängt. Sie ging auf Levi zu und sagte: ›Du kennst doch diesen Song, den ich mit George Benson singe, Love All the Hurt Away? Ich will, dass du den heute Abend mit mir singst‹. Und Levi sagte: ›Aretha, ich kenne den Song nicht‹. Und sie: ›Ach, mach dir keine Sorgen, Baby, er geht so: Dah, dah, dah-da-da dah … Ich sehe dich dann auf der Bühne, es wird schon gut gehen‹. Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Garderobe. Alle standen mit offenem Mund da. Levi war aber offensichtlich daran gewöhnt und lachte nur.«
    »Ich fragte Levi: ›Was wirst du tun? Aretha Franklin hat dich gerade gebeten, einen Song mit ihr zu singen. Du hast ihr gesagt, dass du den Song nicht kennst. Sie hat ihn dir vorgesungen und jetzt sollst du ihn plötzlich kennen, weil sie ihn vorgesungen hat, und du sollst ihn so singen, wie sie ihn gesungen hat!«
    »Also, ich weiß nicht, wie er den Text so schnell gelernt hat, vielleicht ist das einfach der Instinkt eines Sängers, aber ich sage euch: Levi kam auf die Bühne und sang ›Love All the Hurt Away‹ so, dass man George Benson getrost vergessen konnte. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Es hörte sich an, als hätten sie den ganzen Tag geprobt. Das passiert, wenn man zwei solche Profis zusammenbringt.«
    Neben der Arbeit an den Studioalben trat Aretha 1982 häufig für kulturelle Zwecke und auf Benefizveranstaltungen auf. Am 14. Juni war sie der Star eines Benefizkonzerts zugunsten des Joffrey-Balletts in der Carnegie Hall. Nancy Reagan war die Ehrenvorsitzende.
    »Sie lieferte eine tolle Show ab, es war unglaublich dynamisch!« erinnert sich Roger Max Barrow, der damalige Entwicklungsleiter des Joffrey-Balletts. »Die Show hieß ›No Dancing Allowed!‹, was eine clevere Idee war, um die Besucher darauf vorzubereiten, dass es sich um ein Konzert handelte – ohne Tanz. Die Leute sind es vor allem bei klassischen Tanzgruppen auf diesen Galaveranstaltungen gewohnt, Ballettaufführungen in voller Länge geboten zu bekommen, was inzwischen etwas abgestanden ist. Diese Show war einzigartig, sie brachte The Joffrey zum Rocken.«
    Laut Barrow gab es 1982 nur wenige Künstler, die populär genug waren, um bei 1000 US-$ pro Karte den Saal zu füllen. Aretha Franklin schaffte es.
    »Lesley Ann Warren führte durch den Abend«, erzählt Barrow, »und Ben Vereen und Marvin Hamlisch waren die Special Guests. Sie traten vor Aretha Franklin auf. Es gab eine Pause und danach sang sie eine ganze Stunde. Ich glaube, sie fühlte sich

Weitere Kostenlose Bücher