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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gewesen, und sie fühlte sich todmüde. Sie war mit dem Verdacht hergekommen, in Armand einen Mörder vorzufinden; stattdessen hatte er sich als ihr Lebensgefährte entpuppt, und seitdem verzehrte sie sich nach ihm, während sie gleichzeitig versuchte, ihren Auftrag zu erledigen. Dass er sie nach der Heimkehr dann so abgewiesen hatte, war schließlich die Krönung des Ganzen gewesen.
    Ihre Gedanken drehten sich immer noch im Kreis, während sie versuchte zu verstehen, was mit einem Mal geschehen war. In dem Einkaufszentrum hatte er nicht schnell genug mit ihr nach Hause zurückkehren können, um über sie herzufallen, aber nach dem Essen im Restaurant hatte er dann offenbar jegliches Interesse an ihr verloren. Wie konnte ein Unsterblicher das Interesse an seiner Lebensgefährtin verlieren?
    Die Frage verfolgte sie, vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, dass so etwas nicht sein konnte. Entweder gab es für ihn irgendeinen Grund, sich gegen das zu sträuben, was sie füreinander waren, oder aber er war in der Lage, ihr zu widerstehen, weil er in Wahrheit gar nicht ihr Lebensgefährte war. Vielleicht konnte sie ihn nur nicht lesen, weil er einfach schwer zu lesen war, und nicht etwa, weil er ihr Lebensgefährte war. Immerhin konnte Lucian ihn auch nicht lesen, hielt sie sich vor Augen. Möglicherweise galt das auch für sie.
    Natürlich war da der wiedererwachte Appetit auf Essen und Sex, aber vielleicht war das rein psychologisch bedingt. Womöglich war sie nur wieder an Essen und Sex interessiert, weil sie glaubte , er sei ihr Lebensgefährte.
    Ihre verwirrten Gedanken ließen sie frustriert seufzen, und sie kam zu dem Schluss, dass sie in der Tat einige Stunden Schlaf nachholen musste. Dann würde sie wenigstens wieder klarer denken können, um am Morgen noch einmal alle gewonnenen Erkenntnisse zu analysieren und unter Umständen zu einem anderen Ergebnis zu kommen.
    Gerade ging sie durch das dunkle Gästezimmer in Richtung Bett, als sie sich im Spiegel entdeckte. Sie blieb stehen und musterte ihr Spiegelbild, wobei sie bemerkte, wie knapp und sexy dieses Babydoll war. Armand hatte etwas Gutes für sie ausgesucht, genau genommen sogar etwas absolut Perfektes. Sie bezweifelte, dass irgendein anderes Teil in dem Geschäft ihre Figur so gut zur Geltung gebracht hätte.
    »Wie konnte er mir bloß widerstehen?«, fragte sie sich besorgt, dann wandte sie sich ab und ging weiter zum Bett.
    »Wie konnte ich ihr bloß widerstehen?«, fragte Armand sich, während er einen der Pferdeställe ausmistete. Im Geiste sah er sie immer noch vor sich, wie ihre Augen im düsteren Flur golden leuchteten, wie das strahlend weiße Babydoll ihre Brüste umschloss und kaum bis zu den Hüften reichte, wie die hautenge Lederhose es aussehen ließ, als stehe sie nackt vor ihm. Verdammt, er hatte nichts anderes gewollt, als mit ihr zusammen zu Boden zu sinken und sich auf sie zu stürzen. Stattdessen hatte er erklärt, er habe noch Arbeit zu erledigen, und war aus dem Haus gestürmt, als müsse er sich vor dem Teufel persönlich in Sicherheit bringen.
    Armand war es schleierhaft, wie es ihm gelungen war, jener Begierde zu trotzen, die allein ihr Anblick bei ihm geweckt hatte. Doch wie auch immer er das angestellt hatte, er wusste mit absoluter Sicherheit, dass es ihm kein zweites Mal gelingen würde. Und das hieß für ihn, er musste sie so schnell wie möglich aus seinem Haus schaffen. Er konnte es sich nicht einmal leisten, auch nur eine Nacht mit ihr zu verbringen. Armand wusste, er hatte sich etwas vorgemacht, als er glaubte, sie erst noch eine Nacht bei sich behalten zu können, ehe er sie wegschickte. Aber jetzt überwog die Furcht, dass ihm eine Nacht nicht genügen würde. Er würde eine weitere dranhängen, dann noch eine und noch eine und so weiter, bis … ja, bis er zum vierten Mal Witwer geworden war, wie er sich betrübt eingestehen musste. Das war seine große Angst. Als er ihr davon erzählt hatte, wie seine Ehefrauen ums Leben gekommen waren, war ihm bewusst geworden, wie dumm er sich verhielt. All seine Zweifel, ob es sich tatsächlich um Unfälle gehandelt hatte, waren plötzlich wiedererwacht. Er fürchtete, dass jemand all denen nach dem Leben trachtete, die ihm etwas bedeuteten, und sie eine nach der anderen töten und die Morde als Unfälle tarnen würde. Es war schon schlimm genug gewesen zu glauben, dass seine Ehefrauen einem Mörder zum Opfer gefallen sein könnten, doch nach der Unterhaltung beim Essen quälte

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