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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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herrlich.«
    »Ich geb’s weiter. Und, nein, ich will mich nicht durch Ihren Komposthaufen wühlen. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mir gerne die CDs und die alten Bänder ansehen. Vielleicht stoße ich ja auf etwas von Travis Martel.«
    »Nur zu! Viele haben als Cover ein Foto, vielleicht hilft das.«
    »Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen.« Decker lächelte sie gezwungen an. »Ich werde eine Weile brauchen. Macht Ihnen das etwas aus?«
    »Nee, machen Sie einfach die Tür hinter sich zu, wenn Sie gehen.« Sie drückte ihre Zigarette aus. »Wissen Sie was? Ich hole ein paar Kartons. Wenn Sie mit den Demos, die Sie nicht mehr brauchen, fertig sind, packen Sie sie einfach ein, statt sie wieder ins Regal zu stellen. Wo ich doch gerade so entgegenkommend bin, können Sie mir beim Aufräumen helfen.«

32
     
    Als Decker endlich nach Hause kam, saß Rina schon im Flanellpyjama im Bett. Das Muster der Bettwäsche war verborgen unter Dutzenden von Broschüren und Reiseführern. Sie blickte von ihrem behelfsmäßigen Schreibtisch auf und lächelte. »Kümmere dich nicht um mich. Ich träume gerade nur ein bisschen.«
    »Etwa nicht von mir?«, scherzte Decker.
    »Nicht diese Art von Traum, obwohl ich glaube, ich könnte in meinen Traum diese Art von Traum einbauen.«
    Decker lachte. »Ich habe im Kühlschrank ein Truthahnsandwich entdeckt, mit Kraut- und Kartoffelsalat, eingepackt in Frischhaltefolie: Ist das für mich?«
    »Ja, das ist es.«
    »Ich bin am Verhungern. Und ich bin verschwitzt. Soll ich zuerst duschen oder essen?«
    »Dusch zuerst, ich bereite dir dein Abendbrot so lange auf einem Tablett vor, und dann kannst du im Bett essen, während ich lese und weiterträume.«
    »Klingt gut.«
    Zwanzig Minuten später war das Bett leer geräumt und die Lektüre auf Rinas Nachttisch gestapelt. Sein Abendbrot stand mit zwei Dosen kalorienreduzierter Kräuterlimonade auf einem Tablett. Decker biss in das saftigste Truthahnsandwich, das er je gegessen hatte. Das Roggenbrot war ganz frisch, und Rina hatte reichlich Senf und Mayonnaise darauf verteilt, dazu noch Cranberry-Sauce. Es war Deckers siebter Himmel.
    Rina gönnte ihm ein paar Minuten, um in Ruhe zu essen. Dann fragte sie ihn: »War’s ein erfolgreicher Tag?«
    »Ein langer Tag.«
    »Das eine schließt das andere nicht aus.«
    »Stimmt. Es war ein langer und ziemlich erfolgreicher Tag. Er endete besser, als er angefangen hatte.«
    Rina freute sich. »Du hast Rudy Banks gefunden?«
    Decker lächelte traurig. »Siehst du, deshalb war es ein ziemlich erfolgreicher Tag. Hätte ich Rudy Banks gefunden, wäre es ein sehr erfolgreicher Tag geworden.« Er trank eine der Dosen in Rekordgeschwindigkeit aus und öffnete die zweite. »Nein, Rudy habe ich nicht gefunden, aber ich habe eine Verbindung entdeckt, wenn auch nur eine schwache, nämlich zwischen Primo Ekerling und seinem mutmaßlichen Mörder, Travis Martel.«
    »Das ist gut.« Rina machte eine Pause. »Wie sieht die Verbindung aus?«
    »Martel hat mehrere Demoaufnahmen an Primo Ekerling geschickt. Eine war tatsächlich mit einer Nachricht versehen: ›Yeah. Hier kommt Nachschub. Sag mir Bescheid, wenn es so weit ist.‹«
    »Wenn was so weit ist? Ein Vertrag für Aufnahmen?«
    »So hab ich es zumindest verstanden.« Nachdem er das Sandwich verschlungen hatte, widmete er sich systematisch dem Kartoffelsalat, den er mit der zweiten Limo hinunterspülte. »Primo hat jeden Demosong, den man ihm zuschickte, mit einem Eingangsdatum versehen.«
    »Zwanghafter Typ.«
    »Gott sei Dank. Das Datum auf der besagten CD-Hülle war vor über einem Jahr. Ich glaube nicht, dass es je zu einem Vertrag kam.«
    »Also denkst du, Travis Martel hat Primo umgebracht, weil er den Vertrag nicht bekam?«
    »Vielleicht, oder jemand hat ihn zu dem Mord angestiftet, jemand, der Primo sowieso nicht leiden konnte und seinen Profit schlug aus Travis’ Wut auf Ekerling.«
    »Rudy Banks hat Travis Martel angeheuert, um Primo Ekerling zu töten?«
    »Vielleicht.«
    »Weißt du von einer Verbindung zwischen Travis Martel und Rudy Banks?«
    Decker nahm noch einen Schluck Kräuterlimo. »Nein. Mein nächster Schritt wird sein, mit Martel zu reden. Mal sehen, ob ich irgendwas aus ihm herausquetschen kann … wenn Hollywood mich überhaupt an ihn ranlässt.«
    »Hattest du nicht ursprünglich so deine Zweifel, dass Travis den Mord begangen hat?«
    »Ja, ich dachte, Martel und Perry hätten bloß das Auto geklaut, ohne etwas von Ekerling im

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