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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mehr wütend an.«
    »Dein Vater weiß, was zu tun ist.«
    »Mein Vater war der Grund, warum ich auf dem heißen Stuhl saß.« Sie sah ihn an. »Druck doch ein paar der Artikel über Rudy Banks aus, und wir gehen sie nach dem Abendessen durch? Jetzt würde ich gerne Rina in der Küche helfen. Nicht, dass sie meine Hilfe nötig hätte. Sie hat wohl alles unter Kontrolle – wie immer.«
    Decker klickte auf »Drucken«. »Ich helfe Rina, und du verbringst ein bisschen Zeit mit Hannah, okay? Sie scheint dich mir vorzuziehen.«
    »Nur, weil sie in meinem Kleiderschrank schalten und walten darf.«
    »Warum auch immer, aber sie lächelt, wenn sie dich sieht. Das ist der einzige Moment, in dem ich ihre Zähne zu sehen bekomme.«
    Cindy lachte. »War ich auch so maulig?«
    »Vielleicht, aber du hast nicht bei mir gelebt. Ich denke, deine Mutter hatte die Hauptlast deiner Teenagerlaune zu tragen.«
    »Und die Frau redet immer noch mit mir. Was für eine Heilige!« Sie stand auf. »Ich habe Rina versprochen, ihr beim Salat zu helfen. Such du alles raus, was es über Banks gibt, und wir reden nachher. Schließlich war Primo Ekerling zuerst mein Fall.«
    »Der Autodiebstahl war zuerst dein Fall. Soweit ich weiß, bist du zur Zeit nicht bei der Mordkommission.«
    »Stimmt, Lieutenant, aber ein Mädchen darf träumen.«
     
    Alle am Tisch waren frisch geschrubbt und in saubere Kleidung für den Schabbes gewandet. Rina hatte ihre kulinarische Großzügigkeit etwas zurückgeschraubt und lediglich ein Fleisch-Hauptgericht gekocht, Truthahn, gefüllt mit Reis, dazu frische Cranberry-Sauce und dampfenden Spargel. Dem voran gingen zwei Vorspeisen: Karotten-Ingwer-Suppe, gefolgt von Rucola-Grapefruit-Salat. Gegrillte Ananas und Pfirsiche rundeten das Ganze als Dessert ab.
    »Viel zu viel zu essen«, sagte Decker, nachdem er den letzten Bissen der warmen Früchte hinuntergeschluckt hatte. »Wie immer war ich ein unersättlicher Vielfraß.«
    »Ich auch«, stöhnte Koby.
    Decker betrachtete seinen Schwiegersohn, eins neunzig groß, aber spindeldürr. Vielleicht lag es an den vielen Jahren der Unterernährung in Äthiopien. Zum Sabbat trug Koby wie immer ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Die Füße steckten in Sandalen, was ein echtes Zugeständnis war, denn Koby hasste Schuhe.
    »Alles war wieder sehr lecker«, sagte Cindy. »Und richtig leicht, wenn man sich nicht wieder bis zur Halskrause vollstopft.«
    »Schön, dass es dir aufgefallen ist«, antwortete Rina. »Ich versuche, ein bisschen gesünder zu kochen. Hannah hat die Suppe zubereitet.«
    »Keine große Sache«, ließ Hannah achselzuckend wissen.
    »Sie war richtig lecker, und ich glaube, die richtige Antwort lautet: ›Danke.‹«
    Hannah grinste. »Danke, Ima , es freut mich, dass dir die Suppe geschmeckt hat.«
    »Habe ich da richtigerweise Kokosnussmilch herausgeschmeckt?«
    »Ganz genau.«
    »Gut abgeschmeckt, Hannah.«
    »Danke, danke.«
    »Bitte lass mich den Tisch abräumen«, flehte Decker. »Ich brauche Bewegung.«
    »Meinerseits keine Einwände«, sagte Rina, »ich überlasse dir gerne das Chaos, während ich Zeitung lese.«
    »Ich helfe dir, Daddy.«
    Hannah strahlte. »Redet ihr zwei über die Arbeit?«
    »Vielleicht«, entgegnete Cindy, »aber warum fragst du? Interessierst du dich für die Feinheiten der Polizeiarbeit?«
    »Ganz im Gegenteil, ich glaube, es wäre unangebracht für mich, das Gespräch mitzubekommen. Und deshalb würde ich gerne vom Küchendienst entschuldigt werden. Bitte.«
    Rina schleuderte ihrer Tochter einen giftigen Blick zu. »Findest du keine bessere Ausrede als diese hier, um dich davonzuschleichen?«
    Cindy grinste. »Selbst wenn wir nicht über die Arbeit reden, kann ich deinen Kram aufräumen, vorausgesetzt, deine Mutter stimmt dem zu.«
    Hannahs Augen hefteten sich auf Rina.
    Rina hob strafend den Zeigefinger. »Nächstes Mal kümmerst du dich auch noch um das Huhn.«
    »Ist gebongt!« Hannah umarmte Cindy. »Du bist die beste Schwester auf der ganzen Welt!«
    »Da hast du vielleicht recht«, pflichtete Cindy ihr bei.
    Hannah widmete ihre Aufmerksamkeit jetzt ihrem Schwager. »Kannst du mich zu Fuß zu einem Freund begleiten?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich hinbringe, sobald die Küche aufgeräumt ist«, ging Decker dazwischen.
    »Koby hat bestimmt nichts dagegen.«
    »Bestimmt nicht, aber darum geht es nicht.«
    Hannah gab mit einem tiefen Seufzer nach. Ihr Körper saß noch am Esstisch, aber in Gedanken war sie schon

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