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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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angeordnet waren. Noch wichtiger aber war, dass es sich offensichtlich um den Originalboden handelte, den seit Jahren niemand angerührt hatte. Die Versiegelung war stumpf, und die Zwischenräume strotzten vor Dreck. Es sah so auch nicht schlecht aus, denn die Patina hatte ihren ganz eigenen Charme. Aber wenn Rudy schon das Parkett in einem Raum renovierte, warum tat er es dann nicht in der ganzen Wohnung?
    »Sie sind fertig, oder?«, insistierte Keric.
    »Eine Minute noch.« Decker ging zurück ins Wohnzimmer und inspizierte die Fuß- und Wandleisten. Sie waren ebenfalls gebrochenweiß und seidenmatt lackiert. Der Strom war schon abgestellt. Obwohl noch Tageslicht ins Zimmer fiel, war es nicht hell genug, um Details erkennen zu können.
    Decker hatte immer eine kleine Taschenlampe dabei. Mit ihr bewaffnet ging er in eine Ecke und leuchtete den Spalt zwischen Fußleiste und Boden aus. Sorgsam schritt er den ganzen Raum ab, beugte sich immer wieder runter und untersuchte jeden Millimeter der Ritze. Als er seine Inspektion beendet hatte, stand er auf und wiederholte die ganze Prozedur in der Küche. Es dauerte länger, als es Keric recht sein konnte.
    »Aber jetzt sind wir hier fertig, oder?« Ein vager Anflug von Hoffnung schwang in Kerics Stimme mit.
    Decker hasste es, ihn enttäuschen zu müssen. »Nicht ganz. Wenn Sie noch ein bisschen Geduld mit mir haben, kann ich das Ganze hier so oder so zu Ende bringen.«
    »Zu Ende bringen... was gibt’s denn hier zu Ende zu bringen?«
    »Das kann ich Ihnen sagen, sobald ich einen kleinen Test mit meiner Ausrüstung durchgeführt habe.«
    »Was für eine Ausrüstung? Sie streuen Puder auf die Wand?«
    »Nein, nein.« Decker war schon auf dem Weg aus der Wohnung ins Treppenhaus. »Ich werde nur mit einem Q-Tip an ein paar Stellen einen Abstrich nehmen.«
    »Einen Abstrich?« Keric hatte Mühe, mit Decker Schritt zu halten, also verlangsamte der sein Tempo. »Was meinen Sie damit?«
    Decker erreichte die Eingangshalle und ging hinaus zu seinem Auto. Dann holte er aus dem Handschuhfach ein Cellophan-Päckchen hervor. »Ich habe in der Ritze zwischen den Fußleisten und den Böden in Küche und Wohnzimmer ein paar kleine Flecken entdeckt. In diesem Päckchen hier befindet sich ein Test, um das Vorhandensein von Blut abzuklären. Er wird mir verraten, ob es Blutflecken sind oder nicht.«
    Kerics aschfahles Gesicht wurde noch grauer. »Warum sollte da Blut sein?«
    »Ich behaupte nicht, dass dort Blut ist.« Keric schnappte keuchend nach Luft, und da Decker seine Reanimationsfähigkeiten schon lange nicht mehr getestet hatte, ließ er es gemächlicher angehen. Die beiden Männer gingen die Treppe wieder hinauf. Oben angekommen, war auch Baker Culbertson aus seinem Kaninchenbau gekrochen und lauerte vor der Wohnung.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Decker lächelte und nickte. »Ich bin fast fertig.«
    »Er hat einen Test zum Nachweis von Blut«, klärte Keric den Künstler auf.
    » Blut? « Culbertson war völlig entgeistert. »Warum sollte da Blut sein?«
    »Ich behaupte nicht, dass es da ist. Bitte keine voreiligen Schlüsse.« Decker machte eine Pause. »Haben Sie vielleicht Freitagabend merkwürdige Geräusche aus Banks’ Apartment gehört?«
    »Nein, alles war ruhig«, betonte Culbertson. »Nicht dass ich Freitagabend die ganze Zeit zu Hause war. Ich gehe viel aus.«
    Decker lächelte ihn kalt an. »Es wäre am besten, Sie behalten das alles für sich. Ich möchte nicht, dass im Gebäude Panik ausbricht.« Er wandte sich Keric zu. »Das wäre sicher nicht gut für Sie.«
    »Sie hier zu haben, ist auch nicht gut für mich.«
    Decker verzog keine Miene. »Entschuldigen Sie mich...« Er ging wieder in Banks’ Küche, hockte sich hin und strich mit dem Q-Tip über einen kleinen Fleck unter der Wandleiste. Das Q-Tip verfärbte sich blau.
    »Was soll das denn?«, fragte Keric.
    »Das bedeutet, dass die Probe, die ich genommen habe, sehr wahrscheinlich Blut ist.« Er stand auf. »Es kann menschliches Blut sein, es kann aber auch von Hühnerfleisch oder sonst einem rohen Fleisch stammen. Es kann auch Meerrettich oder Kartoffel sein. Die lösen dieselbe Farbveränderung aus.«
    »Warum testen Sie dann überhaupt?«
    »Weil die Anstriche in der Küche und im Wohnzimmer neu sind, die der anderen Zimmer nicht. Ich frage mich, warum er nicht die ganze Wohnung frisch gestrichen hat.« Decker ging ins Wohnzimmer, fand ein paar der Stellen, die er vorher gesehen hatte, wieder und wiederholte

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