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Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Regen.
    »Ein Schachspiel hat zweiunddreißig Figuren«, sagte Eddy, der selbst ein leidenschaftlicher Spieler war und gegen den Solveigh mehr Partien verloren hatte als gegen irgendjemand sonst. »Da wäre noch eine Menge Luft nach oben.«
    Paul Regen wollte sich nicht beirren lassen: »Wenn wir für den Moment annehmen wollen, dass die neuen Leichenteile zu unserem Täter gehören, dann haben wir doch einen Ansatz, die Theorie zu überprüfen, oder nicht?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Eddy Rames.
    »Er meint, dass der Mörder ein Engländer sein könnte. Bauern gab es bisher zwei auf unserer Liste, dazu zwei Frauen, die in ihrer Freizeit geritten sind, ergo die Springer darstellen könnten. Und eben einen Priester für den ›Bishop‹, den englischen Läufer.«
    »Und was ist mit den zwei Beinpaaren aus Frankreich?«, fragte Eddy und begann, wie wild auf seiner Tastatur herumzutippen.
    Paul Regen seufzte. »Das ist ein Schwachpunkt der Theorie«, gab er zu.
    Dominique Lagrand, der immer noch vor seiner Karte stand, warf ein: »England sieht statistisch nicht gerade wahrscheinlich aus. Außerdem gehört es nicht zum Schengenraum, und das würde bei unserer Opferzahl bedeuten, dass die statistische Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Kontrolle auf über vierzig Pro…«
    »Bauer, Pferd, Läufer, Turm«, murmelte Eddy in seinen Monitor.
    »Sind Sie die Gebetsmühle von der Frau Lang oder was?«, fragte Paul Regen den schmächtigen Franzosen, der allerdings, das musste er zugeben, einen sehr kompetenten Eindruck machte.
    Eddys Finger flogen über die Tastatur.
    »Deswegen wollte ich mich nicht auf die Theorie festlegen«, fiel ihm Solveigh Lang in den Rücken.
    »Haben Sie eine bessere?«, ätzte Paul Regen. »Und wenn er einfach ein Engländer ist, der im Ausland lebt? Das hatte ich Ihnen gestern schon vorgeschlagen, und Sie sind mit keinem Wort darauf eingegangen.«
    »Wenn Ihre Theorie mit dem Missionstypus stimmt, ist das statistisch noch viel unwahrscheinlicher, dass er seine Komfortzone verlegt. Ich bin sicher, er entführt seine Opfer in anderen Ländern, aber zum Töten fährt er nach Hause. Dorthin, wo er auch aufgewachsen ist. In das Epizentrum seiner Komfortzone.«
    Für einen kurzen Moment versandete ihre Diskussion, nur Eddys chaotisches und Adelheid Auchs routiniertes Tippen waren zu hören.
    »Also«, sagte Adelheid Auch schließlich. »Ich habe mir die Akten der neuen Fälle angesehen, die der Herr Rames herausgefunden hat.« Sie sprach Rames eher bayerisch als spanisch aus.
    Paul Regen warf ihr trotzdem einen dankbaren Blick zu.
    »Und ich hätte eine Baptistenpfarrerin und einen katholischen Priesteranwärter im Angebot«, sagte Adelheid Auch mit nur leicht triumphierendem Blick über ihre Lesebrille.
    »Langsam wird es unheimlich«, sagte Dominique.
    »Allerdings keine Bauern, lediglich einen Dachdecker und einen Tagelöhner, der auf einer Obstplantage gearbeitet hat.«
    »Die gehen auch«, murmelte Eddy, ohne sein Tippen zu unterbrechen. »Im Englischen heißt der Bauer ›Peon‹, das heißt einfach nur Arbeiter. Kann ein Bauer sein, muss aber nicht.«
    »Ich habe es gewusst!«, verkündete Paul Regen.
    »Ganz so weit sind wir noch nicht«, mahnte Solveigh Lang zur Ruhe. »Ich gebe zu, dass es eine gute Theorie ist, aber leider auch eine unvollständige.«
    »Inwiefern unvollständig?«, fragte Paul Regen.
    »Darf ich auch mal etwas sagen?« Eddy hatte sein Tippen unterbrochen.
    Vier Augenpaare wandten sich in seine Richtung.
    »Danke«, sagte Eddy. »Ich zeige euch jetzt das Bürogebäude, in dem die beiden Beine gearbeitet haben.«
    Er drehte einen der drei Monitore auf seinem Schreibtisch so, dass alle etwas sehen konnten. Er zeigte einen Bürokomplex mit einem hoch aufschießenden Turm in der Mitte.
    Paul blieb der Mund offen stehen. »Wie haben Sie das herausgefunden?«, fragte er.
    »In der Akte stand ihr Arbeitgeber«, sagte Eddy. »Da der nicht mehr existiert, habe ich über eines dieser Businessnetzwerke Kollegen von damals gesucht und schließlich eine Adresse gefunden. Den Rest hat Google-Maps erledigt.«
    »Bingo«, sagte Solveigh Lang.
    »Aber das Problem mit England bleibt bestehen«, insistierte Dominique von seinem Stehplatz vor der Karte. Er kreiste noch einmal um die Komfortzone des Täters, die viel weiter südlich lag.
    »Spricht denn in diesem Saftladen keiner außer mir ein paar Sprachen?«, fragte Eddy.
    »Fünf«, sagte Solveigh. »Aber was soll das

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