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Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Rolle. Dies war die Königin, die sie werden würde. Eine tote Königin, die sich selbst erkennen musste im Spiegel. Und ihren Fehler.

KAPITEL 82
Dortmund, Deutschland
Samstag, 3. August 2013, 15.44 Uhr (am nächsten Tag)
    Es war Paul Regens Idee gewesen, dem Indianerpolizisten aus Heilbronn die Leitung der Suchaktion nach Liliana Olaru zu übertragen, und Solveigh hatte keine Einwände gehabt. Während ein junger Kollege vom Polizeipräsidium Dortmund den zivilen Wagen mit Blaulicht über die Autobahn jagte, dachte Solveigh an ihren gemeinsamen Fall im letzten Jahr. Schon damals hatte Tauscheck bewiesen, dass er nicht nur zuverlässiger war, als er aussah, sondern auch unkonventionelle Pfade beschritt. Trotzdem hatte Solveigh darauf bestanden, selbst hinzufahren. Es war ihre bisher beste Spur, während Dominique versuchte, ein geografisches Profil des Täters und seiner Fahrtrouten zu erstellen, das ihnen möglicherweise Aufschluss über seinen Aufenthaltsort geben würde. Zudem hatte Solveigh eine Schwäche für junge Frauen in schwierigen Situationen. Sie hatte selbst einmal dringend Hilfe gebraucht, zu ihrer Zeit in Hamburg. Und sie konnte sich vorstellen, dass ein junges Mädchen aus Moldawien, alleine auf der Flucht in einer ihr fremden Stadt, ohne Geld und ohne Sprachkenntnisse, schnell unter die Räder geriet. Sie musste verängstigt sein, einsam. Wo mochte sie schlafen, wenn sie die Polizei bis heute nicht aufgegriffen hatte? Sie war vor einer Woche aus der Wohnung geflohen, vermutlich nur Minuten, bevor Solveigh dort eingetroffen war. Sie war so nah bei ihr gewesen. Und doch hatte sie natürlich nicht wissen können, in welcher Gefahr die Mädchen geschwebt hatten. Hatte Solveigh genug getan? Der Taccola-Fall hatte sie damals in Beschlag genommen, die Wohnung war nur eine von Dutzenden gewesen, die sie an diesem Morgen gestürmt hatten, alleine in Deutschland. Und doch nagte es an Solveighs Gewissen. Es war immer zu wenig Zeit für alles. Sie dachte an Marcel. Und im nächsten Moment an Fabio Lonzi. Sie wischte den Gedanken an die beiden Männer in ihrem Leben beiseite. Es gab Wichtigeres im Moment.
    Der Wagen raste an dem roten Klinkerbau mit dem grünen Dach vorbei, das als Wachhäuschen diente. Der Polizeikommissaranwärter grinste, als er vor dem Hintereingang bremste und Solveigh sich für die ruhige Fahrt bedankte. Auf dem Weg in den zweiten Stock nahm sie zwei Stufen auf einmal. Schon von Weitem erkannte sie den Raum, in dem sich Polizeiobermeister Tauscheck verschanzt hatte, weil es der meistfrequentierte auf dem ganzen Flur zu sein schien. Alleine während der kurzen Zeit, die Solveigh benötigte, um ihn zu erreichen, kamen zwei uniformierte Kollegen heraus und eilten ihr entgegen. Auf Tauscheck war wirklich Verlass, dachte Solveigh, als sie im Türrahmen stand und beobachtete, wie der Mann mit dem langen grauen Haar wild gestikulierend telefonierte.
    »Kannst du nicht noch ein paar mehr Leute auftreiben?«, fragte er ins Telefon und winkte Solveigh zu sich heran. »Ich danke dir«, sagte er, »ich melde mich«, und legte auf.
    »Hallo, Agent Lang«, sagte er. »Willkommen im Zentrum der Blogosphäre!«
    Solveigh hatte keine Ahnung, wovon der Mann redete, aber sie gab ihm die Hand.
    »Sie wollen sicher wissen, was der Tauscheck bisher angeleiert hat«, sagte er.
    Solveigh nickte.
    »Ich sage nur: der Schwarm!«
    Solveigh starrte ihn an und beobachtete, wie er den Indianerring an seinem kleinen Finger drehte.
    »Der Schwarm?«, fragte Solveigh.
    »Der Tauscheck kam hier an, und die hatten schon Zettel an alle Kollegen verteilt. Hatten sie aber vor Wochen schon. Und gebracht hat es nichts. Die Kleine ist und bleibt verschwunden. Und da dachte ich mir, das muss man doch besser organisieren können. Und wenn die Polizei die Kleine nicht finden kann, dann kann das ja vielleicht der Schwarm.«
    »Tauscheck!«, mahnte Solveigh.
    »Ist ja in Ordnung. Jedenfalls hat der Tauscheck sich mal im Netz umgeschaut und die Blogger aus der Gegend angeschrieben. Die mit dem lokalen Zeug. Häsch NRW, Häsch BVB und so. Außerdem ist ja bald Bundestagswahl, und da gibt es ja auch noch die ganzen Parteifuzzies, die in den Fußgängerzonen Würstchen verteilen, wegen der Zweitstimme und so.«
    »Wenn Sie nicht bald anfangen, sich klar auszudrücken, muss ich Waffengewalt anwenden«, sagte Solveigh und deutete auf ihre Jericho.
    »Klar«, sagte Tauscheck. »Jedenfalls sind die Piraten, was das angeht, am besten. Die

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