Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
Vom Netzwerk:
Ergebnis. Ob Will das selbst entschieden hatte?
    »Bitte geben Sie den Autorisationscode für die laufende Operation ein, um fortzufahren.«
    Was für einen Code?
    »Sie wollen einen weiteren Code«, sagte Solveigh zu Eddy. Eddy legte den Akku des achten Handys beiseite und zuckte die Achseln. Ein Autorisationscode für eine laufende Operation? So etwas hatte der Telefoncomputer noch nie verlangt. Solveigh dachte an den Umschlag in ihrer Handtasche. Über die Tastatur tippte sie wie bei einer SMS den Zahlencode für ELMSFEUER ein: 33555677777777333338833777.
    »Bitte warten Sie«, sagte die Stimme. Ausdruckslos. Einige Sekunden später hörte Solveigh das Geräusch eines klingelnden Anschlusses.
    »Ja?«, fragte eine ihr wohlvertraute Stimme.
    »Will?«, fragte Solveigh. »Gott sei Dank!«
    Er hustete.
    »Hast du die Akte?«, fragte er.
    Solveigh tastete nach dem Umschlag in ihrer Handtasche.
    »Ja«, bestätigte sie.
    »Mach sie auf«, verlangte Will Thater.
    Solveigh zog den roten Umschlag hervor und riss mit ihrem Zeigefinger die Lasche auf. Weitere Kuverts glitten auf den blank polierten runden Bistrotisch. Vier Stück an der Zahl, alle ebenso rot wie der große. TEAM 1, TEAM 2 und TEAM 3 sowie einer, auf den Will KOORDINATION geschrieben hatte. Solveigh wurde klar, dass sie Sir Williams letzte Festung in der Hand hielt. Den Plan für ein Ereignis, das niemals hätte eintreten dürfen. Er hatte die Einsatzpläne selbst verfasst und auf keinem Computer gespeichert. Keine Sekretärin hatte sie abgetippt, kein Drucker ausgedruckt. Dies war der analoge Plan eines altmodischen Geheimdienstlers, der niemandem mehr vertraute außer denen, die er selbst in ELMSFEUER einweihte.
    »Öffne den Umschlag für Team 1«, sagte Will.
    Solveigh steckte die anderen zurück und riss das erste Kuvert auf. Solveigh überflog das Dokument. Es enthielt detaillierte Anweisungen für ein vollständiges Abtauchen, ein Ermitteln ohne jede Hilfestellung von der Zentrale. Mit dem einzigen Ziel, die Urheber des Terroranschlags aufzuspüren. Dazu eine Schlüsselkarte für ein Schließfach bei der Rabobank, das vermutlich das Bargeld enthielt, das sie dringend benötigten. Keine Kreditkarten, täglicher Wechsel des Mobiltelefons, alle E-Mails verschlüsseln, keinesfalls alte Passwörter verwenden. Aufbau einer provisorischen Einsatzzentrale, Kommunikation mit anderen Mitgliedern von ELMSFEUER ausschließlich persönlich und nach Nennung des Codeworts. Will meinte es ernst.
    »Du glaubst wirklich, die hatten einen Insider? Der Evakuierungspunkt war schließlich nicht besonders unauffällig«, gab Solveigh zu bedenken.
    »Ich glaube es nicht, ich weiß es«, behauptete Will Thater. »Alleine die Platzierung der Bombe kann kein Zufall sein. Und ihr wisst sicherlich, dass drei von fünf Evakuierungspunkten angegriffen wurden?«
    Solveigh und Eddy hatten keine Ahnung.
    »O mein Gott«, sagte Solveigh. »Wie viele?« Tote meinte sie.
    »Über sechzig«, flüsterte Sir William. Der Schock war auch seiner Stimme deutlich anzumerken. »Ich werde die ECSB vorläufig schließen und alle Mitarbeiter hier in einem der Krankenhausflügel zusammenrufen, der gerade renoviert wird. Die EU-Kommission habe ich bereits informiert, es steht außer Frage, dass es jetzt vor allem gilt, unsere Leute zu schützen.«
    »Und die anderen Teams?«, fragte Solveigh.
    »ELMSFEUER wird aus drei Teams bestehen. Ihr arbeitet unabhängig aber alle mit dem gleichen Ziel: die Attentäter zu finden und auszuschalten«, sagte Sir William.
    »Wer sind die anderen Teams?«, fragte Solveigh.
    »Ihr werdet eure Identitäten gegenseitig nicht erfahren, zu eurem eigenen Schutz«, sagte Sir William. »Vertraut niemandem, der sich nicht selbst als ELMSFEUER identifizieren kann!«, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. »Ihr seid die letzte Bastion, Slang. Ich zähle auf euch!«
    Solveigh schluckte.
    »Du kannst dich auf uns verlassen«, sagte sie schließlich mit trockener Kehle, als sie plötzlich einen Mann in einer Jeansjacke bemerkte, der sich ihrem Tisch näherte. Es war keiner der Kellner. Solveigh griff nach ihrer Waffe. Er hatte braune Haare und einen Dreitagebart. Er sah aus wie ein Student. Architektur oder etwas in der Richtung. Solveigh entsicherte die Waffe noch im Holster. Sie würde schneller ziehen als er.
    »Sie haben einen Umschlag für mich?«, fragte der Student, als er zu ihnen an den Tisch trat. Eddy blickte verwundert auf, er hatte nicht einmal mitbekommen, dass

Weitere Kostenlose Bücher