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Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition)

Titel: Argwohn: Thriller (Solveigh Lang-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Türme befand – meldete die App, dass sie ihr Ziel erreicht hatte. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Sie war zu früh. Das Türschloss summte, ohne dass Solveigh die Klinke berührt hatte.
    »Solveigh«, sagte Will Thater. »Willkommen!«
    Die Augenringe waren verschwunden. Er stand hinter einem großen schwarzen Tisch, der ebenso achteckig war wie die Räume. Es war keine besonders schöne Form, aber Solveigh erkannte den Pragmatismus dahinter.
    »Der Verband der Milchbauern? Soll das etwa unser neues Büro werden?«, fragte Solveigh und setzte sich neben Eddy, ihre rechte Hand. Eddy lächelte ihr zu. Eine formelle Begrüßung war überflüssig, sie hatten vor drei Stunden miteinander telefoniert, um sich auf das Meeting vorzubereiten.
    Will Thater grinste: »Es ist denkbar«, sagte er. »Wobei erst eines der Stockwerke fertig ist und in dem Fall auch eher die Fassade. Dieser Raum ist der einzige, der tatsächlich funktioniert.«
    Eddy tippte auf seinem Computer herum: »Ich find es prima«, sagte er. »Vor allem ist es behindertengerecht. Sogar aufs Dach kommt man mit dem Rollstuhl.«
    Das Dach war schon in ihrem alten Büro Eddys Lieblingsplatz gewesen, aber dort hatten sie extra eine Rampe für ihn installieren müssen.
    »Innerhalb eines Monats?«, fragte Solveigh. »Respekt!«
    »Nicht ganz«, gab Will Thater zu. »Ohne ins Detail gehen zu wollen: Die Pläne gab es schon länger.«
    Solveigh tauschte einen Blick mit Eddy, der immer noch mit seinem Laptop beschäftigt war.
    »Warte, bis du das siehst«, sagte er und drückte einige Tasten. Die Beleuchtung verdunkelte sich, und auf den vier Wänden ohne Türen erschienen Bilder und Computeranimationen. Eines zeigte ein Video von einem kleinen nachtaktiven Lemuren, der eine Banane verspeist.
    »Cool, was?«, fragte Eddy.
    »Hochauflösende LCDs«, murmelte Solveigh. Nicht gerade eine Weltsensation, aber für einen Nerd wie Eddy war jeder Pixel mehr Anlass zu einem Freudentanz.
    »Eddy!«, mahnte Will Thater.
    »Okay, okay«, sagte Eddy und stellte die Animationen wieder ab.
    »Anstatt einem Affenbaby beim Essen zuzusehen, würde ich lieber besprechen, wie wir den Taccolas das Handwerk legen«, sagte Will Thater.
    »Sie sind bestens organisiert, Will. Wirklich. Wir haben jeden Stein umgedreht, den wir ihnen zuordnen konnten, und keine Stelle gefunden, an der wir einen Hebel ansetzen könnten«, sagte Solveigh und wusste, dass Frust in ihrer Stimme mitschwang.
    »Ich habe ein Dossier über die Familie, das ist so lang wie sämtliche Verordnungen der EU in einem Buch«, fügte Eddy hinzu. »Aber alle, die mit Nachnamen Taccola heißen, haben auf dem Papier blütenreine Westen.«
    »Wir können Jahre damit zubringen, die kleinen Fische zu fangen, und immer, wenn uns einer ins Netz geht, setzen die Taccolas zwei neue aus …«
    Will Thater klopfte mit dem Stift auf den Tisch: »Und wenn ihr mit der dämlichen Vorrede fertig seid, dann sagt ihr mir euren Vorschlag, oder wie darf ich das verstehen?«
    Eddy grinste. Er hatte vermutet, dass die Taktik, es erst als unmöglich hinzustellen, nicht aufgehen würde. Solveigh hatte darauf bestanden, weil sie befürchtete, dass Will Thater ihrem Plan andernfalls nicht zustimmen würde.
    »Hast du nicht gesagt, wir sollen nach den alten Grundsätzen arbeiten? Kreativität, Improvisation und Täuschung?«
    Will Thater nickte im Takt zum Klopfen des Kugelschreibers: »Raus mit der Sprache, wenn ich bitten darf.«
    Solveigh warf einen Seitenblick zu Eddy, der daraufhin seinen Computer beackerte. Auf den in die Wand eingelassenen Bildschirmen erschienen Bilder und Grafiken, die Solveighs Vorschlag untermauern sollten.
    Das Bild der Taccola-Villa in San Luca, auf der zweiten Wand ein Organigramm ihrer wichtigsten Firmenbeteiligungen.
    »Die Taccolas sind im Kern ein Wirtschaftsunternehmen«, referierte Solveigh. »Das Problem ist, dass es unmöglich ist, die Verflechtungen komplett aufzudecken, weil sie nicht einmal an allen Firmen, die sie kontrollieren, auch unmittelbar beteiligt sind.«
    Einige Teile des Organigramms lösten sich in Luft auf.
    »Ihre Aktivitäten ziehen sich wie ein Netz von ihrem Stammhaus in San Luca über ganz Europa bis in den Nahen Osten. Es gibt alleine sechshundert direkte Firmenbeteiligungen, die Eddy schon recherchiert hat, die wahre Anzahl dürfte in die Tausende gehen.«
    An den Wänden des Konferenzraums erschienen Bilder von Firmengebäuden: teure Restaurants, Import-Export-Betriebe, Lastwagen von

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