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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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eher fertig ist, sollte seine Unterlagen hier vorn abgeben und leise den Raum verlassen. <<, sagte es und setzte sich auf ihren Stuhl, hinter dem Lehrertisch. Alle starrten sie an und augenblicklich flammte Raunen auf. >> Ruhe! << schrie Sophie. >> Würdet ihr sofort anfangen. << Wir ergriffen unsere Stifte und senkten die Köpfe. Sie ist gestört, dachte ich. Marie saß wie versteinert neben mir. Ich musste sie mit dem Ellenbogen an stupsen, damit sie sich bewegt.
Ich bemühte mich, meinen Aufsatz in einem neutralen Stil zu formulieren. Ohne Wertung - was mir einige Mühe bereitete. Nach den ersten Sätzen wurde es leichter. Die größte Aufmerksamkeit bekam Aries Ausflug am ersten Tag. Die restlichen Tage umriss ich. Ich war mir im Klaren, dass dieser Aufsatz nicht gut ausfallen würde. Es war auch unerheblich, was ich schrieb. Sophie würde es in keiner Weise würdigen. Und so vergaß ich Sophie und schrieb eine Abhandlung unserer Klassenfahrt, bis zum jetzigen Moment.
Als Sophie die Mittagspause ankündigte, standen wir auf und sahen uns an. Gleichzeitig griffen wir nach unseren Unterlagen und nahmen sie mit. Sie würde sie früh genug lesen können. Die restliche Zeit floss zäh dahin. Wir waren mit Essen und Schreiben beschäftigt und als ich beim Zählen der Wörter anlangte, war mir erleichtert zumute, dass ich auch diese Zeit hinter mich gebracht hatte. Gemeinsam gaben Marie und ich unseren Aufsatz ab und wir verließen den Raum. Vor der Tür atmeten wir auf.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Lesen und schlafen. Keiner von uns beiden hatte Lust, das Zimmer zu verlassen. Auch redeten wir wenig. Und als es soweit war, zum Abendessen zu gehen, ließen wir es ausfallen. Ein Lichtschein weckte meine Aufmerksamkeit und ich sah aus dem Fenster. Ein riesiges Feuer vom Lagerfeuerplatz erhellte die Umgebung.
Der letzte Abend. Die letzte Vorstellung.
Aries … ich hatte Sehnsucht nach ihm.
>> Sehe ich Ari heute Abend? <<, fragte ich Marie, ohne Hoffnung.
>> Ich glaube nicht. Das wäre nicht gut. Aber er sieht dich. Er ist da Fränni. <<, sagte sie einfühlsam. So was doof, dachte ich. Und das alles, weil eine Frau die Liebe neu entdecken will, und sich dazu einen Jungen von gerade neunzehn Jahren ausgesucht hat. Ich konnte meine Gedanken kaum bremsen, so wütend wurde ich. Doch es veränderte die Situation nicht und ich würde mit meiner Wut warten müssen, bis wir Zuhause waren.
>> Na los Marie. <<, knurrte ich. >> Auf zur letzten Runde. << und nahm meine warme Jacke vom Haken.
Viele hatten sich am Lagerfeuerplatz eingefunden und der junge Mann, welcher mir vor Tagen das Glas Wasser brachte, als ich den Puma gesehen hatte, war mit Nachlegen des Feuerholzes beschäftigt. An der Hütte der Forstleute lehnte eine Gitarre. Wir setzten uns auf die Baumstämme, die rings um das Feuer gelegt waren, und kuschelten uns aneinander. Kühl. Vorn war es warm und am Rücken zog ein eisiger Wind. Mit den letzten Schülern erschien auch Sophie, und als sie sich setzte, schaute sie erwartungsvoll in Richtung Hütte. Was sie jetzt wohl denkt … ging mir durch den Kopf. Aries war bestimmt nicht mehr dort.
Der junge Mann nahm seine Gitarre und begann zu spielen. Er war gut und seine Stimme rauchig. Passend für ein Trapperleben im Wald. Nach ein - zwei Liedern, stimmten einige mit ein. Wir nicht. Ich höre das gern, aber nach Singen war mir nicht. Marie schien es ähnlich zu gehen und der Abend verging ohne Zwischenfall dahin. Nach einer angemessenen Zeit und als es immer kälter wurde und mein Zittern schlimmer, beschlossen wir, die Veranstaltung zu verlassen und ins Bett zu gehen. Kurz bevor ich einschlief, fragte ich Marie:
>> Hast du Ari gesehen? <<
>> Er war da. <<, sagte sie schläfrig.
>> In der Hütte? <<
>> Nein. Er war da. Schlaf jetzt. << Er war da - sang es in mir und ich sah ihn vor meinen geschlossenen Augen. Dann schlief ich ein.
Mitten in der Nacht erwachte ich von einem lauten Geräusch vor unserem Fenster. Es hörte sich wie Fauchen an. Ich drehte mich zu Marie und sah im Lichtschein, auch sie hatte die Augen offen.
Leise erhob ich mich und schob die Balkontür auf. Das Fauchen wurde lauter, als ob Katzen kämpften. Ich zog meine Decke vom Bett und trat hinaus. Marie folgte mir. Ich konnte nichts sehen, aber hörte dieses zornige Geräusch. Wir starrten in die Dunkelheit. Irgendetwas bewegte sich da unten und ich kniff meine Augen konzentriert zusammen, um die Schatten besser ausmachen zu können.
In diesem

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