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Aries

Aries

Titel: Aries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie von Schroecks
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vor Nässe. Mir war so heiß und meine Kehle ausgetrocknet. Mich aufzurichten und nach der Wasserflasche zu greifen, kostete mich große Anstrengung. Und als ich endlich die Flasche an meinen Lippen spürte, war es keine Linderung, sondern vielmehr, als wenn das Wasser sofort in meinem Rachen verdunstete. Die Flasche entglitt und ich konnte sie gerade noch, neben meinem Bett, zu Boden fallen lassen.
Beim nächsten Erwachen fühlte ich eine Hand auf meiner Stirn und hörte verschiedene Stimmen flüstern. Da meine Lider bleischwer und nur einen Spalt zu öffnen waren, linste ich durch meine Wimpern und wurde einer schemenhaften Gestalt gewahr, die sich über mich beugte und Anweisungen erteilte. Bruchstücke: - Wasser und Eis und dann nichts mehr. Ich driftete davon. Es war, als würde ich unter Wasser gezogen - heißem Wasser. Doch ich hatte nicht das Gefühl zu ertrinken, sondern vielmehr zu verglühen. Mit meiner Kraft am Ende trieb ich dahin. Wenn ich an die Oberfläche kam, erschienen Gestalten, um mich wieder unter Wasser zu drücken. Ich verspürte keine Angst. Ich schwebte.
Manchmal vernahm ich meinen Namen, aber genau konnte ich es nicht sagen. Es waren sprudelnde Geräusche - eher wie ein Rauschen. Später wurde das Wasser eisig und ich fror. Und dann wieder so heiß, dass mein Körper kochte. In diesen Momenten versuchte ich, an die Oberfläche zu kommen und paddelte wie wild mit den Armen. Es gelang nicht. Resigniert gab ich auf. Und fiel und fiel und fiel … bis das Spiel erneut begann.
Nach ewigem Kampf schien es, als wenn es leichter wurde. Augenblicke - in denen ich die Oberfläche erreichte - für kurze Zeit. Um gleich darauf hin abzusinken. Dann schrie es in mir.
“Streng dich an, du kannst oben bleiben. Du schaffst das!“
Meine verbliebenen Reserven mobilisierend benutzte ich dann alle Gliedmaßen und ruderte mit aller Kraft. Und ich bewältigte den Strudel. Die Augenblicke wurden länger. Ich nutzte nun die Zeit des Sinkens, um meine leeren Tanks aufzufüllen und einen neuen Anlauf, Richtung Oberfläche, zu starten. Nach endlosen Versuchen hatte ich den Bogen raus und konnte mich länger oben halten. Bis zu der Sekunde, in der ich spürte, dass ich bleiben konnte. Ich verharrte eine lange Zeit dahintreibend, bis es mir bewusst wurde, und ich mich zwang die Augenlider zu heben. Dunkelheit.
Eine Hand lag in meiner Hand. Vorsichtig bewegte ich meine Finger und wechselte dann, zu den Zehen. Es schien alles zu funktionieren. Behutsam drehte ich meinen Kopf. Er war dort, wo er sein sollte.
>> Fränni? << Pause. >> Fränni? << Ich kannte diese Stimme.
>> Hmm. <<
>> Fränni? Hörst du mich? <<
>> Hmm. <<
>> Mein Gott, was hast du mir Angst gemacht … uns Angst gemacht. <<, verbesserte die Stimme. Langsam nahmen die Schemen, Gestalt an. Die Trübheit meiner Augenlinsen schwand. Ein Gesicht. Es sah aus, wie das von Loni.
>> Loni? <<, murmelte ich.
>> Ja Fränni, ich bin hier. <<, rief Loni tränenerstickt. >> Warte, ich hole Oma. <<
Ich kann mich sowieso nicht bewegen, wollte ich ihr nachrufen, aber meine Stimme war so leise, - ich konnte mich selbst kaum hören. Kurze Zeit später wurde es laut und mehrere Personen kamen herein. Leises Schluchzen.
>> Oh Fränni. <<, sagte eine weitere Frauenstimme unter Tränen und tätschelte mein Gesicht. Ich versuchte meine Augen klarzustellen, aber das Gesicht war so nah. Es küsste meine Stirn.
>> Oma? <<
>> Ja mein Herz. Wir sind da. <<, sagte Oma erleichtert. >> Jetzt wird alles gut. Schlaf, du brauchst Ruhe. << Sie küsste mich wieder und verließ leise redend das Zimmer. Mir fielen die Augen zu und nun versank ich nicht mehr. Vielmehr trieb ich an der Oberfläche und das Wasser hatte eine angenehme Temperatur. Meine Sinne verblassten und Ruhe kam über mich.
Ich wusste nicht, wie lange ich durchs Wasser trieb. Aber als ich die Augen aufschlug, war alles klar erkennbar. Meinen Kopf konnte ich nun ohne Anstrengung bewegen und ich sah mich um. Es roch nach Medizin und etwas Süßlichem. Ein großer Blumenstrauß stand auf meinen Nachttisch. Am Fenster waren die Vorhänge zugezogen. Ich drehte mich zur Tür. Sie stand einen Spalt offen.
Ich probierte mich aufzusetzen. Es ging besser, als erwartet. Ich sah an mir herunter. Jemand hatte mich umgezogen und in ein rüschenbesetztes Nachthemd gesteckt. Grinsend sah ich es an. Loni steckte ihren Kopf zur Tür herein, und als sie sah, dass ich saß, kam sie ins Zimmer. Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln.
>> Oh

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